Als idealer Gegner kann der TV Ebern aus Sicht der 2. Damenmannschaft der SG Helmbrechts/Münchberg sicherlich nicht bezeichnet werden. Gaben die Schützlinge von Nele Fröhlich und Kathrin Kieser schon in der Vorrunde in einer torarmen Partie beim 16:16 in eigener Halle unnötigerweise einen Zähler ab, so musste man sich auch diesmal mit einer Punkteteilung zufrieden geben.
Besonders ärgerlich war am Ende die Tatsache, dass die SG II diese Begegnung nach schnellem 0:2 Rückstand im weiteren Verlauf ständig aus einer Führung heraus diktierte, die zwischendurch sogar bis auf vier Treffer Differenz ausgebaut wurde. Die standen beim 12:16 auch zur Pause und waren zu diesem Zeitpunkt hochverdient.
Die sattelfeste SG-Abwehr ließ nur wenig zu. Die Gastgeberinnen kamen so fast nie zum gewollten Abschluss und waren nahezu ständig auf der Suche nach Lösungsfindungen. Die SG-Landesligareserve nahm in ihren Angriffsaktionen oft das Tempo raus, kombinierte trotzdem zielsicher und gefällig. Vielleicht waren es auf Gästeseite die Minuten gegen Ende des ersten Abschnitts, in denen wieder einmal zu viel liegen gelassen wurde.
Deshalb auch nur 4 Tore Vorsprung zur Pause oder im Nachhinein festgestellt: Der Schlüssel für den verschenkten Sieg lag in dieser Phase in den Abschlussschludrigkeiten.
Anstatt ruhig und konzentriert den zweiten Abschnitt anzugehen, kam man mit entsprechender Verunsicherung aus der Kabine zurück. Es war auch ein Stück weit Kopfkino, dass die Angriffsaktivitäten immer wieder hemmte. Vielleicht war es auch die Angst davor, weitere Großchancen nicht im Ebener Gehäuse unterzubringen. Es passierte nach vorne nur noch wenig. Es fehlte der Druck, der den Westoberfranken vielleicht noch frühzeitig die Spiellaune genommen hätte.
Doch die kam beim den Gastgeberinnen im selben Maße zurück, wie die Gäste weiterhin viel zu oft scheiterten. Plötzlich stand es 17:17 und 18:18. Ebern auf der Welle des Erfolges immer sicherer und die Gäste? Da hatte man eher den Eindruck, dass man sich hängenden Kopfes seines Schicksals ergebe.
Doch die ausgezeichnete Torhüterleistung von Sophia Baumgärtel in Hälfte zwei brachte die SG II nochmals in die Spur. Erst Kathrin Kieser, dann Carina-Maria Prian in der 56. Minute und plötzlich schien bei einer 23:21 Führung der Sieg wieder greifbar. Doch dann folgten ein vergebener Strafwurf und vier torlose Minuten.
Am Ende war es Nina Hälterlein und Jutta Geuß vorbehalten, den Gastgebern ein alles in allem gerechtes Remis zu sichern.
Nele Fröhlich zitierte nach dem Abpfiff:
„Es war ein schwieriges Spiel und Ebern ist wohl einfach nicht unser Gegner.“
HANDBALL Damen BZOL
TV Ebern – SG Helmbrechts/Münchberg II 23:23 (12:16)
SG H/M II:
Harich, Baumgärtel (Tor);
Matus (2), Prian (4/2), Felicia Ott, Schmidt (1), Panzer (2), Lutz (1), Maloszyk (2), Leonie Ott (3), Klier, Till, Kieser (8).
Schiedsrichterin: Sabine Schreiner-Marr (Weitramsdorf)
Zuschauer: 50
Zeistrafen: 2; keine
Siebenmeter: 1/0; 3/2.
Spielfilm: 2:0, 4/3, 5:7, 7:9, 9:12, 12:16 (HZ); 15:16, 17:18, 18:20, 19:22, 21:23, 23:23.