Derbys haben ihre ureigenen Gesetze. Genau aus diesem Grund ist die zweite Männermannschaft der SG Helmbrechts/Münchberg nicht ohne ein Fünkchen Hoffnung nach Wunsiedel gefahren, um vielleicht für eine Überraschung zu sorgen.
Mit erneut dezimiertem Kader stellte sich schnell heraus, dass es sich dabei wohl eher um Wunschdenken handelte. Angeführt von Maximilian Schlitter, Johann Zißler und dem Torjäger der Fichtelgebirgler, Johannes Wippenbeck, sorgten die Gastgeber schnell für klare Verhältnisse.
Bis zur 10. Minute führten die Hausherren bereits mit 8:2 und ließen der SG dabei keine Möglichkeit um auch nur annähernd Zugriff zu bekommen. Mit schnellen und druckvollem Angriffsspiel bestimmten die Fichtelgebirgler die Szenerie. Die erste Sechs der HSG besitzt durchaus Landesliganiveau. Dahinter wird zwar die Luft etwas dünner. Für Bezirksoberligaverhältnisse aber immer noch Takt bestimmend. Deshalb ist der HSG in dieser oder ähnlicher Form jederzeit zuzutrauen, dass sie bei der Titelvergabe noch ein gewichtiges Wort mitspricht.
Bei den Gästen waren neben deren Routiniers auch zahlreiche talentierte Eigengewächse dabei, denen aber in solchen Spielen noch die Erfahrung fehlt um die notwendigen Impulse zu setzen. Die Frankenwäldler waren in vielen Phasen regelrecht überfordert. Lediglich Nico Opel, der zudem neun Treffer erzielte, agierte in etwa auf Gastgeberhöhe. Ihm fehlte nach vorne aber oft die notwendige Unterstützung, sodass seine durchschlagskräftigen Aktionen die Ausnahme blieben.
Die SG-Abwehr hatte ihre Mühe mit Wippenbeck und Burger, die nie unter Kontrolle gebracht wurden. Dazu gesellten sich in der Frühphase der Begegnung etliche Abspielfehler, die den Gegner regelrecht zum Kontern einluden.
Besser ins Spiel fanden die Gäste erst, nachdem die HSG begann durchzuwechseln. Dann ließ auch der Druck nach und in der einen oder anderen Phase konnten die Mannen aus Helmbrechts und Münchberg schon ein Stück weit dagegenhalten. Bei etwas konzentrierterer Chancenverwertung wäre eventuell sogar ein knapperes Pausenrresultat möglich gewesen.
Die zweite Hälfte wurde zum Spielgelbild des ersten Abschnittes. Sobald sich Wippenbeck und Burger auf dem Parkett befanden war die HSG die bessere Mannschaft. Auch deshalb, weil die Fichtelgebirgler auch in der Breite deutlich besser aufgestellt waren. Allein Wippenbeck, Schlitter und Zißler erzielten zusammen 24 Treffer. Sie besiegten die SG-Landesligareserve quasi im Alleingang.
Aus Gästesicht blieben die Tatsachen, dass den Jugendlichen reichlich Spielzeit zur Weiterentwicklung gestattet wurde und dass es das erste Spiel in dieser Serie war, wo die SG II nie den Hauch einer Gewinnchance besaß.
Richtige Derbystimmung kam zudem nicht auf. Einfach deshalb, weil die Spielanteile klar bei der HSG lagen, die das Geschehen nach Belieben dominierte.
Jetzt steht am kommenden Wochenende für die SG II das schwere Auswärtsspiel beim HC 03 Bamberg an. Auch dort hängen die Trauben wieder hoch, sodass man aller Voraussicht nach im Tabellenkeller gefangen bleibt.
HANDBALL Männer Bezirksoberliga
HSG Fichtelgebirge – SG Helmbrechts/Münchberg II 38:22 (16:9)
SG H/M II:
Mertel (Tor);
Strößner (2), Köhler (1), Grüner (2), Gmach (1), Opel (9/1), Wolfrum, Mayer (1), Troßmann (3), Janne Roßner (1), Eberhardt (1), Peetz (1).
Schiedsrichter: Balzer/Schreiner (Gefrees) leiteten souverän
Zuschauer: 250
Zeitstrafen: 1; Keine
Siebenmeter: je 5/2.
Spielfilm: 3:0, 6:1, 9:4, 11:5, 14:7, 16:9 (Pause); 20:10, 23:11, 25:13, 27:16, 31:17, 35:19, 38:22.