Den ersten Punkt im Kellerderby der Liga auf die Habenseite gebracht. Das ist die gute Nachricht für die SG II nach Abpfiff des jederzeit spannenden und von der Torfolge her oft dramatischen Derbys. Die andere Hälfte der Wahrheit stimmt ein Stück weit traurig, denn der Sieg wurde quasi mit der Schlusssirene hergeschenkt.

Philipp Troßmann ließ seine SG-Nebenleute schon jubeln, als er neun Sekunden vor dem Abpfiff das 29:28 und damit den vermeintlichen Siegestreffer warf. Im Gedanken schon in der Kabine fehlte die letzte Konzentration, die Hochfranken II durch Samer Farhani noch zum letztlich verdienten 29:29 nutzte.

So wurden am Ende doch die beiden Verletzten Tobias Sammet und Jan Philip Kritzenthaler schmerzlich vermisst. Vor allem in der Abwehr fehlte die von Ihnen gewohnt starke Leistung. Dennoch starteten die Gäste gut ins Match und legten mit 7:3 vor. Genau so hatte man sich die Partie im SG-Lager, allerdings über die gesamte Distanz, vorgestellt. Doch der Einbruch kam, genau wie in den beiden bisherigen Partien, wieder kurz vor der Pause. Die logische Konsequenz. Hochfranken II ging mit nur einem Zweitorerückstand in die zweite Hälfte.

Die bewegte sich durchwegs auf Augenhöhe, weil zum einen Samer Farhani beim HSV mächtig aufdrehte und die SG wieder einmal unglückliche Entscheidungen traf. Höhepunkt dabei war, dass eine Überzahl 0:3 verloren ging, Hochfranken damit die Partie drehte und erstmals in Führung ging. Die Gäste schienen von allen guten Geistern verlassen. Es war regelrecht fahrlässig, was die Frankenwäldler in diesem Moment ablieferten.

Doch mit Kampfeswillen und nimmermüden Einsatz wurde die Führung zurückerobert. Ins Ziel wurde sie aber nicht gebracht, weil der Unterschiedsspieler Samer Farhani auf Hochfrankenseite etwas dagegen hatte. Sein Wurf aus schwierigkem Winkel brachte das, was oft als das gerechteste Ergebnis bezeichnet wird.

Am Ende steht der erste Punktgewinn bei der SG II, der bei genauer Betrachtung eher als ein verlorener als ein gewonnener Zähler anzusehen ist. Die Oberligareserve der Frankenwäldler wird an sich arbeiten müssen, um derartige Nachlässigkeiten künftig nicht zu wiederholen. Sonst könnte der Kampf um den Ligaverbleib am Ende verloren werden.

HSV Hochfranken II – SG Helmbrechts/Münchberg II 29:29 (14:16)

SG H/M II:
Biller, Mertel (Tor);
Köhler (3), Kramß (2), Grüner, Opel (5/1), Schrepfer (2), Hellmuth (2), Mayer (7/3), Wolfrum, Troßmann (7), Janne Roßner (1), Eberhardt.

Schiedsrichter: Kauschke (Herzogenaurach); Sahrmann (Kulmbach) leiteten hervorragend

Zuschauer: 150

Zeitstrafen: 8; 5.

Rote Karte: Timo Geyer (HSV) in der 34. Minute nach der dritten Zweiminutenstrafe

Siebenmeter: 2/1; 6/4.