Mit der sechsten Niederlage in Folge beenden die SG-Damen die Vorrunde der Bayernliga/Nord mit 0:12 Punkten und einer Tordifferenz von -28. Wie ein Strickmuster liefen diese Spiele nahezu gleich ab. Bis auf wenige Minuten waren die Seel-Schützlinge immer auf Augenhöhe mit ihren Gegnern, aber am Ende sackten die anderen die Punkte ein. War diesmal nicht anders.

Hinzu kamen in Regensburg noch die Ausfälle von Sarah Hüller und Denise Bär, die genau wie Co-Trainer Florian Bär krankheitsbedingt gefehlt haben. Zudem war Christina Neeser wegen eines Trainer-Lehrganges nicht dabei. Die verletzte Carina Hempfling konnte nur die Siebenmeter werfen und erledigte dies in gewohnt souveräner Art. Lisa Jakob und Mia Hahn gingen verletzt in die Partie. Die Einsätze deshalb nur sehr dosiert.

Hinzu kam ein Halbzeitstand, der in keiner Weise den Verlauf der ersten Halbzeit widerspiegelt, die erneut eine sehr gute SG-Hälfte war. All das und noch ein bisschen mehr veranlasste Trainer Christopher Seel unmittelbar nach Abpfiff mal eine etwas andere Art der Zusammenfassung vornean zu stellen.

„Die Hinrunde der Staffel ist jetzt damit durch. Uns wurde leider auf ganz harte Weise gezeigt wie wenig nötig ist um solche Spiele zu verlieren. Aber wir hatten als SG bisher noch nie Bayernliga. Unsere Umstände betrachtet müssen wir froh sein, überhaupt spielerisch so gut mithalten zu können. Ergebnistechnisch würden wir uns alle etwas anderes wünschen, aber diese Liga ist kein Wunschkonzert. Jetzt folgt eine zweiwöchige Pause in der gilt, sich auf das Umlegen des Schalters für die Rückrunde zu konzentrieren. Ziel ist ganz klar die 1-Tore-Niederlagen in Siege umzudrehen und die gleich vier Heimspiele erfolgreich zu gestalten. Diese Mannschaft kann Bayernliga und wird es auch noch in der Tabelle zeigen, da bin ich mir ganz sicher.“ So Trainer Seel überzeugend.

Die erste Halbzeit bestand aus 27 hervorragenden und lediglich 3 schwachen Minuten aus SG-Sicht. Doch gerade in dieser Phase begann das Unheil seinen Lauf zu nehmen. Fast eine Viertelstunde keinen einzigen eigenen Treffer und aus dem achtbaren Zwischenstand von 11:10 wurde ein 18:10 für die Oberpfälzerinnen. Solche Serien kann man sich in dere Bayernliga nicht erlauben weil der Gegner dies nutzt, um die Partien genau in diesen Abschnitten auf die eigene Seite zu ziehen um damit frühzeitig auf die Siegerstraße zu gelangen.

Danach folgte ein Aufbäumen und Kampf, um wieder peu á peu in des Gegners Reichweite zu gelangen. Was in dieser Phase die Gäste an ihrer Aufholjagd etwas hinderte, war die vielleicht zu strenge Auslegung von Zweiminutenstrafen der sonst gut leitenden Unparteiischen. So wurde immer wieder -weil dezimiert- der eigene Spielaufbau unterbunden.

Dazu kommt die Tatsache, dass die SG aufgrund der fehlenden Erfahrung mit dem Haftmittel Harz gegen Mannschaften wie auch Regensburg, die permanent in den Topf greifen, einfach einen Wettkampfnachteil mit sich bringt, der auftretende Unsicherheiten und Leerlaufphasen auch ein Stück weit erklärbar macht. Deshalb an dieser Stelle schon mal ein kleiner Abschweif mit Blick in die Saison 2024/2025, denn ab dann heißt es in der Bayernliga „Harzpflicht für Alle“.

In dieser Partie mussten die Gäste allerdings ihr Glück in der Endphase mit ihren an diesem Tage zur Verfügung stehenden Möglichkeiten versuchen und das war eben auch ein nicht kompletter Kader. Der wiederum aber alles in die Waagschale warf, um am Schluss mit erhobenen Haupte die Hallen zu verlassen. Dass die zwischenzeitliche 8-Tore-Differenz nicht mehr komplett umzubiegen war lag auch am Torhüterduell, das eindeutig an den ESV ging. Eine weitere kämpferisch starke SG-Phase dokumentierte auch ein eigener kleiner Lauf zwischen dem 22:13 und 24:18, wo für den Moment die spielerischen Vorteile klar bei den Gästen lagen.

Sehr positiv zu erwähnen ist, das Petra Drozdova eine hervorragende Partie in Sachen Tore ablieferte und ihre erste längere Spielzeit überhaupt sehr gut nutzte. Dazu konnte zum ersten Mal Veronika Koch eingebunden werden, die ein Doppelspielrecht besitzt und sonst beim TSV Winkelhaid in der Landesliga aufläuft.

Zudem debütierte mit Eva Matus eine weitere A-Jugend-Spielerin in der Bayernliga was Trainer Seel sehr freute und er wie folgt zitierte: „Auch wenn uns tabellarisch gerade der Wind enorm entgegenweht, lassen wir uns deshalb nicht von unserem Weg abbringen. Selbst in solchen Situationen werden wir versuchen unsere Jugendspielerinnen einzubauen.“

Abschließend fasste Seel zusammen: „Die erste Hälfte war gegen ein Top-Team der Liga bis auf das Ende von uns wieder sehr gut bespielt. Allerdings kann man sich nicht leisten fast 15 Minuten kein Tor zu erzielen, was die Gastgeberinnen dann eben auch brutal bestraft haben. Die Art und Weise der Korrektur des Ergebnisses stimmt mich dann wieder positiver. Das Schlussresultat mit vier Toren Differenz zeigt, dass wir spielerisch nicht so weit weg sind von der Konkurrenz, aber eben auch noch nicht auf der Höhe mit den etablierten Bayernligateams.

 

HANDBALL            DAMEN            Bayernliga Nord-Vorrunde

ESV 27 Regensburg II – SG Helmbrechts/Münchberg            25:21        (13:10)

Brugger, Hahn (Tor);
Hempfling (6/6), Smrhova, Schlegel, Kantnerova, Popp, Drozdova (8), Knoll (2), Koch, Jakob, Roßner (4), Bretschneider (1), Matus.

Schiedsrichter: Ludwig (Nürnberg) / Wolf (Herzogenaurach) leiteten ausgezeichnet

Zuschauer: 120

Zeitstrafen: 5; 6.

Siebenmeter: 7/5; 6/6.

Spielfilm: 0:1, 3:2, 5:6, 9:9, 11:9, 13:10 (HZ); 18:10, 21:12, 22:14, 24:16, 25:18, 25:21.