Es ist die Rede vom letztjährigen Vizemeister HG Zirndorf auswärts. Trotzdem war es wieder ein bayernligawürdiger SG-Auftritt. Doch leider halten auch im dritten Spiel in Folge die Seel-Schützlinge am Ende nichts Zählbares in Händen. Allen voran ist dies wieder einmal der mangelhaften Chancenauswertung geschuldet und zusätzlich einer viel zu hohen Anzahl an individuellen Fehlern, die in der Bayernliga gnadenlos bestraft werden.

Die Mannschaft hält spielerisch in der Bayernliga mit, doch die Kaltschnäuzigkeit in der Chancenverwertung war bisher der Punktgewinnverhinderer. Auch deshalb fasst SG-Trainer Christopher Seel nach dem Abpfiff das Geschehen wie folgt zusammen:

„Komischerweise tut mir die Niederlage heute sogar mehr weh als der Schlusssekunden-Krimi letzte Woche gegen Nürnberg. Ich sehe ein Team, was durchaus zu Recht in der Bayernliga spielt und sich als Aufsteiger mehr als wacker schlägt. Der Wille ist da, die Leidenschaft zu kämpfen ebenfalls und es steht ein Team auf dem Platz/der Bank. Leider scheitern wir aber schon zum zweiten Mal in Folge mehr oder weniger an uns selbst, anstatt an der Übermacht des Gegners. Sowas tut aus Trainersicht mehr weh, als so eine klare Abfuhr wie in Stadeln.“

Ein temporeicher Beginn auf beiden Seiten und ein zwischenzeitliches 4:4 bewiesen auch zahlenmäßig die Ausgeglichenheit. Was folgte war die Handschrift der HG Zirndorf, die als erfahrenes Team im Stile einer Bayernligaspitzenmannschaft innerhalb von 5 Minuten auf 9:4 davonzog. Dann folgten die Phase, die eine routinierte Mannschaft für sich nutzt. Hinten sicher, vorne effektiv und schon wuchs der Vorsprung kontinuierlich.

Der Rückstand betrug beim 10:16 bereits 6 Tore. Geduld und Wille waren die Gründe, um bis zur Pause wieder auf 3 Tore zu verkürzen. Die Halbzeit kam allerdings zum Unzeitpunkt, weil damit der SG-Lauf komplett unterbrochen wurde.

Den Faden nach Wiederanpfiff sofort aufzunehmen gelang nicht, denn aus der Pause kamen die Frankenwäldlerinnen im Stotterrhythmus zurück. Zwischen der 31. und 41. Minute lediglich 2 eigene Treffer waren zu wenig, um in der Folge die Gastgeberinnen richtig zu fordern. Zirndorf nutzte die Gunst der Minuten und zog wieder bis auf 21:14 davon.

Ein kluges Teamtimeout unterbrach den HG-Lauf und zurückgekehrte Treffsicherheit brachte 4-SG-Treffer in Folge. Reicht es nochmals für einen erfolgreichen Schlussspurt mit weiterer Ergebniskorrektur? Eine Frage, die wie die Folge zeigte, eher mit nicht beantwortet wurde. Der Rückstand wurde nie geringer als 3 Tore Differenz und damit brachte man die Mittelfranken, die mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung überzeugten auch nicht mehr in ernsthafte Gefahr.

Keine Star-Spielerin bei der HG Zirndorf, dafür alle Positionen durchweg gefährlich, was die Gastgeberinnen extrem schwer ausrechenbar machte. „Gleiches könnte man auch von uns behaupten“ zitierte Trainer Christoper Seel abschließend. Nur mit dem Unterschied, dass der Gegner die Punkte einsackte und damit die SG für den Moment im Tabellenkeller festhält.

HG Zirndorf – SG Helmbrechts/Münchberg 30:24 (16:13)

SG H/M:
Brugger, Hahn (Tor);
Hüller, Hempfling (9/4), Smrhova, Schlegel (4), Bär (2), Kantnerova (1), Sujak, Drozdova, Knoll (3), Jakob (2), Roßner (3), Neeser.

Schiedsrichter: Ulrich Grimm / Petronella Richter (Cadolzburg) leiteten ausgezeichnet und hatten eine klare Linie

Zuschauer: 120 darunter zahlreicher und stimmgewaltiger SG-Anhang

Zeitstrafen: 2; 3.

Siebenmeter: 4/3; 4/4.

Spielfilm: 2:0, 2:3, 9:4, 11:6, 13:10, 16:10, 16:13 (HZ); 21:14, 21:18, 24:19, 25:22, 28:22, 30:24.