Revanche geglückt, in der Tabelle vor Gefrees, zudem zwei äußerst wichtige Punkte zur Sicherung des guten Mittelfeldplatz eingetütet. So geht Derby aus Sicht der Gastgeberinnen. Für Gefrees letztlich etwas unglücklich, zumal die Nachbarstädter einen zwischenzeitlichen Viertorerückstand gedreht hatten und drauf und dran waren, die Partie komplett auf ihre Seite zu ziehen.

Wie bei Lokalrivalenaufeinandertreffen oft der Fall. Es war kein schönes, aber das zu erwartende spannende Match. Im Vorfeld musste die Oberligareserve der Frankenwäldlerinnen zur Kenntnis nehmen, dass die aktuelle Grippewelle auch vor ihnen keinen Halt machte. Lucy Jakob, Sophia Ernst, Felicitas Ott und Emilia Gauger mussten passen und hinterließen die entsprechenden Lücken.

So war die Mannschaft von Beginn an richtig gefordert. Wobei die Rolle der Torjägerinnen von Anfang an auf Antonia Panzer und Rahel Tautenhahn fiel. Die Gäste starteten schneller und erfolgreicher. Doch die SG blieb wach und bis zum 5:5 jederzeit auf höhe des Geschehens. Ab der 10. Minute übernahm der TVG das Zepter.

Immer wieder angetrieben von Caroline Dörfler sowie den Torjägerqualitäten von Nadine Sieß baute Gefrees die Führung aus und lag nach 16 Minuten mit 11:8 in Front. Bereits 11 Gegentreffer nach einer Viertelstunde, das ergäbe hochgerechnet auf die Gesamtspielzeit eine Katastrophe für die SG Helmbrechts/Münchberg II.
Deshalb eine Auszeit zur rechten Zeit in der SG-Coach Michael Plachert wohl die richtigen Worte fand.

Zurück auf der Platte überzeugten die Hausherinnen mit einem in der Folge wesentlich couragierterem Auftritt. Zwar gelang dem TVG durch Caroline Dörfler die 12:10 und wenig später durch Nadine Sieß auch die 13:12 Führung. Doch diese beiden sollten die letzten Gästetreffer in den zweiten 15 Minuten der ersten Hälfte bleiben.
Die SG-Abwehr stand inklusive guter Torhüterleistung jetzt sehr sattelfest. Das Remis zur Pause somit hochverdient.

Laura Fischer brachte in der 34. Minute den TVG nochmals in Führung, doch danach schnupperten die Frankenwäldlerinnen Morgenluft. Im Sog einer nimmermüden Antonia Panzer und einer eminent treffsicheren Rahel Tautenhahn setzte sich die SG bis auf 20:16 ab.

Als viele unter den Zuschauer mit einer vielleicht sogar einseitigen Schlußphase rechneten schlug Gefrees gnadenlos zurück. Mit der zweiten Luft und einem 4:0-Lauf im Gepäck glichen die Schützlinge von Vaclav Hajsmann wieder aus. Ab dem 20:20 nahm der Krimi erst richtig an Fahrt auf. Als Jannina Wolfum in der 56. Minute den Gast mit 22:21 in Führung warf sah es fast danach aus, als könnte Gefrees seinen Vorrundenerfolg wiederholen.

Doch die hatten die Rechnung ohne Rahel Tautenhahn gemacht. Sie wuchs an diesem Tag über sich hinaus und erzielte mit einem lupenreinen Hattrick die Treffer 22, 23 und 24 und stellte damit 19 Sekunden vor Abpfiff den SG-Sieg endgültig sicher. Damit waren die vorübergehenden Konzentrationsmängel verbunden mit einer hohen Anzahl an technischen Fehlern wieder wett gemacht.

Das letzt Wort hatte Nadine Sieß, die zum 24:23 Endstand einnetzte. Letztendlich kein schönes, aber ein jederzeit spannendes, von der Torfolge her sogar ein dramatisches Derby mit einem glücklichen aber keineswegs unverdienten Sieger. In der Summe ein äußerst faires Derby, jederzeit auf Augenhöhe.

 

HANDBALL                    FRAUEN                    Bezirksoberliga Oberfranken

SG Helmbrechts/Münchberg II – TV Gefrees                    24:23            (13:13)

SG H/M II:
Harich, Devjatov (Tor);
Panzer (7), Walter, Neeser (2), Sujak (2), Maloszyk, Leonie Ott (2), Tautenhahn (11/2), Till, Brett, Fechner.

TV Gefrees:
Hörath, Bauer (Tor);
Nadine Sieß (7), Schmitz (1), Sachs, Dörfler (4), Hellmuth (1), Jenny Sieß, Weißheit, Utz, Greiner (2/1), Wolfrum (2), Fischer (4), Jakob (2).

Schiedsrichter: Löhner (Naila)

Zuschauer: 120

Zeitstrafen: 4; 2.

Siebenmeter: 3/2, 4/1.

Spielfilm: 1:2, 5:3, 5:6, 7:10, 10:12, 13:13 (Pause); 15:14, 19:15, 20:20, 21:22, 24:22, 24:23.