Zum Haare ausraufen! Es ist und bleibt die Saison der unglücklichen Spielausgänge. Was auch immer geschieht und da ist sehr viel Postives dabei. Am Ende steht zum X-ten mal wieder eine dieser undankbaren Eintoreniederlagen, die dann leider aber auch zum Ausdruck bringen was geschrieben steht.

In der Vorrunde Tabellenletzter, dies im Moment auch in den Play Downs. Doch wie ein Tabellenletzter bzw. jetzt sogar sofortiger Wiederabsteiger nach einjähriger Bayernligazugehörigkeit spielt die Mannschaft wahrlich nicht.

Mit der Zielsetzung in die Partie gegangen, die Vorrundenniederlage aus der letzten Woche umzudrehen starteten die Gastgeberinnen vielversprechend. Vom Anpfiff weg wurden sofort deutliche Verbesserungen sichtbar. Die Abwehr präsentierte sich stabiler und kontrollierte die gegnerischen Aktionen oft erfolgreich.

Auch im Angriff kam die Zielgenauigkeit zurück. So entwickelte sich im ersten Abschnitt ein offener Schlagabtausch mit welchselnder Torfolge und stets knappen Differenzen. Es wurde variabel getroffen. Besonders gut das Kreisläuferspiel über Sophia Knoll.

Die Frankenwäldlerinnen waren schnell im Match und schienen auf dem besten Weg ihr Vorhaben Heimsieg in die Tat umzusetzen. Lediglich beim 5:7 und 6:8 mussten die Gastgeberinnen kurzzeitig einem Zweitorerückstand hinterherlaufen.

Dafür drehte sich das Geschehen in den Schlussminuten der ersten Halbzeit. Carina Hempfling sorgte mit zwei sicher verwandelten Strafwürfen für die eigene Zweitoreführung, die die SG aufgrund einer sehr guten ersten Hälfte nicht unverdient mit in die Pause nahm.

Aber gerade diese Halbzeitpause scheint in dieser Spielzeit immer zum unpassendsten Moment zu kommen. Aus den Kabinen zurück läuft dann manchmal urpötzlich und oft nicht erklärbar -zumindest in Phasen- ein anderes Spiel ab.

Es folgten sieben Minuten ohne eigenen Treffer. Dafür netzte Vaterstetten gleich fünfmal ein und schon sahen sich die Gastgeber beim 14:17 erstmals in der Verfolgerrolle eines Dreitorerückstandes.

Genau wie in der Vorwoche sollten diese Minuten zum Knackpunkt werden. Die Mannschaft gab sich dennoch zu keinem Zeitpunkt auf, versuchte mit einer großartigen Einstellung alles, blieb aber in der erfolglosen Verfolgerrolle.

Freillich lief im Angriff nicht mehr alles nach Wunsch. Dafür hatten die Gäste genug gute Gegenargumente. Zumal sie ihre Chance auf den Ligaerhalt weiterhin aufrecht halten konnten. Doch den Sieg wollten auch die Mädels aus Helmbrechts und Münchberg und warfen deshalb in der Endphase der Partie nochmals alles in die Waagschale.

Nach dem 20:25 in der 49. Minute schien die Frage nach dem Sieger schon endgültig beantwortet. Doch die Moral der Gastgeberinnen versetzte einmal mehr Berge. Tor um Tor schmolz die klare Gästeführung bis nach 58:28 Minuten beim 26:27 Anschlusstreffer durch Denise Bär jetzt plötzlich alles möglich schien. Doch so ist es eben, wenn man im Ligakeller steht. Dann will die Kugel einfach nicht mehr über die generische Torlinie. So gelang es dem TSV Vaterstetten nicht nur die letzten 92 Sekunden das eigene Gehäuse sauber zu halten, sondern auch die Punkte im Rückspiel für sich in Anspruch zu nehmen.

Vorzuwerfen haben sich die Seel-Schützlinge absolut nichts, zumal sie diesmal auf einen spielerisch noch stärkeren Gegner als in der Vorwoche trafen. Trotz der aussichtslosern Tabellensituation haben die SG-Mädels alles reingeworfen. Zumal auch diesmal mit Brugger und Jakob (weiterhin verletzt), Popp (beruflich), Smrhova (Urlaub), Hofmeister (Auslandsaufenthalt) und Neeser wieder zahlreiche Stammkräfte nicht zur Verfügung standen. Dafür debütierten die A-Jugendspielerin Eva Matus und Deborah Lutz aus der zweiten Mannschaft. In der Summe lob für diesen Gesamtauftritt, zumal in der momentanen Situation dies so nicht unbedingt zu erwarten sei.

Trainer Christopher Seel, packte es in seine Wort wie folgt: „Wir haben uns nach der Niederlage letzte Woche viel vorgenommen um es besser zu machen. Ich kann nur den Hut vor der Mannschaft ziehen. Kämpferisch, trotz der Ausfälle und der angeschlagenen Spielerinnen. Mir tut es einfach unheimlich leid, dass wir uns nie belohnen können, obwohl so viel investiert wird. Anscheinend soll es diese Saison nicht sein, aber auch wenn es jetzt einen Schritt „zurück“ in die Landesliga geht. Diese Niederlagen wie heute werden, so blöd es klingen mag, die Mannschaft in der Zukunft weiterbringen, so schmerzlich wie es im Moment auch ist.“

 

HANDBALL                    DAMEN                    BAYERNLIGA Play Downs

SG Helmbrechts/Münchberg – TSV Vaterstetten            26:27        (14:12)

SG H/M:
Hahn, Hüttel (Tor);
Hüller (1), Hempfling (7/3), Lutz, Schlegel (2), Bär (5/4), Kantnerova (1), Drozdova (3), Knoll (5), Matus, Roßner (1), Schaber (1).

Schiedsrichter: De Angelis/Gröner (Rothenburg o.d.T.)

Zuschauer: 180

Zeitstrafen: 5; 4.

Siebenmeter: 8/7; 6/4.

Spielfilm: 0:1, 4:3, 6:8, 9:8, 12:11, 14:12 (Pause); 14:16, 15:19, 17:21, 20:21, 20:25, 23:25, 24:27, 26:27.