„Revanche nicht geglückt!“. So SG-Trainer „Mick“ Bernert spontan nach dem Abpfiff. Ja, es gibt sie. Die Mannschaften, die einem einfach nicht liegen. Zu diesen scheint für die SG Helmbrechts/Münchberg der HC Sulzbach-Rosenberg zu gehören.
Auch in dieser Saison behielten die Oberpfälzer zweimal die Oberhand. In der Meistersaison 2022/2023 waren es die Herzogstädter, die mit ihrem Erfolg zwei Spieltag vor Ende der Saison damals der SG fast noch den Bayernligaaufstieg vermasselten. Bleibt aus heimischer Sicht die Hoffnung, in der Saison 2025/2026 einen neuen Anlauf in Richtung Punktgewinne zu starten.
Eigentlich wollten die SG-Mädels bereits in dieser Partie damit beginnen, doch konnte auch diesmal wieder nicht die Bestbesetzung gestellt werden. Nicht nur, dass mit Sophia Knoll (beruflich verhindert) die etatmäßig Kreisläuferin ausfiel. Auch Denise Bär meldete sich krankheitsbedingt ab und hierließ als Linkshänderin auf Rechtsaußen eine nur schwer zu schließende Lücke.
Zudem waren Emma Roßner, Carina Hempfling und Eva Matus angeschlagen oder nach ihren Verletzungen noch nicht hundertpronzent schmerzfrei. Da hielt sich der Jubel auf Seiten der Frankenwäldlerinnen schon vor Beginn im überschaubaren Rahmen.
Gut, dass Hedda Hofmeister extra aus Jena angereist war und ihr Team mit einer guten Leistung am Kreis unterstütze. Auf die Frage wie die erneute Niederlage gegen den HC einzuschätzen sei zitierte sie nach Spielende: „Die Revanche ist uns trotz großem Kampf leider nicht geglückt. Die Oberpfälzer Halle scheint uns, auch wegen des Harzes, nicht zu liegen.“
Wichtig ist gegen Sulzbach-Rosenberg eigentlich immer, möglichst lange auf Augenhöhe zu agieren, damit die Chancen auf Ertrag auch bis zum Schluss aufrecht gehalten werden können. Genau diese Rechnung ging bereits früh nicht auf. Nach gut einer Minute schon 0:2 hinten, gelangen bis zur 12. Minute ganze drei Treffer. Das ist deutlich zu wenig um eine Spitzenmannschaft, wie es Sulzbach-Rosenberg auch in dieser Saison wieder ist, ernsthaft in Verlegenheit zu bringen.
Spätestens beim 3:7 Rückstand drohte auch diesmal eine Partie, in der sich die SG schnell mit der Verfolgerrolle anfreunden musste. Doch Energie und Wille versetzen bekanntlich Berge. So war beim 8:8 und 9:9 alles wieder offen. Dieser Zwischenstand war vor allem SG-Keeperin Mia Hahn zu verdanken, die einen starken Tag erwischte, aber von ihren Vorderleuten mehrmals alleine gelassen wurde.
So konnte auch sie nicht verhindern, dass die Gastgeberinnen mit einer knappen Führung in die Pause gingen. Hochmotiviert gingen beiden Kontrahentinnen den zweiten Abschnitt an. Jetzt ging es um jeden Meter Boden. 16:16 nach gut 40 Minuten deuteten auf einen ganz heißen Spielverlauf in den restlichen Minuten hin. Auch wenn es bereits ab diesem Zeitpunkt weh tat. Gekämpft wurde bis zum Umfallen.
Die Begegnung war völlig offen doch dann passierte das, womit die Herzogstädter in gerade mal vier Minuten auf die Siegesstraße abbogen. Ein 4:0-Lauf zum 20:16 nahm die Gäste für den weiteren Verlauf aus der Partie. Dieser Zwischenstand wurde zum unüberwindbaren Hinderniss, wie sich am Ende herausstellte. Es lief danach einfach bei der SG nicht mehr so, wie es hätte sein müssen um am Ende vielleicht doch etwas Zählbares in Händen zu halten.
Im Angriff fehlte der vernünftige Spielaufbau. Der Positionsangriff war von zu vielen technischen Fehlern begleitet. Gut herausgespielte Torchancen wurden nicht zählbar umgemünzt. So war es für den HC nicht besonders schwer, die Tordifferenz durchgehend bei vier Treffern zu halten. Die Gäste leisteten oft ungewollt tatkräftige Unterstützung.
Ergänzend muss noch hinzugefügt werden, dass auch die SG-Abwehr bei weitem nicht so gut wie in den beiden vorhergehenden Spielen funktionierte. All das kam natürlich den Sulzbacher Angreiferinnen entgegen. Sie waren zudem körperlich eindeutig im Vorteil und konnten dadurch immer wieder Lücken schaffen, die sie für ihre erfolgreichen Abschlüsse nutzten.
Dennoch wollten sich die Gäste nicht selber den Vorwurf machen, bis zum Ende nicht alles versucht zu haben, um nicht doch noch zu überraschen. In den letzten fünf Minuten setzten die Bernert-Schützlinge mit einer 3:3-Abwehrformation nochmals alles auf eine Karte. Leider nur teilweise erfolgreich. So fiel am Ende der 26:21 Erfolg der HC deutlicher aus, als es zuvor zwei Drittel der Spielzeit vermuten ließen.
„Wie hatten heute einmal mehr zu viele technische Fehler. Dazu kam, dass die Abwehr sich sehr schwer tat gegen groß gewachsene Gastgeberinnen. Der Kampf alleine hat am Ende leider nicht gereicht.“ So die Analyse von Trainer Bernert nach Spielschluss.
HANDBALL FRAUEN Oberliga Staffel Nord
HC Sulzbach-Rosenberg – SG Helmbrechts/Münchberg 26:21 (14:13)
SG H/M:
Brugger, Hahn (Tor);
Hempfling (6/2), Smrhova (3), Schlegel (5), Zinkler (3), Matus (1), Koch, Roßner (1), Hofmeister (2), Lutz, Neeser.
Schiedsrichter: Porogi / Sapi (Eching)
Zuschauer: 100
Zeitstrafen: 3; 4.
Siebenmeter: 2/1; 2/2.
Spielfilm: 2:0, 7:3, 8:6, 9:9. 12:10, 14:13 (Pause); 15:14, 16:16, 20:16, 22:18, 24:20, 26:21.