Eine Schweigeminute für die kürzlich verstorbenen TVM-Handballurgesteine Monika Pfeifer (geb. Schelter) und Gerhard Strößner gingen dem Anpfiff zum ersten Landesligaheimspiel der neuen Saison voraus.

Bisher nur eine Partie mit unglücklichem Ausgang hatte die SG bestritten, sodass eine Standortbestimmung sicherlich erst in dieser und in den folgenden Begegnungen erfolgen kann. Dass die Frankenwäldler zu einer geschlossenen Einheit reifen können, haben sie bereits in Marktsteft bewiesen. Ein weiterer Schritt in diese Richtung erfolgte jetzt. Zumindest ließ das eine in der Summe sehr ordentliche erste Halbzeit erkennen.

Vom Beginn an entwickelte sich eine rasante Partie mit den deutlichen besseren Aktionen auf Seiten der Heimmannschaft. Blieben die ersatzgeschwächten Gäste in den ersten Minuten den Hausherren noch auf den Fersen, so gelang es den Seiferth-Schützlingen ab Mitte der ersten Halbzeit erstmals einen deutlicheren Vorsprung herauszuarbeiten.

Während beim Gast sich viel um Spielmacher und Torjäger Tobias Servatius drehte, überzeugte das Heimteam in der Breite mit dem deutlichen besseren Spielverständnis. Zudem war klar zu erkennen, dass sich der Generationswechsel im vollen Gange befindet. Die auf den Schlüsselpositionen entstandenen Lücken durch die Beendigung der Laufbahn dreier einstiger Leistungsträger scheinen schnell geschlossen zu werden.

Johannes Reif im linken Rückraum, Jakob Pritschet auf der rechten Rückraumseite und Julian Merz auf Linksaußen scheinen peu á peu in die Rolle der Nachfolger zu rutschen. Spielverständnis, Schnelligkeit und Durchschlagskraft sind dabei drei Trümpfe, die auch beim erfolgreichen Abschluss hilfreich erscheinen. Vorweggenommen: Am Schluss brachten es die Drei auf insgesamt 22 von 36 Treffern und müssen deshalb am Ende des Tages dem in der Summe geschlossenen Gesamtauftritt voranstehen.

So richtig auf Touren kamen die Gastgeber nach dem 11:8, als sie sich mit einem Zwischenspurt bis auf 18:10 absetzten. Von da ab bis zum Seitenwechsel lagen alle Momente auf Seiten der SG. Im Spiel der Gäste merkten man das Fehlen sonstiger Schlüsselspieler, sodass viele Aktionen unrund liefen. Zudem stand die SG-Abwehr meist sicher und hatte in Lukas Hurt im Gegensatz zum Auswärtsspiel in Marktsteft auch wieder den gewohnten Rückhalt zwischen den Pfosten.

Wenn man am Spiel der Frankenwäldler in Halbzeit eins Kritik üben will dann lediglich darin, dass trotz der klaren Pausenführung wieder eine Vielzahl an guten Einwurfmöglichkeiten liegen gelassen wurde.

Die Fans in der gut besuchten Münchberger Gymnasiumhalle freuten sich auf eine Fortführung des Scheibenschießens in Halbzeit zwei. Es blieb beim Wunsch. Was folgte war eine zerfahrene Partie. Mitausschlaggebend dafür war die keineswegs souveräne Vorstellung des Schiedsrichtergespannes. Während die Gastgeber mit der klaren Führung im Rücken dies so zur Kenntnis nahmen, begannen die Gäste an fast allen Entscheidungen herumzunörgeln. Zudem äußerten sie ihren Frust in teils unnötigen Fouls.

Die Quittung: 8 Zeitstrafen und 2 Rote Karten gegen die HSG Rödental/Neustadt, die nicht allein deshalb im zweiten Abschnitt den Faden verlor und erst gegen Ende wieder langsam in Tritt kamen. Der Spielfluss war trotzdem auf beiden Seiten dahin. Wenngleich das Heimteam auch in der zweiten Halbzeit weiterhin klar die Szenerie beherrschte.

Es war ein solider Gesamtauftritt mit Aussagekraft dahin, dass SG-Trainer Christian Seiferth sich mit seiner neuen Truppe auf dem besten Weg befindet, an frühere leistungstarke Kader anzuknüpfen. Dank eines begeisterungsfähigen Publikums scheint auch die bisher bekannte Heimstärke wieder zum Thema zu werden.

Inwieweit die SG in naher Zukunft auch in fremden Hallen punkten wird, kann sie schon am kommenden Samstag beim einstigen Drittligisten HSC Bad Neustadt/Saale zeigen. Nach dem ersten Saisonsieg dürfte es am notwendigen Rückenwind nicht fehlen.

Abschließend SG-Trainer Christian Seiferth:
„Wir haben in der 1 HZ gezeigt, welchen Handball wir spielen wollen und auch welchen Handball wir spielen können. Alles in Allem war es ein Pflichtsieg. Wir müssen es jetzt schaffen in den nächsten Wochen in einen gewissen Rhythmus zu kommen und die heutige Leistung über 60 Minuten abrufen.“

SG Helmbrechts/Münchberg – HSG Rödental/Neustadt 36:27 (20:13)

SG H/M:
Hurt, Biller (Tor);
Panzer (2), Silas Pritschet (2), Zach (1), Johannes Reif (6), Bär (4/4), Fort, Merz (7), Huber, Troßmann (2), Roßner (3), Jakob Pritschet (9), Heinrich.

Schiedsrichter: Masur/Schramm (Schweinfurt)

Zuschauer: 330

Zeitstrafen: 4; 8.

Rote Karten: Daniel Metz (HSG) 43. Min/Foulspiel; Moritz Weitz (HSG) 49. Min/3. Zweiminutenstrafe)

Siebenmeter: 5/4; 7/5.

Spielfilm: 3:1, 5:3, 10:6, 14:8, 18:10, 20:13 (HZ); 22:14, 24:16, 28:18, 28:21, 31:22, 33:26, 36:27.