Revanche geglückt und das in des Gegners Halle. Das tut gut, vor allem wenn sich die SG noch an die unglückliche Vorrunden-Heimniederlage zurückerinnert, wo Hallstadts Torjägerin Anja Görtler Sekunden vor dem Abpfiff der Siegtreffer gelang.
Für ein solches Szenario gab´s diesmal keine Gelegenheit. Vor allem deshalb nicht, weil sich die Gäste an die alte Handballregel hielten. Spiele werden zu allererst in der Abwehr gewonnen. Das hat sich in dieser Partie einmal mehr bewahrheitet. In einem spannenden Spiel lagen die SG-Mädels kein einziges Mal im Rückstand. Zudem schafften es die Schützlinge von Michael Plachert, die Kreise von Anja Görtler und Simone Rittmaier weitgehendst einzuengen. Freilich brachten es die beiden Hallstadter auf je sechs Treffer, was bei deren Klasse auch nicht ganz zu vermeiden ist.
Dennoch wurden sie als Schlüsselfiguren gut kontrolliert und kamen so nie wie gewohnt zur Entfaltung. Mit ein Grund, warum die Gastgeberinnen von Beginn an nicht zum Bestimmer des Geschehens wurden.
Die SG-Mädels versuchten die Ansage aus der Kabine umzusetzen. Stabile Abwehr, schnelles Spiel nach vorne und einfache Tore. Hochmotiviert ließen sie in den ersten 13 Minuten in der Abwehr wenig zu. Immer wieder gelang es mit schnellem Spiel und wenn das nicht gelang, mit schönen Kombinationen, zu Torerfolgen zu kommen. Insgesamt trugen sich in der ersten Halbzeit gleich sechs verschiedene Spielerinnen als Torschützinnen ein. Einziges Manko in dieser Phase, einige technische Fehler.
Dafür glänzte als sicherer Rückhalt in der ersten Halbzeit Elisabeth Devjatov, die diesmal im Tor begann und einige gute Würfe sowie einen Siebenmeter abwehrte. Zu diesem Zeitpunkt waren bei eigener 10:8 Führung 22 Minuten absolviert. Bis zum Seitenwechsel folgte ein offener Schlagabtausch mit wachen Gästen. Der SG gelang es gerade in den Momenten vorne zu bleiben, als die Gastgeberinnen immer wieder versuchten das Geschehen auf ihre Seite zu drehen. Doch mehr als die Resultatsverbesserung zum 10:11 Pausenstand gelang den Bamberger Vorortlerinnen nicht.
Die letztmalige Eintoreführung stand beim 12:13. Dann gelang der Oberligareserve der SG, die im zweiten Abschnitt wie die Feuerwehr loslegte, ein Dreierpack, mit dem die Führung auf 16:12 ausgebaut wurde. In der bis dahin trefferarmen Partie roch dies schon ein Stück weit nach Vorentscheidung, zumal die Plachert-Truppe diesen Vorsprung mit überragender Abwehrarbeit hielt
Jedes Tor der Gastgeberinnen wurde unmittelbar mit einem eigenen Tor beantwortet. Wichtig war in dieser Phase, dass die nun im Tor stehende Romina Harich ihrer Kollegin aus der ersten Halbzeit in nichts nachstand und reihenweise ebenfalls schwierigste Bälle parierte.
So stand in der 44. Minute beim 16:20 noch immer der 4-Tore-Vorsprung, der es nach einer überaus spannenden Schlussphase auch nach 60 Minuten beim 22:26 noch war. Die Gäste haben aufopferungsvoll für diesen Sieg gearbeitet. Eine für alle und umgekehrt brachten zwei wichtige Punkte, die im Vorfeld nicht unbedingt erwartet werden durften.
Aus der geschlossenen Mannschaftsleistung heraus müssen neben den bereits erwähnten Torhüterinnen auch noch die an diesem Tag im Angriff kaum zu haltende Antonia Panzer, sowie Felicitas Ott und Lara Maloszyk, die beide in der Abwehr unermüdlich die Angriffe der körperlich überlegenen Hallstädterinnen unterbanden, besonders erwähnt werden.
SG-Trainer Michael Plachert nach der Partie.
„Alle Damen überzeugten, auch wenn sie teilweise nur Kurzeinsätze genießen konnten. Dies war aber in der entscheidenden Phase wichtig, weil so immer wieder Entlastung für die Mitspielerinnen möglich war.“
TV Hallstadt – SG Helmbrechts/Münchberg II 22:26 (10:11)
SG H/M:
Devjatov, Harich (Tor);
Panzer (9/1), Walter (1), Neeser (1), Felicia Ott (4), Ernst, Maloszyk (1), Gauger (3/1), Leonie Ott (4), Sujak, Till (3), Brett, Jakob.
Schiedsrichter: Posanski (Coburg)
Zuschauer: 60
Zeitstrafen: 2; 1.
Siebenmeter: 3/2; 4/2.
Spielfilm: 1:4, 4:5, 7:9, 8:11, 10:11 (Pause); 12:13, 12:16, 15:17, 16:20, 18:23, 21:23, 22:26.