Aufgrund von Schiedsrichtermangel werden in dieser Saison immer mehr Damenspiele von nur noch einem Unparteiischen geleitet. Die SG kann sich glücklich schätzen, zumindest daheim noch Teams zugeteilt zu bekommen. Vor allem dann, wenn Damen und Männer unmittelbar nacheinander auflaufen und die beiden Begegnungen vom gleichen Schiedsrichtergespann geleitet werden. Martin Knödler hat auf jedem Fall dieses Spiel sehr ordentlich über die Bühne gebracht.
Und genau das ist den SG-Damen im ihren ersten Auswärtsauftritt der Saison ebenfalls gelungen. Nichts war zu sehen, von der immer wieder auftretenden Auswärtsschwäche der Vorjahressaison. Es war ein Start-Ziel-Sieg, mit dem die weiße Weste verteidigt wurde.
Dabei stand das Spiel erstmal unter keinem guten Stern. Jugendtorhüterin Mia Hahn musst aufgrund einer Schulterverletzung bereits im Vorfeld passen und dann verletzte sich auch noch Stammtorhüterin Jasmin Brugger im Abschlusstraining. Ein Einsatz war nicht möglich, Diagnose offen. Aber wenn die SG-Damen eines besitzen, dann absolute Tiefe auf der Torhüterposition. Mit Sophia Baumgärtel, die ebenfalls zum 3er-Landesligagespann gehört, sowie Romina Harich, mit reichlich Landesligaerfahrung im Gepäck, war diese Position bestens ausgefüllt.
Zudem waren beide Torsteherinnen mit zahlreichen guten Paraden am Ende maßgeblich am klaren Erfolg beteiligt.
Im Vorfeld dieser Partie war die SG von den beiden Unentschieden der Gastgeberinnen gewarnt. Zumal diese beim Bayernligaabsteiger HaSpo Bayreuth und dem Vorjahreszweiten TV Marktsteft erzielt wurden. Für den Aufsteiger Roßtal ein Traumstart, den er mit einem Heimsieg gegen die Frankenwäldlerinnen hätte vergolden können. Doch dies wollten die Gäste von Beginn unter allen Umständen verhindern, was letztlich auch ausgezeichnet gelang.
Traumstart – 1:5 nach 5:26 Minuten und ersten Team-Time-out für den TSV, der mit dem Tempohandball der SG-Mädels überhaupt nicht zurecht kam. Aber auch die Auszeit konnten die Gastgeberinnen nicht nutzen, um danach neue Impulse in ihr Spiel zu bringen. Die SG diktierte das Geschehen fast nach Belieben und hatte ab dem 3:8 nahezu durchgehend eine 5-Tore-Führung herausgeworfen, die kurzzeitig sogar auf 7 Treffer anwuchs. Der Gäste-Express lief und schien nicht aufzuhalten.
Doch mit zunehmender Spieldauer fanden die Gastgeberinnen besser ins Match und kamen bis zum Seitenwechsel sogar bis auf 12:16 heran. Mit der kleinen Aufholjagd im Rücken kam der TSV Roßtal gestärkt aus der Pause zurück und bewies fortan absolute Landesligatauglichkeit. Mit Fug und Recht kann nach den ersten Partien dieser Spielzeit behauptet werden, dass es sich bei den Mittelfranken wohl um einen der stärksten Aufsteiger der letzten Jahre handelt.
Die Gäste mussten wach bleiben und benötigten vor allem eine bärenstarke Abwehr, um weiteren Flurschaden schon im Keim zu ersticken. Gelang eindrucksvoll, denn nach dem 16:19 setzten die Schützlinge von SG-Trainer Christopher Seel mit einem 4:0-Lauf zum 16:23 ein klares Zeichen. Fortan kontrollierte das junge SG-Team die Partie bis zum Ende und ließ dem Gegner auch diesmal die 20-Gegentore-Marke nicht überschreiten.
Am Ende stand ein 19:25, das mit einer geschlossenen Teamleistung erzielt und auch in dieser Höhe verdient war. Auch deshalb, weil jederzeit von allen Positionen Gefahr ausging und damit letztendlich Roßtal in den entscheidenden Phasen nicht klar kam.
Trainer Christopher Seel zeigte sich nach dieser Partie äußerst zufrieden: „Ein Aufsteiger der uns alles abverlangt hat.“ In Roßtal werden wahrscheinlich noch viele Mannschaften Punkte lassen, so seine Meinung. Unsere feste Zielsetzung war, die beiden Punkte aus Roßtal zu entführen und dies sei gelungen. „Mehr kann man sich nicht wünschen, so Seel abschließend“.
Nach den beiden Auftaktsiegen gegen Aufsteiger, geht es nächste Woche gegen einen besonders harten Brocken, wenn am kommenden Samstag um 17:45 Uhr in der Münchberger Gymnasiumhalle der TSV Wendelstein mit aktuell 5:3 Zählern aufkreuzt und dann zum ersten großen Härtetest werden kann.
TSV Roßtal – SG Helmbrechts/Münchberg 19:25 (12:16)
SG H/M:
Harich, Baumgärtel (Tor);
Hüller (2), Hempfling (8/2), Bär (3), Matus, Popp, Sophia Knoll (2), Jakob (6), Roßner (2), Hoffmeister, Schaber, Neeser (2).
Schiedsrichter: Martin Knödler (TuS Feuchtwangen)
Zuschauer: 70
Zeitstrafen: 1; keine
Siebenmeter: je 2/2.
Spielfilm: 0:3, 1:6, 3:8, 6:13, 8:14, 12:16 (HZ); 13:19, 16:19, 16:23, 18:24, 19:25.