Mit dem Sieg aus der Vorwoche gegen die HSV Hochfranken II im Rücken, fuhr die Landesligareserve der SG zum Rückspiel nach Ahorn. Mit neuem Schwung und Elan wollte man sich nicht nur für die Vorrunden-Heimniederlage revanchieren sondern alles daran setzen, um nicht wieder zur Schießbude zu werden. Trotz 36 selbst erzielter Treffer ging man in der Vorrunde in eigener Halle leer aus, weil man damals mit einer Abwehr, offen wie ein Scheunentor, 41 Gegentreffer kassierte.

Doch die Partie war gerade mal sieben Minuten alt schon schien es, als wären sämtlichen guten SG-Vorsätze bereits wieder in die Schublade gesteckt worden. 7:2 führten die Hausherren, die zum Auftakt fast jede Gelegenheit in zählbaren Erfolg umwandelten.

Sollte sich das Szenario aus dem Hinspiel wiederholen. Diese Frage geisterte früh in den Köpfen der Gäste herum. Zudem berechtigt, weil in der Folge so gut wie gar nichts  gelingen wollte. Deshalb bereits in der 8. Minute die erste Auszeit um sich neu zu sortieren. Zeigte dann für den Moment auch kurz Wirkung, ehe man wieder ins gleiche Muster zurückfiel.

Abwehr ohne Absprache und nach vorne einfach zu viele einfache Ballverluste. Die Coburger Vorortler ließen sich nicht zweimal bitten und nahmen die Gastgeschenke dankend an. Mit einem Blick auf die Anzeigentafel war zu erahnen, als steuerten die Gäste geradewegs in die nächste Schlappe. Hut/Ahorn traf nach Belieben und führte zur Pause deutlich mit 18:9.

So hatten sich die Frankenwäldler den Auftritt im Coburger Land mit Sicherheit nicht vorgestellt und nutzte deshalb die Halbzeit, um sich nochmals neu auf diese Begegnung einzuschwören. Schon zu Beginn des zweiten Abschnitts war ersichtlich, dass sich die SG II fortan anders präsentieren wollte. Die Körpersprache war deutlich besser und zudem wurde ein „wir können es doch-Gefühl“ erkennbar. Die Folge war, dass sich die Spielanteile in dieser Begegnung verschoben.

Spätestens nach der roten Karte gegen Florian Scheler-Eckstein, die er beim Gegenstoß durch ein Foul an Jakob Reif in der 35. Minute erhielt, wurde der SG-Weckruf immer deutlicher. Jetzt stand die Abwehr wesentlich besser und auch Cenk Uzun, der bereits in der ersten Hälfte für den eher glücklosen Simon Biller ins Tor kam, steigerte sich von Minute zu Minute. So gelang es, den Rückstand immer weiter zu verkürzen. Die Gastgeber schienen ihre 9-Tore-Pausenführung tatsächlich noch in den Sand zu setzen.

Die letzten 5 Minuten waren an Dramatik nicht mehr zu überbieten. Cenk Uzun hielt einen Strafwurf von Spielertrainer Harbecke sicher und David Mayer erzielte im Gegenzug -ebenfalls per Strafwurf- den Anschlusstreffer zum 23:24.

Leider wurde in dieser entscheidenden Phase gleich zweimal die Chance zum Ausgleich liegen gelassen. Am Ende lief die Zeit davon. Was stand, war eine unglückliche Eintore-Niederlage, die man sich mit einer miserablen ersten Hälfte letztlich selbst einbrockte.

Mitnehmen muss die SG II die positiven Dinge aus einer rundum gelungenen zweiten Halbzeit. Vor allem das Zusammenspiel Torhüter und Abwehr, das bei nur noch sieben Gegentreffern in den zweiten dreißig Minuten bestens funktionierte.

Nach zweiwöchiger Pause besteht dann im Heimspiel gegen die SG Bad Rodach/Großwalbur die Möglichkeit dort zu beginnen, wo der Auftritt diesmal endete.  Stark und dies möglichst über die komplette Spielzeit.

 

HANDBALL            Männer            BZOL

HG Hut/Ahorn – SG Helmbrechts/Münchberg II             25:24        (18:9)

SG H/M:
Biller, Uzun (Tor);
Jannik Merz (1), Baumgärtel (4), Gmach (1), Opel (1), Jakob Reif (4), Mayer (7/4), Merdivan (2), Leupold (1), Stefan Roßner (2/2), Kramß (1), Heise, Schneider

Schiedsrichter: Philipp und Vincent Plötz (HaSpo Bayreuth)

Zuschauer: 50

Zeitstrafen: 2;  3

Rote Karte: Florian Scheler-Eckstein HG Hut/Ahorn in der 35. Minute wegen Foulspiel beim Gegenstoß

Siebenmeter: 7/5; 7/6

Spielfilm: 1:0, 5:1, 7:2, 9:5, 13:6, 16:7, 18:9 (HZ); 18:14, 21:14, 22:19, 24:20, 24:23, 25:24.