Nach einer durchwachsenen Vorbereitung mit einigen Verletzungen einzelner Spieler, musste die männliche B-Jugend der SG etwas angeschlagen und dezimiert in die erste Partie der neuen Saison starten. Dass es dabei im Heimspiel in der Helmbrechtser Göbelhalle gleich zum oberfränkischen Derby gegen die HASPO Bayreuth kommt, machte es für die Heimmannschaft auch nicht unbedingt einfacher. Die Gäste hatten in der zweiten Qualifikationsrunde für die neue Spielzeit gegen die SG den Kürzeren gezogen und gingen daher hochmotiviert in die Begegnung. Offensichtlich wollten die Gäste die Partie für eine neue Standortbestimmung nutzen.

HASPO trat in der Anfangsphase aggressiv mit einer offensiven Verteidigung auf und schaffte es das Angriffsspiel der Hausherren damit zu beeinträchtigen. Auch im Angriff nutzten die Bayreuther noch einzelne Abstimmungsprobleme der SG-Defensive um zu leichten Toren zu kommen. In der 8. Spielminute beim Spielstand von 2:5 musste Jens Brett daher in einer Auszeit die Heimmannschaft neu einstellen. Diese Maßnahme fruchtete und weniger als drei Minuten später war die Partie mit dem 6:6 wieder ausgeglichen und die SG zurück im Spiel.

Bis zum 10:10 (16. Spielminute) konnten die Gäste noch den Anschluss halten. Doch dann rollte der SG-Express so richtig los und arbeitete sich eine drei bis vier Tore-Führung heraus, die zum Halbzeitstand von 17:13 führte. Ab Mitte der ersten Spielhälfte wurde die Abwehrarbeit effektiver und die Ballgewinne wurden im Tempospiel zu einfachen Toren genutzt. Auch im Angriff fanden die SG-Jungs endlich die Räume in der offensiven Deckung der Gäste und auch das Kleingruppenspiel bis hin zu mannschaftstaktischen Maßnahmen klappte besser.

Doch HASPO war nicht bereit sich so einfach geschlagen zu geben. Statt den Vorsprung zum Beginn der zweiten Halbzeit mit dem Anwurf auszubauen, leistete sich die Heimsieben sofort nach Wiederbeginn zwei technische Fehler im Angriff, die Bayreuth mit zwei Kontern bestrafte und den Abstand wieder verkürzte (17:15). Aber die SG ließ sich davon nicht beeindrucken. So wie sie sich in der ersten Halbzeit zurück in die Partie kämpfte, so schaltete die Heimmannschaft auch jetzt wieder einen Gang höher und stellte kurz darauf den alten Abstand wieder her (19:15).

Eigentlich hatte die SG das Spiel jetzt im Griff. Die Angriffsleistung wurde stabiler und die Tore fielen auf allen Positionen. HASPO fand überhaupt keinen Zugriff mehr auf die SG-Angreifer. Beim Zwischenstand von 30:25 in der 43. Spielminute stellte sich daher offensichtlich zu früh das Gefühl des sicheren Erfolgs bei den Gastgebern ein und die Konzentration ging zurück. Nachlässigkeiten in der heimischen Abwehr bestrafte Moritz Schlitter, als bester HASPO-Angreifer, in dieser Phase konsequent, der sich mit drei Toren in Folge fast im Alleingang gegen die drohende Niederlage wehrte und die Wagnerstädter nochmals heranbrachte (31:29 in der 48. Spielminute).

Das sollte aber das letzte Aufbäumen der Gäste im Spiel gewesen sein. In den Schlussminuten war die kämpferische Stärke der SG dadurch wieder geweckt. Durch einen 3:0-Lauf (zweimal Strößner und einmal Ende) war beim 34:29 in der 49. Spielminute alles entschieden, auch wenn HASPO bis zum Endstand von 34:31 noch etwas Kosmetik betreiben konnte.

Selbst wenn die Vorzeichen vor dem Saisonstart noch nicht so rosig aussahen, hat die Heimmannschaft sofort im ersten Spiel zu einer eindrucksvollen kämpferischen Einstellung gefunden. Gepaart mit den individuellen und spielerischen Möglichkeiten des Teams, hat diese mentale Stärke den Unterschied an dem Tag bedeutet. Getragen wurde die Mannschaft dabei von dem Trio Huber, Strößner und Bilek, die mit zusammen 26 Toren nicht nur einen wesentlichen Beitrag im Angriff leisteten, sondern auch in der Abwehr zu den Stützen zählten.

Hoffentlich sind bald alle verletzten Spieler wieder mit an Bord. Denn es wird voraussichtlich in einer ausgeglichenen Liga zu vielen engen Spielen kommen, bei denen Kleinigkeiten und die berühmte Tagesform den Ausschlag geben können. Alle Mann für eine möglichst homogene Mannschaftsleistung werden dafür im Training und im Spiel benötigt. Die erste hohe Auswärtshürde wartet bereits am kommenden Samstag in Fürth bei der JSG Stadeln-Eltersdorf, die eindrucksvoll ihr Auftaktspiel auswärts in Oberviechtach gewinnen konnte. Also keine leichte Aufgabe für das Team von Jens Brett und Nicole Strößner, die es mit voller Konzentration anzugehen gilt.

SG Helmbrechts-Münchberg – HASPO Bayreuth 34:31 (17:13)

SG:
Meister (Tor); Ende (3), Huber (13/2), Rank (1), Polishchuk, Bilek (4), Held (1), Lang (2), Hellmuth (1), Strößner (9), Hertrich,