Die Gunst der Stunde nicht genutzt. Das ist die Erkenntnis aus der klaren Niederlage beim heim- und spielstarken TSV Wendelstein, der auch in der Höhe verdient diese Landesligabegegnung für sich entschied.

SG-Trainer Christopher Seel unmittelbar nach dem Abpfiff: „Es war heute ein völlig gebrauchter Tag. Der Gegner war in allen und wirklich in allen Belangen besser. Beleg dafür war, dass die beiden Torhüterin Jasmin Brugger und Mia Hahn die besten Gästespielerinnen waren“.

Sie verhinderten tatsächlich mit zahlreichen Paraden noch größeren Flurschaden. Anstatt sich mit einem erhofften Erfolg auf Rang zwei in der Tabelle zu verbessern, ging der Spielgemeinschaft aus Helmbrechts und Münchberg in der Wendelsteiner Gymnasiumhalle sang und klanglos unter und bleibt damit weiter auf Rang drei in der Verfolgerrolle.

Nach der Marktstefter Niederlage am Samstag in Erlangen-Bruck entbrannte gerade an diesem Wochenende der Dreikampf um den Titel. Vor der Partie mit den allerbesten Chancen für die Seel-Truppe. Die sind zwar nach dieser Niederlage ein Stück weit schlechter geworden aber noch vorhanden. Die Frankenwäldlerinnen besitzen noch immer den Vorteil der im Moment wenigsten Minuspunkte.

Damit dieser Bonus nicht in Gefahr gerät, ist vor allem schon am kommenden Samstag in der Helmbrechtser Göbelhalle gegen Spitzenreiter Erlangen-Bruck eine komplett anderer Präsentation notwendig als in dieser und vielleicht sogar schon ein Stück weit in der einen oder anderen Partie der jüngsten Vergangenheit.

An der Einstellung hat es keinesfalls gemangelt. Eher an der Tatsache dass eigentlich bekannt war, wie stark Wendelstein vor allem in eigener Halle oft auftrumpft. Schon beim knappen 25:24 Heimerfolg in der Vorrunde war zu erkennen, welchen starken Handball die junge Wendelsteiner Mannschaft spielen kann.

Wie Christopher Seel im Gespräch weiter fortfuhr: „Dummerweise sind wir dem heute zum Opfer gefallen. Zudem ist es schwer, unmittelbar nach Abpfiff die richtigen Worte zu finden. Es ist aber so, dass Wendelstein hier und heute tatsächlich fast zwei Klassen besser war.“

Nicht so klar gestaltete sich die Anfangsviertelstunde, in der sich beide Mannschaften auf Augenhöhe begegneten. Nach dem 7:6 scheiterten die Gastgeberinnen mit einem Strafwurf. Pech, dass wenig später Carina Hempfling eine Zweiminutenstrafe kassierte und Andrea Gocke mit einem Doppelschlag ihren TSV erstmals mit vier Toren in Front warf.

Nächster Knackpunkt wenig später war eine Schulterverletzung von Denise Bär, die sie für die Restspielzeit auf die Bank zwang. Ein schmerzlicher Verlust, genau wie im weiteren Verlauf die Augenverletzung von Sarah Hüller und die Handverletzung von Sophia Knoll, die danach nur noch eingeschränkt handlungsfähig waren.

Das soll jetzt nicht als Entschuldigung für die klare Niederlage im Vordergrund stehen. Es ist aber Beleg dafür, dass diese Verletzungen den Gastgebern schon in die Karten spielten. Die wiederum bauten die Führung bis zur Pause weiter aus.

Die Gäste hatten sich für den zweiten Abschnitt trotzdem noch einmal viel vorgenommen, wurden aber bereits beim Gedankengang auf den Boden der Tatsachen dieses Tages zurückgeholt. Ein erneuter Wendelsteiner Doppelschlag brachte das 17:9 und damit bereits den Fingerzeig in Richtung des weiteren Verlaufs dieser Begegnung.

Die Spielgemeinschaft aus Helmbrechts und Münchberg hatte nicht mehr die Kraft dem Spiel eine entscheidende Wende zu geben. Erst einmal in der Vorderhand, ließen die Mittelfranken so gut wie nichts mehr zu. Zwar brachten gute Minuten zwischendurch auch immer wieder eine Ergebniskorrektur, doch ab dem 21:16 lief das Spiel in der Endphase ergebnistechnisch komplett auf Wendelsteiner Seite.

Am Ende stand die Erkenntnis sich zwar nicht hängen gelassen zu haben, aber an diesem Tag auf einen einfach zu starken Gegner getroffen zu sein.

TSV Wendelstein – SG Helmbrechts/Münchberg 29:19 (15:9)

SG H/M:
Brugger, Hahn (Tor);
Hüller (1), Hempfling (9/3), Sujak, Bär (1), Popp (4), Sophia Knoll (1), Jakob (1), Roßner, Hofmeister (2), Schaber, Neeser.

Schiedsrichter: Joost (TG Heidingsfeld); Oehrlein (DJK Waldbüttelbrunn)

Zuschauer: 80

Zeitstrafen: je 3

Siebenmeter: je 4/3

Spielfilm: 1:0, 4:2, 7:6, 10:6, 13:7, 15:9 (HZ); 18:10, 20:14, 24:16, 28:18, 29:19