Im Duell der beiden bisherigen Kellerkinder haben sich die Frankenwäldlerinnen den Frust aus den beiden Heimpleiten zum Saisonauftakt von der Seele geschossen und die Gastgeberinnen für den Moment ans Tabellenende gefesselt. In der Summe ein richtig geiler Sieg, wie ihn Trainer „Mick“ Bernert nach Spielschluss bezeichnete.

Mit einem über weite Strecken stark verbesserten Gesamtauftritt dominierten die Bernert-Schützlinge von Beginn an das Geschehen. Es war gerade mal eine knappe Viertelstunde absolviert, als die SG bereits mit 12:4 davongezogen war. In vielen Aktionen meist die bessere Spielidee, die in der Umsetzung fast immer durch zählbare Erfolge gekrönt wurde. Die Gastgeberinnen hatten bis auf ihre 13-fache Torschützin Magdalena Streit, die bis dahin und auch noch ein Stück darüber hinaus zur Oberviechtacher Alleinunterhalterin wurde, herzlich wenig zu bieten. Anders formuliert: Die SG ließ mit ihren gut organisierten Deckungsarbeit auch nichts zu.

So kam die Spielgemeinschaft aus Helmbrechts und Münchberg in dieser noch jungen Saison erstmals in den Genuss, schon während des ersten Abschnittes aus einer beruhigenden Führung heraus zu agieren. Die Gastgeberinnen waren trotzdem immer darauf bedacht, sich nach und nach wieder stärker ins Spiel einzubringen. Doch oft gereichten deren Mittel Oberligaansprüchen nicht. Ein Beweis dafür ist nicht nur dieser Auftritt. In bisher vier Begegnungen haben es die Oberpfälzerinnen auf 0:8 Punkte und 68:128 !! Tore gebracht. Damit wird es schwer werden, am Ende die Liga zu halten. Zumal lediglich noch Marie Streit zur echten Unterstützung ihrer Schwester wurde.

Den Gästen konnte es recht sein, zumal ihr Gegner dadurch leichter auszurechnen war. Trotzdem gesellte sich bei den Mädels aus Helmbrechts und Münchberg kurzzeitig kurz vor der Pause wieder der Schlendrian mit ins Abwehrverhalten. In der Pause angesprochen, zudem die Deckung auf 5:1 umgestellt und damit begannen die Probleme für Oberviechtach aufs Neue. Die daraus resultierenden Ballgewinne für die SG wurden meist in erfolgsbringende Konter umgemünzt, wobei sich Anna Smrhova als überzeugende Vollstreckerin herauskristallisierte.

Beim 16:31 in der 47. Minute war die Frage nach dem Sieger längst beantwortet. Trainer Bernert packte die Gelegenheit beim Schopfe und wechselte munter durch. Vor allem bekamen auch die Spielerinnen verstärkt Einsatzzeiten, die in den ersten beiden Begegnungen nicht so oft auf der Platte standen. Auch sie fügten sich nahtlos ein und rundetet den starken Gesamtauftritt ab.

Mit dem ersten doppelten Punktgewinn fällt allen im Reihen der SG ein Stein vom Herzen. Jetzt heißt es optimistisch nach vorne zu schauen. Mit einem weiteren Erfolg kann dann der Blick in Richtung Tabellenmittelfeld gehen. Dies ist aber nur zu realisieren, wenn die Treffsicherheit auch in den folgenden Begegnungen hoch gehalten wird.

Trainer Bernert abschließend:
„Die Mädels haben sich den Sieg heute wirklich verdient und sollen diesen deshalb auch genießen. Trotzdem wissen wir genau, dass mit Nabburg/Schwarzenbach am kommenden Samstag in der Münchberger Gymnasiumhalle der nächste schwere Gegner auf uns wartet und wir in dieser Woche deshalb konzentriert darauf hinarbeiten müssen.“

HV Oberviechtach – SG Helmbrechts/Münchberg 22:40 (10:21)

SG H/M:
Brugger, Hahn (Tor);
Hempfling (5), Smrhova (11), Schlegel (2), Bär (6/3), Kantnerova (2), Knoll (3), Zinkler (2), Matus (1), Koch (4), Roßner (4), Hofmeister, Lutz.

Schiedsrichter: Thiel (Forchheim); Weichselgartner (Waldkraiburg)

Zuschauer: 110

Zeitstrafen: 5; 4.

Siebenmeter: 13/7; 8/7

Spielfilm: 1:0, 1:4, 3:9, 4:12, 7:17, 10:21 (Pause); 12:23, 13:27, 16:33, 19:35, 20:38, 22:40.