Mit dem auch in der Höhe verdienten Heimerfolg glichen die SG-Damen ihr Oberligapunktekonto aus und sind damit endlich in dieser Spielklasse angekommen.

Den Elan vom Auswärtssieg in der Vorwoche beim HV Oberviechtach mit in diese Partie rübergerettet, begannen die Bernert-Schützlinge wie die Feuerwehr. Es war ein überzeugender Start, den die Gastgeberinnen aufs Parkett legten. Nach gerade mal neun Minuten musste man sich um die Gästinnen sorgen, die bis dahin zum Spielball der Frankenwäldlerinnen wurden.

Wir aus einem Guss funktionierte die Angriffsmaschinerie. Zudem stand die Abwehr wie der berühmte Fels in der Brandung mit einer erneut überzeugenden Mia Hahn zwischen den Pfosten. 8:1 führte die SG, als sich ein Schützenfest anzubahnen schien. Doch wie so oft bei solchen und ähnlichen Spielverläufen kommt dann der Kopf ins Spiel. Im Unterbewusstsein kehrte ein Stück weit Zufriedenheit ein. Die Angriffsaktionen wurden in ihrer Dynamik zurückgeschraubt. In der Abwehr ab und an die Zügel etwas schleifen lassen. All das nahmen die Gäste mit Wohlwollen zur Kenntnis.

Plötzlich meldeten die Oberpfälzer ihre Ansprüche für diese Begegnung an. Von Minute zu Minute kamen sie immer besser in die Partie und verkürzten den Rückstand peu á peu. Beachtenswert dabei war, dass die Spielgemeinschaft aus Nabburg und Schwarzenfeld fürwahr keine Bäume ausreißen musste, um sich besser in die Partie einzubringen. Die Gastgeberinnen leisteten tatkräftige Unterstützung. Ob bei wieder einmal phasenweise unerklärlichen Abschlussschwächen oder auch oft zu passiven Abwehrverhalten. Für Minuten passte so einiges nicht mehr in eigenen Reihen.

Nur gut, dass auf Mia Hahn im SG-Gehäuse Verlass war. Ihr war es in erster Linie zu verdanken, dass bei der 14:8 Pausenführung noch in etwa die Tordifferenz aus den bärenstarken Anfangsminuten stand.

Zurück aus der Halbzeit befand sich auch in den Folgeminuten noch reichlich Sand im SG-Getriebe. Angetrieben von ihren beiden Torjägerinnen Anna Stubenvoll und Maja Müller verkürzte die HSG immer weiter. Man könnte jetzt in Versuchung geraten und mit Fehlinterpretationen argumentieren. Richtig ist, dass Trainer „Mick“ Bernert genau nicht die beste Sechs in so einem Fall durchspielen lässt. Es bekommen alle ihre Chance, voran die jungen Talente. Denn nur mit Spielpraxis wird im Laufe der Zeit eine Mannschaft heranwachsen, die dann durch die Bank gleichstark besetzt sein wird. Dann fallen die Wechsel nicht mehr auf, das Tempo kann über die Gesamtdistanz hochgehalten werden und die Truppe in sich Geschlossenheit demonstrieren.

Bis dahin dauert es aber noch. Gefragt ist Geduld und so müssen auch in den einzelnen Begegnungen ab und an Rückschläge einkalkuliert werden. Die HSG Nabburg/Schwarzenfeld mischte bis zur 38. Minute (18.14) tüchtig mit. Danach wechselten die Spielanteile aber wieder auf SG-Seite. In der Endphase des Spiels konnte man rückbetrachtend von einem Spiel der unterschiedlichen Drittel sprechen.

1. Drittel überzeugend. 2. Drittel mehr schlecht als recht um im Abschlussdrittel wieder Herr -respektive Frau- des Geschehens zu werden. Dazu trug die zwischenzeitlich eingewechselte Jasmin Brugger im Tor großen Anteil bei. Genau wie Mia Hahn überzeugte sie zwischen den Pfosten was zur Folge hatte, dass beim Abpfiff wieder die Siebentoredifferenz stand, mit der die SG beim 8:1 das erste Ausrufezeichen gesetzt hatte.

Jetzt wartet am kommenden Samstag eine schwere Auswärtsaufgabe auf die Bernert-Schützlinge. Beim Tabellenzweiten HSG Pleichach hängen die Trauben hoch, zumal die Gastgeber an diesem Wochenende beim HV Oberviechtach überraschenderweise beim 22:22 ihren ersten Punktverlust quittieren mussten.

Trainer „Mick“ Bernert hat in dieser Trainingswoche einige Arbeit mit der Mannschaft vor sich. Er zittierte deshalb nach dem Abpfiff:
„Durch gute Abwehrarbeit und konzentrierten Torabschlüssen konnten wir am Anfang ziemlich schnell und hoch in Führung gehen. Leider schlich sich dann der Schlendrian wieder einmal ein. Ich weiß, was ich in dieser Woche mit meiner Mannschaft trainieren muss.“ So Bernert abschließend.

SG Helmbrechts/Münchberg – HSG Nabburg/Schwarzenfeld 31:24 (14:8)

SG H/M:
Hahn, Brugger (Tor);
Hempfling (5/2), Smrhova (2), Schlegel (2), Bär (2/2), Kantnerova (3), Popp, Knoll (4), Zinkler (2), Matus (2), Koch (1), Roßner (6), Lutz (2).

Schiedsrichter: de Angelis/Gröner (Rothenburg o.d. Tauber)

Zuschauer: 180

Zeitstrafen: 6; 7.

Siebenmeter: 4/4; 6/4.

Spielfilm: 5:0, 8:1, 10:6, 14:8 (Pause); 16:10, 18:13, 22:14, 24:16, 28:18, 29:22, 31:24.