Keine Zeit zum Träumen! Das hätte über den letzten 4:33 Minuten dieser Partie aus SG-Sicht stehen sollen. Zu diesem Zeitpunkt stand es noch 28:28, bevor den Gästen alle guten Eigenschaften des erfolgreichen Handballs abhanden kamen. Mit einem 5:0-Lauf drehten die Gastgeber im Schlussspurt die Partie noch auf ihre Seite, natürlich unter tatkräftiger Unterstützung der Landesligareserve aus Helmbrechts/Münchberg.
Damit war die große Chance vertan, das eigene Punktekonto wieder in den Habenbereich zu schieben und damit einen Riesensprung in Richtung vorzeitiger Klassenerhalt zu tätigen.
Die Sonntag-Nachmittag-Auswärtsspiele im Coburger Land. Aus SG-Sicht eine Geschichte für sich und das nicht erst seit dieser Saison. Völlig egal, aus welcher Tabellenregion sich die Gegner gegenüberstellen. Am Ende gibt es die langen Gesichter meist auf SG-Seite und das war diesmal nicht anders.
Freilich darf nicht unter den Tisch gekehrt werden, dass sich ein stark ersatzgeschwächter Gast in der Ahorner Schulsporthalle vorstellte. Leicht angeschlagen, aber vor allem erkrankt fehlten etliche Leistungsträger. Dass es dann selbst gegen das Ligaschlusslicht nicht reichte, das war spätestens nach dem Abpfiff klar.
Dabei gaben sich die Frankenwäldler im Vorfeld eigentlich recht zuversichtlich. Die Zielsetzung war abgesteckt. Ein doppelter Punktgewinn und man hätte die kommenden Begegnungen ein Stück weit gelassener angehen können. Was sollte gegen das mit nur zwei Pluspunkten auf dem Konto habenden Schlusslicht schon schiefgehen. Doch bereits beim 38:34 Vorrundenerfolg war erkennbar, dass der Angriff der Hut/Ahorner jederzeit in der Lage ist, die 30-Tore-Marke locker zu übertreffen.
Doch diese Gedanken waren von Beginn an trotz schnellem 0:3-Rückstand nie vordergründig. Zumal gegen Mitte der ersten Halbzeit die Partie auf SG-Seite kippte. auch Dank eines guten Keepers Felix Behrens im Gästetor. Zudem ackerte David Mayer am Kreis. Holte nicht nur etliche Siebenmeter heraus, sondern vollstreckte auch gut.
Doch wie es oft so läuft. Bei einer Führung durchwegs im Dreitoredifferenzbereich hofft man natürlich, dass dies im gesamten Spiel so bleiben würde. Das war wahrscheinlich der SG-Fehlgedanke dieser Partie die wie eingangs erwähnt, auf der Ziellinie einen völlig auf den Kopf gestellten Verlauf nahm.
Was am Ende stand war ein nicht einmal unverdienter Sieg der Hausherren, die damit die Rote Laterne an die SG Bad Rodach/Großwalbur II weitergaben. Die SG Helmbrechts/Münchberg wird als Erkenntnis aus dieser Pleite mitnehmen müssen: Erfolge sind eben nur dann garantiert, wenn die Konzentration und die Treffsicherheit über 60 Minuten Bestand haben.
HG Hut/Ahorn – SG Helmbrechts/Münchberg II 33:28 (13:15)
SG H/M II:
Behrens, Cenk Uzun (Tor);
Jannik Merz (6), Opel (1), Janne Roßner, Silas Pritschet (4), Mayer (7/3), Gmach (1), Leupold (3), Stefan Roßner, Kramß, Baumgärtel (6/5).
Schiedsrichter: Langner (Weitramsdorf); Bönisch (Coburg)
Zuschauer: 60
Zeitststrafen: 3; 1.
Rote Karten: Julian Ponsel (Hut/Ahorn) in der 48. Min und Nico Opel (SG II) in der 58. Minute jeweils wegen Foulspiel
Siebenmeter: 4/2; 9/8.
Spielfilm: 3:0, 4:4, 8:9, 11:13, 13:15 (HZ); 14:18, 17:20, 19:21, 21:22, 24:24, 26:26, 28:28, 33:28.