Dem Tabellenführer alles abverlangt und gegen Spielende sogar in große Bedrängnis gebracht. Das ist die kompakte Formulierung für ein Heimspiel, bei dem eine erneut komplett umgekrempelte SG-Truppe vor allem in der zweiten Halbzeit eine sehr gute Leistung ablieferte.
Zu Beginn setzten zuerst die Gäste ein Zeichen und lagen schnell mit 3 Treffern vorne. Die Domstädter, die erst einmal in dieser Saison verloren haben, führen aufgrund der mehr ausgetragenen Spiele die Tabelle an. Ausrutscher dürfen sie sich aber keinen mehr leisten, zumal der einzige doppelte Punktverlust gegen den nach Minuspunkten gleichauf liegenden TV Hallstadt erfolgte.
Die 2. SG-Garnitur liegt momentan mit 5 Pluspunkten auf Rang acht und möchte natürlich gerne noch ein Stück weit nach oben rutschen. Dass die Punkte gegen wesentlich spielschwächere Mannschaften eingesackt werden müssen, ist allen Beteiligten klar. Warum aber nicht auch mal ein Spitzenteams ärgern. Gelang fast 20 Minuten bis zum Zwischenstand von 7:8 sogar recht beachtlich.
Doch in den Folgeminuten wurden alle guten SG-Vorsätze in die Schublade gesteckt. Es lief beim Heimteam phasenweise nichts oder zumindest nicht mehr viel zusammen. Bamberg sagte brav danke und nutzte dabei im Stile eines Spitzenreiters auch nur jede hauchdünne Chance. Mit einem 8:0-Lauf wurde die SG II schon vor der Pause auf die Verliererstraße gedrängt.
Nach Wiederanpfiff griff die Handschrift von Trainer Christopher Seel, der seine Mädels in der Pause neu eingeschworen hatte. Zwar stand in der 43. Minute beim 13:20 noch immer ein 7-Tore-Rückstand auf der Anzeigetafel, doch lieferten sich bis dahin in der zweiten Halbzeit beide Mannschaften eine völlig ausgeglichene Auseinandersetzung.
Nochmals auf soviel Widerstand zu treffen, damit hatte der Spitzenreiter anscheinend ganz und gar nicht gerechnet. Als Bamberg dann begann, in sein Spiel den einen oder anderen Fehler einzustreuen, wurde die SG II erst richtig wachgerüttelt. Eine überragende Sofia Schock zwischen den SG-Pfosten zog mit einer Serie von Glanzparaden den Gästen zusätzlich den Zahn.
Was keiner mehr auf der Rechnung hatte trat ein. Die SG II setzte zur Aufholjagd an und im Nu wurde aus einem 13:20 ein 20:22, der einen Hauch von Angstschweiß auf Bamberger Stirn zauberte.
Wer weiß, wie diese Partie noch geendet wäre, hätte den Gastgeberinnen hinten raus noch ein Stück weit mehr Zeit zur Verfügung gestanden. So aber lag die Begegnung bereits in den Schlusssekunden, ehe die 5-fache Bamberger Torschützin Antonia Gampert mit dem 23. Treffer endgültig den Deckel draufsetzte.
Zwar keine Punkte für die SG Helmbrechts/Münchberg II, aber über weite Strecken ein achtbare Vorstellung, nach der man mit gestärktem Selbstbewusstsein in die nächsten Begegnungen gehen kann.
HANDBALL DAMEN Bezirksoberliga Oberfranken
SG Helmbrechts/Münchberg – HC 03 Bamberg 20:23 (8:16)
SG H/M:
Harich, Schock (Tor);
Fechner (1), Zeitler (1), Popp (3), Lara Ott (1), Höra, Prian, Schmidt, Leonie Knoll (4), Sophia Knoll (4), Bretschneider (6).
Schiedsrichter: Sahrmann (Kulmbach)
Zuschauer: 50
Zeitstrafen: 3; 2.
Siebenmeter: 4/4; 3/3.
Spielfilm: 1:5, 5:6, 7:8, 7:16, 8:16 (HZ); 11:18, 14:20, 15:22, 20:22, 20:23.