Träumen ist immer erlaubt! Vielleicht steht am Ende dieser Bayernligasaison einmal: Die Wende begann in der Noris!

Endlich haben sich die Mädels einmal für eine Darbietung belohnt, wie sie diese bereits mehrmals in dieser Saison ablieferten. Dann aber eben nie über die komplette Distanz. Das war beim HBC Nürnberg diesmal anders.

Der Knoten ist endlich geplatzt und wie Trainer Christopher Seel nach dem Abpfiff hinzufügte: „Sowas von verdient!“ Somit nach dem Schlusspfiff Erleichterung pur im SG-Lager.

Bereits im Vorfeld erhielt die Zielvorgabe „erster Bayernligasieg“ wieder einen herben Dämpfer. Anne Schaber, Sarah Hüller und Eva Matus (alle langzeitverletzt), Katharina Schlegel und Sara Sujak (ebenfalls verletzt) sowie Lisa Jakob, die angeschlagen ins Spiel ging und die verhinderte Lena Popp reduzierten den Kader gewaltig. Die Euphorie schon wieder im Keller?

Im Gegenteil. Trotz der zahlreichen Ausfälle folgte von Beginn an eine bärenstarke Mannschaftsleistung, die in einem Start-Zielsieg mündete. Dazu trug diesmal auch eine fantastische Chancenauswertung bei. Ein Grund, warum es in dieser Saison am Ende immer wieder für den Gegner lief. Der eigene Chancenwucher. Genau der blieb diesmal aus.

Hinzu kam, dass dieses Match von Beginn an auch ein Spiel der SG-Torhüterinnen wurde. Mia Hahn kam vom Anpfiff weg stark ins Spiel, musste aber dann verletzt raus. Personell schien sich an diesem Tag alles gegen die SG zu stellen. Doch die Mannschaft zeigte Rückgrat, Energie und Siegeswillen. Jasmin Brugger ging zwischen die Pfosten und war ab dem ersten Ball sofort und überragend im Spiel und das bis zum Abpfiff. Ein ganz wichtiger Faktor.

Der zweite Pluspunkt war eine überragende Abwehr, die vor allem im zweiten Abschnitt wie ein Fels in der Brandung stand. Organisiert von Sophia Knoll, die zudem auch im Angriff eine überzeugende Leistung ablieferte.

Wichtig war diesmal die Anfangsviertelstunde auch vor der Torfolge her. Im Vergleich zu anderen Partien, wo die Gegner oftmals die Gelegenheit nutzten, um bei knappen Spielständen sich selber einen leichten Vorteil zu verschaffen war es diesmal die SG, die ab der 15. Minute einen Dreitorevorsprung herauswarf. Genau den gaben die Schützlinge von Christopher Seel auch bis zur Pause nicht mehr ab.

Die Mädels aus Helmbrechts und Münchberg blieben auch nach dem Seitenwechsel Herr, respektive Frau in des Gegners Haus. Als den Gastgeberinnen für Minuten das Toreschießen richtig schwer gemacht wurde zog die SG bis auf 7 Treffer Differenz davon. Nach einer Dreiviertelstunde eigentlich die Vorentscheidung. Doch der Blick nach hinten zu etlichen vergleichbaren Spielständen in vorangegangenen Begegnungen, wo am Ende doch immer die Gegner die Nase vorn hatten, hielt die Vorfreude berechtigterweise noch in Grenzen.

Der weitere Verlauf und ein hochkonzentriertes Arbeiten in eigenen Reihen ließ aber nach 50 Minuten erkennen, dass der erste Bayernligasieg eigentlich nur noch auf seine Eintütung wartete. Ballsicher und keine Minute abweichend von der eigenen Vorgabe schaukelten die Frankenwäldlerinnen die ersten Punkte über die Ziellinie und belohnten sich damit für einen Auftritt, der in seiner Gesamteinheit Eindruck hinterließ und auch in der Höhe jederzeit hochverdient war.

Trainer Christopher Seel nach dem Abpfiff:
„Der Stein, der uns allen vom Herzen gefallen ist, hat man vermutlich bis in die Heimat gehört. Überragende Mannschaftsleistung der Mädels, die sich jetzt endlich für die nicht leichten letzten Wochen belohnen konnten. Wir können sehr stolz sein, dass wir nach all den Nackenschlägen jetzt nicht aufgegeben und weiter durchgezogen haben. “

„Der Sieg auch in der Höhe absolut verdient. Jetzt gilt es noch einmal vor dem Jahreswechsel am kommenden Samstag in der Münchberger Gymnasiumhalle alles gegen Regensburg reinzuwerfen. Mit dem Sieg heute sicherlich mit noch mehr Schwung“, so Seel abschließend.

HBC Nürnberg – SG Helmbrechts/Münchberg 25:34 (15:18)

SG H/M:
Brugger, Hahn (Tor),
Hempfling (7/2), Smrhova (3/1), Bär (10/2), Kantnerova (1), Drozdova (3), Knoll (7), Bretschneider, Jakob (1), Roßner (2), Neeser.

Schiedsrichter: Buck/Gimperlein (Puschendorf) leiteten ausgezeichnet

Zuschauer: 110

Zeitstrafen: 2; 1.

Siebenmeter: je 6/5.

Spielfilm: 1:3, 4:4, 6:6, 7:10, 10:13, 13:16, 15:18 (HZ); 17:19, 17:24, 19:26, 21:28, 22:31, 24:31, 25:34.