Wenn´s läuft, dann aber gleich richtig. So könnte man den aktuellen Ligaverlauf aus Sicht der SG-Damen beschreiben. Der Dreikampf um die Spitze wird immer spannender. Nicht allein deshalb, weil der neue Tabellenführer Marktsteft vor Wochenfrist die Nachholbegegnung in eigener Halle gegen den SC 04 Schwabach mit 10 Toren Differenz verlor. Auch deshalb, weil der bisherige Spitzenreiter TV 1861 Erlangen-Bruck nicht nur das Heimspiel gegen Haspo Bayreuth II in den Sand setzte, sondern jetzt am Wochenende sogar eine 33:30 Führung in Zirndorf noch in den letzten 3 Minuten abgab, um wiederum als Verlierer die Halle zu verlassen.
Die Favoriten lassen Punkte liegen, nur die Mädels aus Helmbrechts und Münchberg sammeln fleißig weiter. Zwar spielerisch derzeit ohne großen Überzeugungswert, aber immer erfolgreich. Vielleicht ist es gerade die Spannung im momentanen Spitzenkampf, die die Leichtigkeit vom Saisonstart ein Stück weit verloren gehen lässt. Viele Aktionen auf SG-Seite wirken verkrampft. Das schlägt sich auch diesmal in der hohen Fehleranzahl nieder. Egal, ob technische Defizite beim sauberen Passspiel. Auch die Chancenverwertung im Vergleich zur Anzahl der Gelegenheiten ist eher suboptimal.
So stolperten sich die Gastgeberinnen mehr schlecht als recht auch diesmal in die Partie, ehe sie durch den 3:4 Rückstand wachgerüttelt wurden. Wer anders als Carina Hempfling sorgte mit einem Doppelschlag für die Wende. Aber Mitte der ersten Halbzeit gewann der SG-Auftritt immer mehr an Konturen. Die Gastgeberinnen wurden zielstrebiger und schlossen dabei immer schneller und erfolgreicher ab.
Zwar steuerten die Torhüterinnen auf beiden Seiten immer mal wieder die eine oder andere Parade bei, doch ihr Spiel wurde es in der ersten Halbzeit weder hüben noch drüben. So ging das Match weiterhin torreich dem Pausenpfiff entgegen. Die zwischenzeitlich für Jasmin Brugger eingewechselte Mia Hahn konnte sich zweimal auszeichnen. Dafür stand Sarah Hüller die Latte und Hedda Hofmeister die Pausensirene beim erfolgreichen Abschluss im Wege.
Diese und die vergebenen Gelegenheiten gleich zu Beginn waren Verhinderer einer noch wesentlich deutlicheren Pausenführung für das Heimteam.
Die Gäste aus Roßtal verkauften sich teuer und stemmten sich der drohenden Niederlage auch nach Wiederanpfiff weiter in den Weg. Eine Wende konnten sie aber in dieser Partie nicht mehr herbeiführen. Erst einmal vorne, waren die Gastgeberinnen in erster Linie auf Ergebnissicherung bedacht. Doch als der Tabellenvorletzte nochmals alles in die Waagschale warf und bis auf 25:23 herankam, hörten die Frankenwäldlerinnen die Alarmglocken gerade noch rechtzeitig.
Mit einem 4:0-Lauf innerhalb von 5 Minuten hieß es 29:23 und ab da wusste auch Roßtal, wer als Sieger aus diesem Aufeinandertreffen hervorgehen wird. Die Gastgeberinnen spielten jetzt ihr Pensum sicher und souverän herunter und landeten letztlich noch bei 36 Treffer, was die Durchschlagskraft im Angriff deutlich unter Beweis stellt.
Was am Ende auffiel war die Tatsache, dass beide Angriffsreihen jeweils neun Schützen aufboten. Während sich die Trefferquote beim TSV Roßtal gleichmäßiger verteilte, dominierten bei den Gastgeberinnen einmal mehr Carina Hempfling mit 10 und eine eminent starke Sophia Knoll am Kreis mit 9 Toren.
Diesmal erwischte es SG-Trainer Christopher Seel, der erkrankt fehlte. Die erfahrene Denise Bär führte deshalb nicht nur auf dem Parkett Regie, sodass ihr diesmal auch das Schlusswort vorbehalten bleibt.
Denise Bär abschließend: „Es war ein sehr zerfahrenes Spiel auf beiden Seiten. Für uns zählen letztlich aber einzig und allein die beiden Punkte. Schon im Hinblick darauf, dass die Konkurrenz aus Marktsteft und Erlangen-Bruck im Dreikampf um den Titel zu schwächeln begonnen hat.“
Jetzt muss die SG am kommenden Sonntag ab 16:00 Uhr beim heimstarken TSV Wendelstein Farbe bekennen und versuchen, mit einem erneuten doppelten Punktgewinn ihre gute Ausgangsposition weiter zu festigen.
SG Helmbrechts/Münchberg – TSV Roßtal 36:29 (19:15)
SG H/M: Brugger, Hahn (Tor); Hüller (4), Hempfling (10/4), Sujak (1), Bär (3), Matus, Popp, Knoll (9), Jakob (4), Roßner (2), Hofmeister (2), Schaber (1).
Schiedsrichter: Sachse/Weis (HG Maintal)
Zuchauer: 140
Zeitstrafen: 2; 3.
Siebenmeter: 6/4; 4/3.
Spielfilm: 2:1, 3:4, 8:5, 10:8, 13:9, 18:12, 19:15 (HZ); 21:17, 23:19, 24:21, 25:23, 29:23, 32:25, 35:26, 36:29.