Mit dem letzten Vorrundenspieltag starten die Handball-Oberligen in das Spieljahr 2025. Eine gleichfalls wichtige wie unangenehme Aufgabe gilt es für die 1. Männermannschaft der SG Helmbrechts/Münchberg zum Neujahrsauftakt zu lösen.
Gastgeber ist dabei am heutigen Samstag in der Marktstefter Mehrzweckhalle ab 20:00 Uhr der SV Michelfeld, der momentan auf einem Abstiegsplatz rangiert. Der Spielplan will es so, dass dies für die SG bereits das dritte Vierpunktespiel in Serie ist.
Während es beim Tabellenvorletzten SG Kernfranken ein ernüchterndes 25:25 gab, lösten die Seiferth-Schützlinge dagegen ihre letzte Hausaufgabe vor der Weihnachtspause gegen den HSC Bad Neustadt/Saale mit 29:21 souverän. Zudem war der Ertrag von 7:3 Punkten aus den letzten fünf Punktspielen ebenfalls eindrucksvoll. Mit dieser Serie konnten die Frankenwäldler zwischenzeitlich ihr Punktekonto ausgleichen und befinden sich auf einem guten Weg, um Schritt für Schritt an das gesicherte Liga-Mittelfeld heranzurücken.
Dazu braucht es aber weiterhin Erfolge und zudem sollten künftig möglichst keine Punkte gegen vermeintliche Abstiegskandidaten mehr abgegeben werden, wie dies zum Beispiel beim letzten Auswärtsauftritt in Kernfranken der Fall war. Oft leichter gesagt als getan, zumal die Mannschaften aus unteren Tabellenregionen zwischenzeitlich längst den Kampf ums Überleben aufgenommen haben und demzufolge um jeden einzelnen Zähler bis zur letzten Minute alles geben.
Genau so ein Gegner ist der SV Michelfeld, der mit bisher vier Pluspunkten auf Rang zehn steht. Die Gastgeber aus dem Kitzinger Raum müssen sich beeilen, damit sie den Anschluss ans hintere Mittelfeld nicht schon frühzeitig verlieren. Vor allem in eigener Halle sollten ab sofort die Punkte für sich beansprucht werden. Die beiden bisherigen Siege gab es daheim mit 38:20 zum Saisonauftakt gegen Eching und mit 32:28 gegen die SG Kernfranken. Genau genommen deutlich zu wenig, um am Ende dann auch die Klasse zu halten.
Da wird man sich heute gegen die SG Helmbrechts/Münchberg mächtig ins Zeug legen, um die Hoffnungen auf den Ligaverbleib zumindest ein Stück weit zu nähren. Diese Botschaft wird bis in den Frankenwald durchgedrungen sein. Die Gäste werden demzufolge keinesfalls den heutigen Gegner unterschätzen. Zumal die Spieler aus Helmbrechts und Münchberg selber auf jeden Zähler angewiesen sind.
Was die Frankenwäldler in dieser Saison begleitet ist ein Spielplan, der aus SG-Sicht nicht gerade ein glücklicher ist. Nach dem Auftritt in Michelfeld müssen die Seiferth-Schützlinge zum Rückrundenauftakt noch zweimal auswärts antreten. Zuerst beim Spitzenreiter Cham und danach beim Ligazweiten Nürnberg. Im Klartext heißt das für die SG: Drei Auswärtsspiele am Stück. Da wird schnell klar, wie wichtig es ist, gerade heute die Punkte aus Michelfeld zu entführen. Genau das ist der Plan, den sich die Spieler aus Helmbrechts und Münchberg in ihr Aufgabenheft geschrieben haben.
Dann würde die SG erstmals in dieser Saison ein positives Punktekonto besitzen und hätte für die darauf folgenden schweren Auswärtsbegegnungen bei den beiden Meisterschaftsfavoriten ein kleines Polster. Fürwahr kein Ruhekissen, aber es wäre eben eine deutlich bessere Ausgansposition als mit einem anderen Punktestand eine Woche später beim ASV 1863 Cham aufs Parkett zu müssen. Die Zielsetzung steht. Die Umsetzung liegt jetzt bei der Mannschaft.
„Für uns ist es extrem wichtig die Vorrunde mit einem positiven Erlebnis abzuschließen. Auch wenn der Punktestand von Michelfeld vieleicht dertzeit etwas anderes aussagt, aber ein Selbstläufer wird das auf jeden Fall nicht. Wir müssen mit absolutem Fokus an diese Aufgabe herangehen.“ So Christian Seiferth im Vorfeld dieser Partie.
Nichts zu verlieren haben zum Vorrundenabschluss am heutigen Samstag ab 17:30 Uhr die Damen der SG Helmbrechts/Münchberg wenn in der Bayreuther Sporthalle Ost der Spitzenreiter HaSpo Bayreuth Gastgeber ist.
Aus HaSpo-Sicht ein ganz wichtiges Match, besitzt man doch mit 16:4 Punkten nur einen einzigen Zähler Vorsprung auf das Verfolgertrio vom HBC Nürnberg, HC Sulzbach-Rosenberg und der HSG Pleichach. Wiederum nur einen Zähler dahinter rangiert die HG Zirndorf. Da müssen die Wagnerstädter heute gleich doppelt punkten, wenn sie den Platz an der Sonne behaupten wollen.
Druck für die Gastgeber? Ein klein wenig sicherlich, denn bei der Ausgeglichenheit an der Spitze kann jeder Punktverlust die Rangliste wieder durcheinanderwirbeln.
Eigentlich eine gute Ausgangsposition für die SG, die hinter dieser kompakten Spitzengruppe mit 13:9 Punkten in Lauerstellung liegt. Aufgrund dieser Tabellenkonstellation eigentlich eine der leichteren Aufgaben für die Gäste in dieser Spielzeit. Auch wenn die zuletzt stark aufspielende Veronika Koch wegen einer Studienreise fehlt. Zum Tabellenführer fahren, diesen versuchen ein Stück weit zu ärgern, frei von der Seele spielen, dabei möglichst seinen eigenen besten Handball abrufen und was dabei hinten rauskommt müsste vielleicht gar nicht das eigene Wunschergebnis sein. So einfach könnten die Voraussetzungen für die Frankenwäldlerinnen zusammengefasst werden.
Aber genau so einfach reiht die SG diese Aufgabe für sich selber nicht ein. Schon allein deshalb nicht, weil sich die Schützlinge von Trainer „Mick“ Bernert mit einem Lauf in die Weihnachtspause verabschiedet haben. 23:18 gegen den HC Bamberg, 34:26 beim TV Marktsteft und 27:19 gegen den TSV Roßtal brachten am Ende 6:0 Punkte am Stück. Damit derzeit Rang sechs und somit auf Tuchfühlung zum Führungsquintett.
Wer weiß, ob die Bernert-Schützlinge heute nicht gar zu einem Geniestreich in der Lage sind. Das würde heißen: Nach Bayreuth fahren, Glanzpartie abliefern, die beiden Punkte einsacken um sich danach in Position zu bringen. Das könnte im günstigsten Fall bedeuten, im weiteren Saisonverlauf eventuell selber noch im Kampf um die Spitze einzugreifen. Die Rede ist nicht vom sofortigen Wiederaufstieg in die frühere Bayern- und jetzt Regionalliga. Aber im Kreise der Besten der Oberliga mitzumischen wäre schon eine reizvolle Zielsetzung für die Rückrunde.
Das mag für den Einen oder Anderen im Moment eher nach Fantasterei klingen. Doch wer die Bernert-Truppe kennt und weiß zu was sie zu leisten im Stande ist, der kann sich durchaus an solchen Rechenexempeln beteiligen. Die Gäste haben von ihren 9 Verlustpunkten nahezu die Hälfte abgegeben, weil sie nicht die schlechtere Mannschaft waren, sondern das Team, das in diesen Begegnungen schlichtweg schlechter getroffen hat. Chancenwucher, um es deutlicher zu formulieren. Wäre das nicht passiert, dann stünde man punktemäßig vielleicht schon dort, wo sich das Führungsquintett im Moment befindet.
Da bekommt die heutige Partie für die Gäste dann doch eine ganz andere Bedeutung. Die Mannschaft hat durch die Erfolgsserie ihr Selbstvertrauen gewaltig gestärkt. Genau deshalb werden die Mädels aus Helmbrechts und Münchberg alles daran setzen, um HaSpo Bayreuth einen Kampf auf Biegen und Brechen zu liefern, der dann möglichst mit eigenem Vorteil endet.
Coach „Mick“ Bernert zum Match:
„Durch die geographische Lage der beiden Mannschaften zueinander bekommt dieses Spiel den typischen Derbycharakter. Wie jeder weiß, gelten dabei andere Gesetze. Da ist es egal auf welchem Tabellenplatz die Kontrahentinnen stehen.“
Ergänzend fügte Bernert hinzu:
„Bayreuth bestraft technische Fehler und Abschlussschwächen konsequent mit Gegenstößen. Im Positionsangriff spielt das Berghammer-Team einen soliden Handball bei dem keine Spielerin unterschätzt werden darf. Meine Damen sind gut darauf eingestellt und werden alles geben um etwas Zählbares aus der Festspielstadt zu entführen.“
Bezirksoberliga Oberfranken
Für die 2. Männermannschaft verlängert sich die Weihnachtspause noch um eine Woche. Erst am 18. Jan. startet die Oberligareserve mit dem Auswärtsspiel beim Spitzenreiter HSG Rödental/Neustadt.
Dagegen nimmt die zweite Damenmannschaft bereits am morgigen Sonntag den Punktewettstreit wieder auf. Sie muss einmal mehr in die ungeliebte, weil kleine, Rodacher Bayernhalle, wo der TSV Weitramsdorf morgen ab 14:30 Uhr als Gastgeber wartet.
Die Coburger Vorortler sind für die SG so etwas wie ein Angstgegner. Auch in der Vorrunde entführten die Polstermöbelstädter die Punkte aus dem Frankenwald und das mit 27:20 sogar ziemlich deutlich. Die Gastgeber rangieren derzeit mit 10:6 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz, also in sicheren Gefilden der Liga. Ziel bleibt es nach oben zu schielen, aber auf jedem Fall den Abstand nach hinten zu wahren.
Dazu würde natürlich ein Heimsieg und damit die Wiederholung des Vorrundenerfolges gegen die SG prima ins Konzept passen. Die Gäste wissen natürlich welche schwere Aufgabe in Rodach auf sie wartet. Trotzdem möchten sie sich gerne revanchieren und den Spies diesmal umdrehen.
Trotz Angstgegner möglich? Auf jedem Fall! Jeder Serie reißt einmal und darauf spekulieren die Schützlinge von Trainer Michael Plachert. Grund dazu gibt es reichlich. Obwohl die Spielerinnen aus Helmbrechts und Münchberg in dieser Spielzeit mit unterschiedlichen Leistungen aufwarteten, haben sie sich zuletzt spielerisch stabilisiert.
Ein Beleg dafür war das grandiose 28:28 Unentschieden beim noch ungeschlagenen Spitzenreiter HSG Weidhausen-Ebersdorf, mit dem sich die SG in die spielfreie Zeit über die Feiertage aus dem Handballjahr 2024 verabschiedete.
Jugendhandball
Samstag 11.1. – Auswärts
17:00 Uhr männliche C beim TSV Roßtal
Sonntag 12.1. – Heimspiele in Helmbrechts
14:15 Uhr männliche B gegen HaSpo Bayreuth
16:00 Uhr weibliche B gegen MTV Stadel
Auswärts
11:00 Uhr männliche D bei der SG Marktleuthen/Niederlamitz
12:30 Uhr weibliche D bei der SG Marktleuthen/Niederlamitz
14:15 Uhr weibliche B2 beim TV Gefrees
17:00 Uhr männliche C2 bei der HSG Weiden 2