Egal auf welchem Rang die Mannschaften der Landesliga/Nord stehen. Es ist nicht nur in dieser Spielzeit so, das an einem guten Tag jeder wirklich jeden bezwingen kann. Davon musste auch die SG Helmbrechts/Münchberg bei ihrem Gastspiel beim Tabellenvorletzten TSV Lohr II ausgehen. Die Gefahr bestand umso mehr, weil die Gäste wieder nicht in stärkster Formation auflaufen konnten.So fiel erneut Jakob Pritschet aus, zu dem sich Jonas Roßner wegen einer Oberschenkelverletzung gesellte, die er sich am Freitagstraining zuzog. Vorbildlich die Einstellung von Jan Philipp Kritzenthaler, der trotz schulischer Aus- und Weiterbildung selber nach Lohr fuhr und die Mannschaft in Hälfte zwei komplettierte. Das Füreinander und Miteinander in der Truppe von Trainer Christian Seiferth ist so, wie es besser nicht sein könnte. Aber aus den Vollen schöpfen kann Seiferth eben trotzdem nicht. Taktische Umsetzung und situationsbedingte Improvisation müssen immer wieder gut miteinander vereinbart werden und das war diesmal nicht anders.

Da besaßen die Gastgeber ganz andere Möglichkeiten, zumal die Bayernligabegegnung der eigenen ersten Mannschaft gegen Waldbüttelbrunn ausfiel. Man muss aber fairerweise den Hausherren zu Gute halten, dass sie die Einsatzmöglichkeiten von Spielern aus der ersten Garnitur nur sehr begrenzt wahrnahmen.

Aber die Mannschaft war auch so stark genug, um von Beginn an alles in die Waagschale zu werfen. Freilich hatte die SG den Gedanken im Koffer dabei, am Ende die Heimreise mit 2 Pluspunkten anzutreten. Doch dies zu verhindern, daran arbeitete Lohr II in heimischer Nägelseehalle von Beginn an. Da aber die SG erst einmal richtig stark dagegen hielt, blieb es nicht nur ein torarmes, sondern bis Mitte der ersten Hälfte auch ein sehr ausgeglichenes Spiel.

Ein Zwischenspurt sah die Frankenwäldler beim 6:9 in der 25. Minute pötzlich sogar mit 3 Toren in der Vorderhand. Eigentlich ein guter Zeitpunkt, den bisherigen Spielverlauf sich zu Nutze zu machen und diese 3-Tore-Führung mit in die Kabine zu nehmen. Doch Bruder Leichtfuß gesellte sich in diesem Minuten in die Gästereihen und ermöglichte den Unterfranken bis zum Pausenpfiff auf einen Treffer heranzukommen.

Unter dem Motto „wie gewonnen so zerronnen“ begannen die SG nach Wiederanpfiff sofort damit ihre Führung wieder zu festigen. Um es vorweg zu nehmen. Es blieb bis zum 14:15 bei der Eintoreführung, die in der 46. Minute wieder egalisiert wurde. Ab Minute 47. agierten die Gäste aus der Verfolgerrolle heraus, denn zu diesem Zeitpunkt gelang es Lohr mit dem 16:15 erstmalig vorzulegen.

Ab diesem Moment begann das Wechselspiel aus SG-Sicht. Ausgleich, Rückstand, Ausgleich. Die Hallenuhr zeigte 56:05 Minuten, als Dominik Aust, der nicht nur sicherer Siebenmeter- sondern sogar bester Schütze war, das 20:20 gelang. In den verbleibenden Minuten passierte zwar noch viel, wie z.B. ein verworfener Strafwurf der Gastgeber, aber eben auch nichts Zählbares mehr.

Bei eigenem Ballbesitz machte  in den Schlusssekunden SG-Trainer Christian Seiferth das einzig Richtige. Er zockte nicht, ließ den Keeper zwischen den Pfosten, nahm keinen 7. Feldspieler herein und trug damit seinen Teil zur Sicherung des für den Moment wichtigen Auswärtspunktes bei. Denn damit bleibt die Spielgemeinschaft aus Helmbrechts und Münchberg weiterhin im positiven Punktebereich.

Vor allem aufgrund der ausgezeichneten Abwehr- und Torhüterleistung in der erste Hälfte war dieser Zähler auch hochverdient. Dass letztlich beide Seiten mit der Trefferquote geizten, hing auch ein Stück weit mit dem Spielgerät zusammen.

Trainer Seiferth fasste es nach Spielschluss so zusammen:
In Anbetracht aller Umstände war es ein hart umkämpfter, aber gewonnener Punkt.

Am kommenden Samstag geht es dann ab 19:45 Uhr in der Helmbrechtser Göbelhalle gegen HaSpo Bayreuth II dann weiter auf Punktejagd.

TSV Lohr II – SG Helmbrechts/Münchberg            20:20            (9:10)

SG H/M:
Behrens, Hurt (Tor);
Kalas (4), Panzer (1), Aust (7/5), Reif (2), Christoph Bär, Mayer (1), Julian Merz (1), Peetz, Lad (1), Troßmann (2), Roßner, Kritzenthaler (1),

Schiedsrichter: Goeckel (Wendelstein); Wölfel (Röthenbach)

Zuschauer: 50

Zeitstrafen: 3; 2.

Siebenmeter; 1/0; 5/5.

Spielfilm: 1:3, 3:3, 5:5, 6:9, 9:10 (HZ); 11:11, 11:13, 13:13, 15:15, 17:16, 18:18, 20:19, 20:20.