An Stelle der sonst üblichen Trainerstellungnahme zum Spiel steht diesmal ein scheinbar zufriedener Gesichtsausdruck von SG-Coach Christian Seiferth. In der Summe konnte er vor allem damit zufrieden sein, dass seine Jungs die Zielvorgabe „Heimsieg“ letztlich klar in die Tat umgesetzt haben. Ein Spaziergang waren die 60 Minuten trotzdem nicht. Vor allem deshalb nicht , weil sich zwischendurch Phasen ergaben, wo es nicht immer komplett rund lief und dadurch tapfer kämpfende Gäste ihren Nutzen ziehen konnten.
Mit 16 Spielern angetreten dokumentierten die Gastgeber personelle Stärke um die beiden Punkte unbedingt in heimischer Gymnasiumhalle zu behalten. Im Spiel war von Beginn an Tempo und die Zahl Drei, die die Anfangsphase dominierte. Drei Treffer für beide Teams, je drei Torhüterparaden auf beiden Seiten. Drei Zeitstrafen für die Oberpfälzer in Folge in der die Drei für die Gäste auf der Anzeigentafel Bestand hatte. Sie blieb beim 4:3, 5:3, 6:3 und 7:3. Zahlenspiel am Rande.
Doch danach nahm die Partie erst richtig Fahrt auf. Das Tempo blieb hoch, passieren können hätte hüben wie drüben viel. Doch konnten beide Kontrahenten eine gewisse Nervosität nicht ablegen. Das waren die Gründen, warum immer wieder technische Fehler, verbunden mit Fehlpässen und vergebenen Chancen an der Tagesordnung waren.
Den Gastgebern konnte dies zwar nicht gefallen, doch am Vorsprung änderte sich zunächst nichts. Aber die Sicherheit im SG-Spiel war zu keiner Minute in der ersten Hälfte vorhanden. Zwar immer wieder mit Lichtblicken gespickt, folgten danach auch wieder Abschnitte mit Fehlern, die schon früh eine wesentlich klarere Führung verhinderten. Es kam wie es sich bereits zwischendurch abzeichnete, Eching fand immer besser ins Match. Doch steht Eching für die Mannschaft und die ist Ligaletzter, was vom Gesamtniveau genau genommen auch dem Team als Ganzen entspricht. Einsatzwille und Kampfkraft sind davon aber nicht betroffen.
Wenn man von positiven Punkten in Reihen der Oberbayern spricht, dann eigentlich nur von den beiden Brüdern Simon und Felix Pfannes. Sie sind die Köpfe der Echinger, Dreh und Angelpunkt im Spiel, aber in der Summe für eine geschlossene Teamleistung mit deutlich mehr Unterstützung der Nebenleute dann doch zu wenig. Sie erzielten zusammen 25 der 34 Treffer. Das sagt eigentlich alles über die Ausgeglichenheit innerhalb des Gästekaders aus und zeigt auch gleich die Gründe, warum am Ende der Saison der SCE Stand jetzt wieder zurück in die Bezirksoberliga muss.
Unabhängig davon gab es in den SG-Reihen in der 23. Minute plötzlich lange Gesichter. Das war der Moment, als der SCE zum 12:12 ausglich. Die Spieler aus Helmbrechts und Münchberg trugen ihren Teil dazu bei, weil sie immer wieder nicht erfolgreich abschlossen. So etwas rächt sich, allerdings diesmal nur für kurze Dauer. Denn bis zum Seitenwechsel und dem 18:14 Pausenstand war sie wieder da. Die 4-Tore-Differenz, die schon einmal beim 7:3 dazwischen geschoben wurde.
In einer zweiten Hälfte mit offenem Visier auf beiden Seiten hatte diese Differenz auch beim 23:19 und 26:22 noch Bestand, obwohl sich die jeweiligen Zwischenergebnisse schon um 1-2 Tore hin und her verschoben. Nach dem Motto „ein Pfannes trifft immer“ wollte Eching einfach nicht klein bei geben. Dass dabei die Gäste sogar bis auf 27:25 herankamen schmeckte den Hausherren gar nicht. Vor allem drohte für Momente sogar ein noch knapperer Zwischenstand. Doch dagegen hatten Erik Eberhardt und Darek Zach etwas. Sie stellten auf 30:25 und leiteten dabei eine Schlussphase ein, in der noch insgesamt 21 Tore 14 Minuten fallen sollten.
Vogelwild! Das ist die betreffende Bezeichnung für den Schlussspurt, in dem beiden Kontrahenten noch einmal ihre Kanoniergewalt unter Beweis stellten. Allerdings mit dem besseren Ende für die Gastgeber, die jetzt deutlich genauer trafen. Mit insgesamt 12 Torschützen untermauerten die Frankenwäldler zudem, warum sie diesmal die 40-Tore-Marke übertrafen. Noch ein Grund dafür. Die Außen trafen diesmal gut wie lange nicht mehr aber so, wie es für ein in der Breite gefährliches Angriffsspiel unbedingt notwendig ist.
So steht am Ende ein Pflichtsieg mit Licht und Schatten, den man so gegen eine angezählte Mannschaft der Liga auch unbedingt holen musste um seine eigenen Zielvorgaben weiterhin klar zu verfolgen. Routinier Christoph Bär, der einmal mehr 100 %iger Siebenmetervollstrecker in SG-Reihen war, formulierte es am Ende so: „Es war nicht die beste Leistung, die wir abgeliefert haben, aber wir können einen sehr wichtigen Heimsieg feiern.“
SG Helmbrechts/Münchberg – SC Eching 42:34 (18:14)
SG H/M:
Hurt, Mertel (Tor);
Benjamin Aust (1), Panzer (3), Silas Pritschet (3), Zach (6), Dominik Aust (2), Bär (4/4), Eberhardt (2), Johannes Huber, Julian Merz (5), Christoph Huber (3), Janne Roßner, Jonas Roßner (1), Jakob Pritschet (5), Ilijin (7).
Schiedsrichter: Balzer/Schreiner (Gefrees)
Zuschauer: 270
Zeitstrafen: je 4
Rote Karte: Jakob Wall in der 31. Minute wegen Foulspiel
Siebenmeter: 4/4, 5/5.
Spielfilm: 3:3, 7:3, 10:5, 11:9, 12:12, 16:12, 18:14 (Pause); 20:17, 23:17, 26:22, 28:25, 31:27, 33:29, 38:30, 39:32, 42:34.