Keine guten Anzeichen schon im Vorfeld, denn mit Sarah Hüller und Denise Bär fielen zwei Leistungsträgerinnen krankheitsbedingt aus. Was die Sache nicht einfacher machte war die Tatsache, dass sich im Laufe der Partie auch noch Torhüterin Mia Hahn und Carina Hempfling verletzten.
Das erklärt zudem mit, warum es die beiden Blöcke der Torfolge. 33. Minute 12:17 für die SG und die restlichen 27 Minuten der Partie 15:6 für die Gastgeberinnen gab. Wer bis zur 33. Minute genau hingeschaut hat für den bestanden bis zu diesem Moment sicherlich keine Zweifel, wer hier als Sieger die Halle verlassen könnte.
Auf die Gastgeberinnen tippten wohl auch die eigenen Fans aufgrund des bisherigen Spielverlaufes in diesem Moment nur die Wenigsten. Premiere in dieser Saison schon vor dem Anpfiff für die SG-Damen. Zum ersten Mal beim Aufwärmen überhaupt haben die Frankenwäldlerinnen seit Monaten wieder einmal in den Harz-Topf gelangt. Der spätere Umgang damit – souverän, wie vieles in dieser Partie. Um es vorwegzunehmen: Es war die beste erste Halbzeit seit Jahren, zudem die Bestätigung höchster Bayernligatauglichkeit mit dem entsprechenden Ergebnis zum Seitenwechsel.
Mit einem Blitzstart nach 4:13 Minuten ein 4:0 vorgelegt zeigten die Seel-Schützlinge schnell, dass an diesem Tag auch in fremder Halle mit ihnen zu rechnen ist. In der Folge war der Gast Herr respektive Frau in gegners Halle. Immer aus einer zum Teil klaren Führung heraus zelebrierte die SG ihr Spiel. Über 4:9, 11:15, bis zum 12:17 zu Beginn des zweiten Spielabschnittes waren es die Gäste, die diesem Match ihren Stempel aufdrückten. Ohne Ausnahme agierten alle Spielerinnen am oberen Limit ihres Leistungsvermögens, vielleicht sogar ein Stück weit drüber hinaus. Trainer Christopher Seel konnte und wollte niemanden wirklich herausheben, weil es einfach ein durch und durch ein sehr gelungener Auswärtsauftritt war. Selbst eine dreifache (!) Unterzahl wurde gegentorlos überstanden.
Nach dem 11:14 kamen die Gäste mit gleichem Elan wieder auf´s Parkett zurück, bevor die Gastgeberinnen damit begannen, sich auf ihre eigenen Stärken zu konzentrieren. Ein 4:0-Lauf brachte den 16:17 Anschluss und ab da ein wesentlich engeres Match. Wie Trainer Seel nach dem Spiel anmerkte: In der zweiten Halbzeit hat uns vorne ein bisschen die Durchschlagskraft gefehlt und hinten der eine oder andere Zugriff mehr auf Kreisläuferin Tanja Bausenwein, die mit ihren 8 Toren, genau wie Hannah Lichtlein (9/2) maßgeblich zum Bergtheimer Erfolg beitrug.
Trotzdem sah Trainer Seel Fortschritte, weil es keine minutenlange Schwächephase wie in den anderen Partien gab. Lediglich nicht ganz so erfolgreiche Minuten, in denen man aber immer noch hervorragend stand. Die Begegnung wogte hin und her. Ein normales Bayernligaspiel eben. Am Ende hat dann die Mannschaft gewonnen, die hier mal ein Tor und dort mal eine Parade mehr auf eigener Seite hatte. Kuriosum am Rande: Es war ein Schlagabtausch in dem beide Mannschaften nicht einen einzigen (!) Tempogegenstoß/Konter in Zählbares umsetzten. So gut wurde von beiden nach hinten verteidigt.
Trainer Seel zusammenfassend: „Am Ende stehen leider wieder keine Punkte, trotz überragender erster Halbzeit. Aber heute hat weder Cleverness gefehlt, noch gab es zu viele individuelle Fehler. Wo genau das Spiel verloren ging ist schwer zu sagen.“ Fakt ist: „Ich bin trotz Niederlage mehr denn je von unserem Weg überzeugt und von meinen Spielerinnen. Wer so couragiert auftritt bei einer Heimmacht wie Bergtheim, der ist verdient in der Bayernliga. Einzig die Tabelle bringt dies nicht so zum Ausdruck. Wir reden uns hier auch nichts schön, wir müssen nur weiter so auftreten, dann wird unsere Zeit kommen und wir werden aus dem Entwicklungsprozess gestärkt herausgehen.“
HANDBALL DAMEN Bayernliga
HSV Bergtheim – SG Helmbrechts/Münchberg 27:23 (11:14)
SG H/M:
Brugger, Hahn (Tor);
Hempfling (4), Smrhova (3), Schlegel (2), Kantnerova (6), Popp, Drozdova, Knoll (4), Brettschneider, Jakob, Roßner, Neeser (1), Schöffel.
Schiedsrichter: Gruner (Marktsteft); Mahler (Volkach) leiteten ausgezeichnet
Zuschauer: 200
Zeitstrafen: 3; 7.
Siebenmeter: 2/2; 5/4.
Spielfilm: 0:4, 2:6, 4:9, 7:10, 10:11, 11:14 (HZ); 12:17, 16:17, 16:18, 19:18, 21:21, 26:22, 27:23.