Im Neulingsduell der beiden Landesligaaufsteiger gab es gleich einen Sieger für die Geschichtsbücher. Es war der erste SG-Auftritt der Damen überhaupt, zudem auf fremden Parkett und am Ende war die Freude über den doppelten Punktgewinn riesengroß.

Während des gegenseitigen Beschnupperns in der Anfangsphase war bei weitem noch nicht zu erkennen, in welcher torreichen Szenerie hintenraus dieses Match enden sollte. Dies kristallisierte sich erst nach und nach heraus, weil dann doch immer mehr zu erkennen war, dass die SG-Mädels für den Auftakt das Motto „vorne hui und hinten pfui“ gewählt hatten.

Es war trotzdem beachtlich, wie der Gästeangriff von Beginn an mit großer Qualität auftrat, die tatsächlich so bis zum Ende vorhanden war. Wenn nur ein geringer Anteil von dem auch im Deckungsverbund vorhanden gewesen wäre, hätte sich so manche Sorgenfalte bei den Verantwortlichen auf der Bank erst gar nicht abgezeichnet. Es waren tatsächlich ungeahnte Schwächen, die die SG hinten offenbarte.

Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, war es von Beginn an ein offener Schlagabtausch. Dazu trugen auch die Gastgeberinnen ihren Teil bei, weil sie sich in etwa ählich in ihrem Gesamtauftritt strukturierten.

Nach schneller Zweitoreführung der SG, kippte zwischendurch die Partie vom Ergebnis her, bevor sie sich eine ganze Zeit lang auf nahezu ausgeglichenem Niveau bewegte. Erst im Schlussakkord des ersten Abschnittes schaffte Carina Hempfling, die nicht nur wegen ihrer 11 Treffer überzeugte, mit einem Doppelschlag den 13:16 Zwischenstand. Kurzzeitig sogar 5, waren es beim Pausenpfiff immerhin noch 4 Tore Vorsprung, die mit in die Kabine genommen wurden.

Doch die Pause kam zur Unzeit, wie sich gleich nach Wiederanpfiff herausstellen sollte, wo binnen 2 Minuten völlig unnötig diese klare Führung abgegeben wurde. Doch die Schützlinge von Christopher Seel und Daniel Schenk rafften sich wieder auf und gingen abermals mit drei Treffern in Front (21:24). Doch auf dem Wege zur vermeintlichen Vorentscheidung, packten die Hausherren den Hammer aus und drehten durch ihre beste Spielerin, Carina Czichon, den Spieß um und gingen ihrereseits mit 25:24 in Front.

Jetzt entwickelt sich eine Nervenschlacht. Entweder stand es Unentschieden, oder die SG lag knapp vorne. Glücklicherweise bewies man in der wichtigsten Spielphase nicht nur Kämpferqualitäten, sondern setzte auch den Punch zur richtigen Zeit. Mit den Treffern von 32:33 auf 32:37 gelang der entscheidende 4:0-Lauf, mit dem der Deckel auf die ersten beiden Saisonpunkte gesetzt wurde.

Allein kämpferisch war es eine große Leistung gegen einen Mitaufsteiger, der alles abverlangte und lange Zeit selber auf die beiden Punkte schielte. Erfreulich ist, dass vorne fast alle Spielerinnen trafen. Auch die drei A-Jugendlichen Sarah Hüller, Carina Hempfling und Anne Schaber, die zum Teil gleichzeitig auf der Platte standen übernahmen viel Verantwortung.

Ebenso sicher die verschiedenen Siebenmeter-Schützinnen, dort allerdings auf beiden Seiten.

Am Ende steht der historische erste SG-Sieg, welcher nicht in jeder Phase der Partie schön anzusehen war, aber unglaublich wichtig für den Saisonstart. Nächste Woche kommen die „Flippers“ vom HC Forchheim, die sich mit 2 Siegen und 4:0 Punkten gleich mit an dieTabellenspitze setzten. Dann muss neben dem Feuerwerk im Angriff, aber auch hinten deutlich mehr Beton angerührt werden.

Mit 9 Buden, davon 8 aus dem Feld, war Rückkehrerin Kathrin Reif ein wesentlicher Bestandteil des Erfolges und feierte ein erfolgreiches Comeback.

 

HANDBALL            DAMEN            LL/Nord

HSG Nabburg/Schwarzenfeld – SG Helmbrechts/Münchberg            33:37        (15:19)

Harich, Brugger (Tor);
Dittmar (2), Hüller (3), Klier (1), Reif (9/1), Wirth (1), Schaber (1), Bär (6/2), Kieser (1), Hempfling (11/4), Jakob (2), Neeser.

Schiedsrichter: Ludwig (Cham); Wolf (Herzogenaurach).

Zuschauer: coronabedingt ohne Angabe

Zeitstrafen: Nabburg 3; SG 6.

Siebenmeter: Nabburg 10/8; SG 8/7.

Spielfilm:
1:3, 4:3, 7:8, 8:10, 13:12, 13:17, 15:19 (HZ); 18:19, 19:22, 21:24, 26:25, 28:28, 30:30, 32:33, 32:27. 33:37.