Das Oberligaderby zwischen der HSV Hochfranken und der SG Helmbrechts/Münchberg hat verhindert, dass die zweite SG-Garnitur mit dem Einsatz der U21-Spieler eine deutlich stärkere Truppe für dieses Aufeinandertreffen hätte aufbieten können.
So mussten die Gäste einmal mehr mit kleinem Kader antreten. Nachdem auch noch krankheitsbedingt einige Ausfälle hinzu kamen waren die Chancen auf Zählbares von Anfang an eher gering.
Nach dem Motto, dass die Hoffnung sowieso zuletzt stirbt legten sich die Gäste trotzdem mächtig ins Zeug. Der 3:3 Zwischenstand nach 10 Minuten unterstrich jedoch, dass beide Teams in der Anfangsphase noch nicht bei voller Drehzahl angelangt waren. Die Gäste spielten diszipliniert in der Abwehr und konzentriert im Angriff. So stemmten sich die Frankenwäldler erst einmal Bayreuther Druck entgegen.
Der SG war bekannt, dass Bayreuth dann nicht mehr zu stoppen ist, wenn erst einmal die erfolgreiche Konterwelle ins Rollen kommt. Dies zu verhindern klappte vor allem in der ersten Halbzeit noch hervorragend. Zudem stand hinten ein zuverlässiger Simon Biller zwischen den Pfosten, der so einiges wegnahm, was auf den ersten Blick wie sicherer Treffer aussah.
Das 6:6 nach einer Viertelstunde ließ weiterhin nach beiden Seiten alles offen. Ein Doppelschlag durch Jan Philip Kritzenthaler und Nico Opel brachte der SG II erstmals eine Zweitoreführung, die bis zum 16:15 Pausenstand nicht ganz hielt. Nachdem die HaSpo Reserve vor allem daheim eine scharfe Klinge schlägt, kam dieser Zwischenstand schon etwas überraschend. Auch der Tatsache geschuldet, dass dies vom Gäste-Minikader so nicht unbedingt erwartet wurde. Aber die Umsetzung hat bis dahin schon ein Stück weit überzeugt.
Genau so ging es erst einmal nach Wiederanpfiff weiter. Denn beim 16:18 lagen die Gäste wieder mit zwei Treffern in Front. Was dann folgte, war auf SG-Seite ein verschlängertes Pausenschläfchen und im Umkehrfall ein Wachrüttler bei der HaSpo-Reserve. Die wiederum war sich im Klaren. Will man am Ende aus dieser Partie als Sieger hervorgehen, dann muss die eigene Herangehensweise eine andere werden. Genau das wurde sie in der Folge auch.
Jetzt passierte das, was die Gäste unter allen Umständen vermeiden wollten. Bayreuth das Konterspiel zu ermöglichen. Aber genau das geschah, weil die Fehler auf SG-Seite sich häuften und daraus die Gastgeber immer wieder Kapital schlugen. Obwohl das Spiel der Frankenwäldler über den Kreis mit den beiden Ex-Landesligaspielern David Mayer und Jan Philip Kritzenthaler weiterhin gut klappte, ging den Gästen nach und nach die Puste aus.
Bayreuth bekam den Lauf und zog auf 26:19 davon. In 13 Minuten ein einziger Gästetreffer. Freilich auch deshalb, weil einfach die Wechselmöglichkeiten fehlten um das Bayreuther Tempospiel mitzugehen. Das war dann alles in allem doch zu wenig um am Ende in Bayreuth zu bestehen. So stand die SG II trotz 40 guter Minuten am Ende wieder einmal mit leeren Händen da.
Die Abschlussfrage darf aber trotzdem gestellt werden, ob in kompletter Besetzung und Verstärkung durch die U21-Spieler eventuell nicht doch gepunktet worden wäre.
So bleibt die 2. SG-Garnitur weiterhin auf dem vorletzten Tabellenplatz, der im Normalfall am Saisonende den Abstieg bedeutet.
HANDBALL MÄNNER Bezirksoberliga
HaSpo Bayreuth II – SG Helmbrechts/Münchberg 36:28 (15:16)
SG H/M:
Mertel, Biller (Tor);
Hellmuth (1), Kramß (6), Gmach (3), Opel (2), Kritzenthaler (6), Mayer (5), Wolfrum (2), Troßmann (3/2).
Schiedsrichter: Julian Baier (Bamberg) / Nico Reimann (Coburg)
Zuchauer: 70
Zeitstrafen: keine; 6
Siebenmeter: 7/6; 3/2.
Spielfilm: 1:2, 5:4, 8:7, 9:11, 12:13, 15:16 (Pause); 16:18, 20:19, 26:19, 27:22, 29:24, 31:27, 36:28.