Zur weitesten Auswärtsfahrt mit Minikader in Form von zwei Torhütern und nur 8 Feldspielern. Dann in der kleinen und ungewohnten Rodacher Bayernhalle und zudem gegen den aktuellen Tabellenzweiten. Optimale Voraussetzungen sehen anders aus. Das wussten auch die Gäste, die vor allem auf den Außenpositionen keine Wechselmöglichkeiten besaßen.

Im Unterbewusstsein immer mit dem Gedanken beschäftigt, wie gegen starke Gastgeber die eigenen Kräfte am besten eingeteilt werden, fand die SG II nicht wie gewünscht ins Match. Vieles wirkte im Angriff zu statisch und durch die verursachten Fehler, wurden die Hausherren zum Konterspiel regelrecht eingeladen. Die Coburger Vorortler nahmen die Geschenke dankend an. Sie erzielten dadurch viele einfache Tore, die für eine entsprechend klare Führung sorgten. Der bis dahin starke Gästekeeper Simon Biller sah sich den freien Würfen meist chancenlos gegenüber.

Die logische Konsequenz war ein 3:8 Rückstand nach 13 Minuten. Was zu diesem frühen Zeitpunkt noch niemand ahnen konnte war die spätere Tatsache, dass dies bereits die entscheidende Tordifferenz war, die schließlich auch im Endergebnis zum Ausdruck kam. Das ist vom reinen Zahlenspiel her gesehen sogar noch die gute Nachricht.

Alles andere als zufriedenstellend verlief dagegen die halbe Stunde zwischen der 15. und 45. Minute, wo die Badestädter die Führung bis auf teilweise 11 Tore Differenz ausbauten. Der Grund dafür war vor allem eigene Harmlosigkeit im Angriff. Nur gut, dass der inzwischen im SG-Kasten stehende Tim Hoffmann noch etliche klare Einwurfgelegenheiten der Gastgeber vereitelte.
9:16 aus SG-Sicht zur Pause und dann mit Minikader, das ließ die Hoffnungen auf einen Punktgewinn wie Seifenblasen in der Luft zerplatzen. Doch die Gastgeber brachten nach dem 25:14 durch allzu lässiges und teilweise auch überhebliches Spiel die Gäste wieder ins Match zurück. Zwischenzeitlich stand wieder Simon Biller im Gästetor und konnte sich dabei noch mehrmals auszeichnen. An den Keepern ist die Niederlage nicht festzumachen.
Die Abwehr der Frankenwälder stand im weiteren Verlauf besser und kam so zu zahlreichen Ballgewinnen, die vor allem durch Nico Opel im Gegenstoß souverän zur Ergebniskorrektur genutzt wurden. Bis auf 28:24 kam die Reserve aus Helmbrechts und Münchberg heran und brachte die Gastgeber damit nicht nur komplett aus dem Rhythmus, sondern fast noch in Erklärungsnot.

Freilich bleibt es Spekulation, ob mit voller Kapelle beim Tabellenzweiten zählbares herausgesprungen wäre. So aber reichten am Ende Zeit und Kräfte nicht, um den Sieg der SG Bad Rodach/Großwalbur nochmals in Gefahr zu bringen.
Nur eine Viertelstunde gut mitgespielt, reicht eben gegen einen starken Gegner nicht. Doch die bärenstarke Leistung der letzten 15 Minuten stimmt auch wieder ein bisschen versöhnlich und hielt zumindest die Köpfe nach dem Schlusspfiff oben.
Die besten Noten verdienten sich der ehemalige A-Jugendliche Nico Opel mit 7 Treffern sowie die beiden noch aktuellen A-Jugendlichen Jannik Merz (5 Tore) und Jakob Reif (4 Tore) die viele gute Szenen hatten.
Nächste Woche geht es zuhause gegen den HC 03 Bamberg. Dann heißt es, sich die letzten 15 Minuten dieser Begegnung ins Gedächtnis zurückzurufen und umzusetzen, damit endlich wieder wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gesichert werden können.

SG Bad Rodach/Großwalbur – SG Helmbrechts/Münchberg II 31:26 (16:9)

SG H/M II:
Biller, Hoffmann (Tor);
Jannik Merz (5), Opel (7/1), Jakob Reif (4), Kramß (1), Gmach (2), Stefan Roßner (2), Köhler (1), Baumgärtel (4/2).

Schiedsrichter: Klaus Kauschke (Herzogenaurach) / Klaus-Dieter Sahrmann (Kulmbach)

Zuschauer: 50

Zeitstrafen: 3; 5.

Siebenemter: 7/4; 5/4.

Spielfilm: 4:1, 7:2, 10:4, 13:7, 16:9 (HZ); 19:9, 21:11, 23:14, 26:17, 26:22, 28:23, 29:25, 31:26.