Geile Derbystimmung, faires Spiel und am Ende ein verdienter Sieger, der vor allem aus der schlechten Chancenverwertung der Gastgeberinnen seinen Nutzen zog.
Vom Anpfiff weg wogte die Partie hin und her. Es war eine packende Torfolge in der es keine der beiden Lokalrivalinnen schaffte, sich vorentscheidend abzusetzen. Führung, Ausgleich, Rückstand und das Ganze wieder in umgekehrter Reihenfolge. So liest sich das Geschehen bis zum 8:8.
Dann beganngen die Gastgeberinnen damit, was sie oft im negativen Sinne auszeichnet – Chancenwucher! Es bleiben oft klarste Einwurfgelegenheiten ungenutzt. Zudem wird der Erfolg in Form eines viel zu schnellen Abschlusses gesucht. Das geschieht auch manchmal im Übereifer und ist alles andere als erfolgsversprechend.
Die Quittung folgte auch diesmal auf dem Fuße. Zweimal Julia Goller und Vanessa Wunner zeichneten sich für eine erstmalige Dreitore-Gästeführung aus. Bis zum Seitenwechsel liefen die Gastgeberinnen der Musik erst einmal hinterher. Doch was für die Torfolge galt, war dem Spielverlauf nicht gleichzusetzen. Der war weiterhin ausgeglichen zwischen zweier technisch starken Mannschaften.
Es waren die Hochkaräter an ausgelassenen Einwurfmöglichkeiten die den Unterschied machten. In diesem Punkt dominierten die Schützlinge von SG-Trainer Michael Plachert klar das Geschehen. Es waren gleich mehrere 100%ige, die die Mädels aus Helmbrechts und Münchberg nicht im Gästegehäuse versenken konnten. Trotzdem
aber ganz Derby-Like kämpften sich die SG-Mädels zurück, so dass mit 14:15 die Seiten gewechselt wurden.
So gingen beide Kontrahenten zuversichtlich in die zweite Hälfte, wenngleich in den Folgeminuten die Moral der Gastgeberinnen wieder im Keller versank. Die schlechte Chancenverwertung war sofort nach Wiederanpfiff wieder Begleiter der SG. Dadurch wurden die Gäste eingeladen, frühzeitig für eine Vorentscheidung in diesem Aufeinandertreffen zu sorgen. Leuchertz benötigte genau fünf Minuten um aus einem 14:15 ein 14:19 zu machen und damit schon einmal ein Ausrufezeichnen in Richtung Anspruch auf Derbyerfolg zu setzen.
Hinzu kam die direkte Manndeckung für Emilia Gauger, die zu zusätzlicher Verunsicherung beitrug. Bis sich die SG von dieser Maßnahme einigermaßen erholte, waren die Gäste davongezogen. Trotzdem nahm die SG-Oberligareserve den Derbyfight weiterhin an, die Tordifferenz zu Gunsten der Mädels aus dem Oberland lag aber meist bei sechs Toren.
Am Ende war die Aufholjagd der SG jedoch nicht von Erfolg gekrönt, da sich in den entscheidenden Phasen zu der mangelnden Chancenverwertung auch noch einige technische Fehler gesellten, die zum Teil auch der nachlassenden Kraft geschuldet waren.
In der Summe präsentierte sich Marktleugast als die cleverere Mannschaft, die den Sieg erfolgreich ins Ziel steuerte. Mit Lisa Angermann und Vanessa Wunner auf Leuchertzer Seite sowie Emilia Gauger und Rahel Tautenhahn bei der SG sind die überragenden Derbyakteurinnen genannt.
SG-Trainer Michael Plachert fasste nach dem Spiel kurz und treffend zusammen:
„Bei einer konsequenten Chancenverwertung wäre ein Sieg durchaus möglich gewesen. So aber blieben nicht nur um die 15 gute Gelegenheiten, sondern auch die Möglichkeit des Derbyerfolges ungenutzt.“
HANDBALL FRAUEN Bezirksoberliga Oberfranken
SG Helmbrechts/Münchberg II – TV Marktleugast 32:35 (14:15)
SG H/M:
Harich /Tor);
Devjatov, Panzer (4), Ernst, Felicia Ott (1), Sujak (5), Maloszyk (1), Schmidt, Gauger (12/3), Leonie Ott (1), Tautenhahn (6/3), Opel, Fechner (2).
TVM:
Amelie Wunner, Wenig (Tor);
Goller (3), Bergmann, Thomas, Strobl, Tempel (6), Märkl (3), Schmidt, Dietrich (3), Annika Angermann (4), Schübel, Lena Angermann (9/5), Wunner (7).
Schiedsrichter: Sahrmann (Kulmbach) leitete ausgezeichnet
Zuschauer: 180
Zweiminuten: 4; 9.
Rote Karte: Ella Märkl (TVM) in der 56. Minute nach der 3. Zeitstrafe
Siebenmeter: 8/6; 5/5.
Spielfilm: 2:1, 4:5, 7:7, 8:11, 10:14, 14:15 (Pause); 14:19, 16:23, 19:26, 22:28, 25:32, 28:34, 32:35.