Start-Ziel-Sieg zum Auftakt in die neue Landesligasaison für die Damen der SG Helmbrechts/Münchberg. Wem sonst, als der Torjägerin vom Dienst Carina Hempfling sollte es gelingen, nach 40 Sekunden per Strafwurf den ersten Treffer der Spielzeit 2022/2023 zu verbuchen.
Den Gästen merkte man schon bald eine gewisse Verunsicherung an. Eventuell auch beeindruckt durch der Auftaktniederlage in der Vorwoche in Estenfeld, agierten die Domstädter oft zu zögerlich. Vielleicht kam Bamberg auch mit einer Portion Respekt im Gepäck in die Münchberger Gymnasiumhalle. Trafen sie doch immerhin auf ein Spitzenteam aus der Vorsaison.
Genau dorthin wollen sich die Schützlinge von SG-Trainer Christopher Seel auch in dieser Spielzeit wieder orientieren. Wenn dies gelingen soll, dann muss die See-Truppe in der neuen Saison auch auswärts besser punkten. Daheim hat es im Vorjahr bestens geklappt und dort knüpften die SG-Damen auch diesmal wieder an.
Was folgte, war eine überragende erste Halbzeit wo bei einer 18:6 Pausenführung die Antwort nach dem späteren Gewinner schon früh beantwortet war. Mit einem 9:0-Lauf bogen die Gastgeberinnen früh auf die Siegesstraße ein. Mit schnellem und druckvollem Angriffsspiel, gepaart mit einem phasenweise beachtlichem Spielverständnis kam der Gast in der Anfangsviertelstunde nicht über die Rolle des Trainingspartners hinaus.
14:28 Minuten standen zwischenzeitlich auf der Hallenanzeige, als die Domstädter dann endlich in der Trefferauflistung zu finden waren. Selbst als die Gäste in der Folge besser ins Spiel fanden, zeichnete sich keine Änderung im Spielverlauf ab. Die SG dominierte nach Belieben. Die erste Halbzeit war bezeichnend dafür, wie schwer es Bezirksoberligameister danach in der Landesliga haben. Schneller nach vorne, kompakter im Defensivbereich. Zwei Hauptmerkmale, die den Unterschied zwischen den Klassen charakterisieren.
Genau diese Vorteile machte sich das Heimteam zunutze. Bis zum Seitenwechsel war tatsächlich ein Klassenunterschied zu erkennen und die Fans in der gut besuchten Gymnasiumhalle befürchteten, dass sich das Scheibenschießen auch im zweiten Abschnitt fortsetzen sollte.
Doch bei diesem Gedankengang stand der Irrtum an erster Stelle. Auch deshalb, weil sich die Frankenwäldler im Halbzeit zwei für das eine oder andere Experiment unter Wettkampfbedingungen entschieden. Was ein Stück weit nach „Zügel schleifen lassen“ aussah, war aber teilweise gewollt. Auch deshalb, weil eben gerade in der Vorbereitungszeit nicht alle Test durchlaufen werden konnten. Also nutzte Trainer Christopher Seel die Gunst der Stunde und wechselte nach Belieben.
So konnten sich mit Torhüterin Mia Hahn und Eva Matus gleich zwei talentierte A-Jugendliche im Damenteam präsentieren und problemlos einreihen. Die Torfabrik unterbrachen aber zwischenzeitlich ihre Mitspielerinnen, was verständliche Gründe hatte.
Zumal Bamberg alles daran setzte, um nicht zwei desolate Hälften abzuliefern. Dass die Gäste den zweiten Abschnitt sogar mit 14:11 für sich entschieden, ist aufgrund ihres nimmermüden Einsatzes auch hochverdient. Für die Frankenwäldlererinnen ist am Ende eine verlorene Halbzeit kein Beinbruch, zumal aufgrund der eigenen Experimentierfreudigkeit auch ein Stück weit damit gerechnet werden musste.
Trainer Christopher Seel zeigte sich in der Summe mit dem 9-Tore-Sieg genauso zufrieden, wie mit dem großen Zuschauerzuspruch. Nachdem den SG-Damen jetzt noch einmal ein spielfreies Wochenende ins Haus steht, Seel wörtlich: „Jetzt müssen wir die erneute Pause nutzen und uns auf die nächsten Aufgaben vorbereiten.“
HANDBALL DAMEN LL/Nord
SG Helmbrechts/Münchberg – HC 03 Bamberg 29:20 (18:6)
SG H/M:
Brugger, Hahn (Tor);
Hüller (1), Hempfling (11/6), Bär (3), Matus, Popp (2), Sophia Knoll (2), Jakob (5), Roßner (1), Hofmeister (1), Schaber (1), Neeser (2), Moschke.
Schiedsrichter: Förster (Rödelsee); Ludwig (Michelfeld) leiteten sehr gut
Zuschauer: 230
Zeitstrafen: 1; 3.
Siebenmeter: 7/6; 3/3.
Spielfilm: 9:0, 12:1, 13:5, 17:5, 18:6 (HZ); 20:6, 22:8, 22:12, 24:15, 26:17, 28:18, 29:20.