8:4 Punkte, Rang vier in der Tabelle, den bis dahin verlustpunktfreien Spitzenreiter Lauf/Heroldsberg geschlagen und dann zu einem Gegner, der von der reinen Punkteausbeute bisher im Minusbereich lag. Finden sich in der Kette dieser Auflistung bereits die gedanklichen eigenen Fehler. Sollte normalerweise so nicht sein. Zumal jedem Gegner dieser Klasse Respekt gezollt werden muss. Vor allem wenn es gegen einen Kontrahenten geht, der jederzeit die Möglichkeit hat, bayernligaerfahrene Akteure einzusetzen und zudem darauf baut, die Punkte in eigner Halle einzusacken.

Die SG wusste was zu erwarten war, obwohl sie bisher auswärts zweimal siegreich auftrat und deshalb eigentlich zuversichtlich nach Erlangen fahren konnte. Doch diese Zuversicht brach bereits in der Anfangsphase wie ein Kartenhaus zusammen. Treffer bei den Gastgebern – Fahrkarte auf der anderen Seite. Die Quittung war nach 5:54 Minuten ein 5:0 für die Hausherren.

Wer glaubte, dass die Spielgemeinschaft aus dem Frankenwald aus diesen Anfangsmissgeschicken die entsprechenden Lehren zieht, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Treffer hier, Fahrkarten dort. Das endete bis zum 10. Minute in einer 10:2 Führung für die Brucker, denen plötzlich fast ratlose Gäste gegenüberstanden.

Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, wo die Schützlinge von Trainer Christian Seiferth regelrecht fahrlässig mit ihren Gelegenheiten umgingen. Sogenannte Probierer oder Versucher bringen nichts. „Volle Kanne“ Werfer gegen Keeper. Darin besteht die erfolgreiche Gelegenheit zum Abschluss. Aber dieses Thema haben die Spieler aus Helmbrechts und Münchberg an diesem Tag verfehlt und zwar zu 100 Prozent.

Auch wenn im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit vorübergehend Besserung einkehrte, beim 12:8 sogar weitere Möglichkeiten vorhanden waren, erfolgreichere Minuten sollten es nicht mehr werden.

Da war der 8:15 Pausenrückstand nahezu logische Konsequenz, zumal die Wurfstatistik regelrecht erschreckend war. Besserung musste schnell her, wenn man in dieser Partie auch nur noch annähernd in die Reichweite eines guten Ergebnisses gelangen wollte. Für einen möglichen Punktgewinn waren die Felle schon zu weit weggeschwommen.

Christian Seiferth hat bereits zu diesem Zeitpunkt festgestellt: „Mit dieser Anzahl an Fehlversuchen gewinnt man gegen keinen Gegner“. Damit lag er genau richtig, zumal sich im weiteren Spielverlauf keine Besserung einstellte. Die Gäste schossen sich quasi selber ab, denn auf ausgelassene Möglichkeiten folgten einfache Kontertore.

Nach 8:15 in der ersten Halbzeit ging auch der zweite Abschnitt mit 16:11 an die Gastgeber. Das ist jetzt bereit die 2. dicke Packung gegen einen mittelfränkischen Vertreter in dieser Liga, denn bereits der HBC Nürnberg siegte in der Göbelhalle mit 35:17. Da ist gewaltiger Verbesserungsbedarf in Richtung Zielgenauigkeit, denn unterm Strich sind diese Spiele von der Chancenverwertung her sehr ähnlich verlaufen.

Am Ende waren es 31 Fehlversuche!! Die Betonung liegt auf Versuchen, denn die technischen Fehler sind darin noch gar nicht beinhaltet. Eine Mannschaft ist dann eine Mannschaft, wenn sie solche Fahrlässigkeiten allerschnellstens abstellt und sich gemeinsam der eigenen Fähigkeiten besinnt.

Mit der „komm ich heute nicht, komm ich morgen“ Art und Weise wird weiterer Schiffbruch nicht zu vermeiden sein. Deshalb sind jetzt alle gefragt und gefordert. In Ehrgeiz und Ehre.

Gelegenheit dazu besteht bereits am kommenden Samstag in der Helmbrechtser Göbelhalle, wenn die SG Regensburg II zu Gast ist.

TV 1861 Erlangen-Bruck : SG Helmbrechts/Münchberg 31:19 (15:8)

SG/HM:
Behrens, Hurt (Tor);
Kalas, Panzer (1), Aust (4/2), Kritzenthaler (1), Johannes Reif (4), Christoph Bär, Mayer, Jakob Reif, Lad (2), Troßmann, Roßner (5), Peetz (1).

Schiedsrichter: Scheller/Stelzer (HT München)

Zuschauer: 100

Zeitstrafen: 4; 5.

Siebenmeter: 3/2; 4/2.

Spielfilm: 5:0, 10:2, 10:5, 12:8, 15:8 (HZ); 19:10, 21:11, 22:14, 26:15, 29:18, 31:19.