SG-Trainer Christopher Seel brachte es nach dem Abpfiff auf den Punkt.

„Die Art und Weise der Niederlage mit dem Gegentor in quasi letzter Sekunde schmerzt schon, denn ich denke ein Unentschieden wäre gerechter gewesen. Aber der HBC war in der Summe vielleicht auch dieses eine Tor cleverer als wir und so gilt es den Gästen zum Sieg zu gratulieren.“

„Enttäuscht bin nur über das blanke Ergebnis, nicht aber über unseren Auftritt. Die Mädels haben nach einer Schwächephase in Halbzeit zwei sich wieder super herangekämpft. Schade, dass dies nicht mit einem Punkt belohnt wurde. Jetzt waren wir knapp davor die ersten Zähler zu holen. Heute sollte es noch nicht sein, jetzt alle einmal kräftig schütteln und dann greifen wir nächste Woche in Zirndorf wieder erneut an.“ So Seel mit den Worten nach dem Abpfiff.

Endlich das erste Bayernligaheimspiel vor gut gefüllten Rängen und dann diese Schlussphase mit tragischem Ausgang. Der Blick in leere SG-Hände verriet. Alles gegeben, mitgehalten, phasenweise sehr gut kombiniert und dann der k.o. eine Sekunde vor dem Abpfiff.

In einer jederzeit spannenden und ausgeglichenen Begegnung zeigte die Hallenuhr genau auf 47:00 Minuten als es beim 25:26 nur noch ein Tor Rückstand war. In der 40. Minute schien die Partie in Richtung Vorentscheidung zu Gunsten der Gäste zu kippen, die sich bei eigener 23:17 Führung richtig gut im Match befanden. Doch hatten die Gäste aus der Noris die Rechnung ohne eine phasenweise starken Neuling gemacht.

Die Torfolge mobilisierte auch die Fans, die alles gaben um ihrer SG die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen. Es ging hin und her und dann passierte das, was man den Schützlingen von Trainer Christopher Seel und Co. Florian Bär trotzdem immer wieder ankreiden muss. Den einen oder anderen technischen Fehler zu viel und zudem immer wieder Fahrkarten genau dann, wenn eigentlich weitere Treffer möglich und dringend notwendig gewesen wären.

Da mag zu Landesligazeiten noch korrigierbar gewesen sein. In der Bayernliga kosten diese Fehler Punkte. Auch deshalb, weil man in der Torfolge immer hinterherhinkt. Das kostet zudem Kraft, die am Ende auch schon mal fehlen kann. Diesmal war es nicht so und die Gastgeberinnen gaben alles. Der Lohn war der 31:31 Ausgleich.

Diesen Punkt erst einmal sichern, das war Ziel und plötzlich ergab sich trotzdem noch einmal die Chance nach vorne – ohne zählbaren Erfolg! Die Gäste kamen in Ballbesitz, erhielten noch einen Freiwurf. Genau da entschied die Cleverness zu Gunsten der Gäste das Match. Vier Sekunden Restspielzeit reichten, um den Wurf nicht direkt auszuführen, sondern den Pass auf die Rechtsaußenposition zu spielen. 59:59 – Schuss – Tor – AUS!!!

Auf Gästeseite Riesenjubel und bei den Gastgeberinnen brach für den Moment die Handballwelt zusammen.

Die Frankenwäldlerinnen hatten alles verdient, nur nicht dieses Ende. Zumal ein Remis aufgrund der gezeigten Leistungen beiden Teams gerecht worden wäre. Es waren Nuancen, die dieses Match entschieden haben.

Alles gegeben, alles versucht. Auch ein Torwartwechsel, der sich bezahlt machte und wesentlich dazu beitrug, das die SG nach Sechstorerückstand ins Spiel zurückfand. Für die diesmal etwas glücklose Jasmin Brugger machte in der folge Mia Hahn hinten den Laden dicht. Zudem übernahm Christina Neeser nach vorne Verantwortung. Das sah am Ende auch Trainer Seel so.

„Der Auftritt von Christina Neeser, welche vermutlich ihr bestes Spiel bisher im SG-Dress gemacht hat und die Torhüterleistung von Jugendspielerin Mia Hahn ohne deren Paraden keine Aufholaktion möglich gewesen wäre, sind besonders hervorzuheben.“ So Seel.

Was unterm Strich bleibt und leider auch zählt sind die momentanen 0:4 Punkte. Die sind aber alles andere, als Aussagekraft über das Leistungsvermögen der jungen und spielhungrigen Truppe, die mit etwas mehr Cleverness und zunehmender Routine auf künftige Erfolgserlebnisse hoffen kann.

SG Helmbrechts/Münchberg – HBC Nürnberg 31:32 (14:16)

SG H/M:
Brugger, Hahn (Tor);
Hüller (4), Hempfling (9/2), Smrhova (2), Schlegel (4), Bär (4), Kantnerova, Popp, Drozdova, Knoll (4), Brettschneider, Jakob, Roßner, Neeser (4).

Schiedsrichter: Balzer/Schreiner (Gefrees)

Zuschauer: 300

Zeitstafen: 1; 5.

Siebenmeter: 3/2; 2/2.

Spielfilm: 2:1, 3:4, 7:5, 9:7, 9:11, 12:14, 14:16 (HZ); 15:18, 16:21, 18:24, 22:25, 25:26, 26:30, 30:30, 31:32.