Mit solchen oder ähnlichen Gesamtleistungen katapultierte sich die Oberligareserve der SG Helmbrechts/Münchberg, zwischenzeitlich punktgleich mit der HSV Hochfranken II, ans Tabellenende der Bezirksoberliga Oberfranken und im Extremfall am Ende der Spielzeit sogar aus dieser Liga heraus.
Unerklärlich sind die immer wieder auftretende Schwächephasen in den bisherigen Spielen, die die Mannschaft am Ende um die Früchte ihrer Arbeit bringen. So war es auch diesmal bei der 3. Garnitur des HSC 2000 Coburg, die bisher noch ohne Punktgewinn dastand. Nach 24:22 in der 49. Minuten ließen die Gäste bis zur 55. Minute einen 6:0-Lauf der Gastgeber zu und drängten damit die Punkte den Vestestädtern regelrecht auf.
Selbst die Zweckpessimisten in Reihen der SG hatten in ihrer Vorausschau wohl kaum damit gerechnet, dass nach fünf Begegnungen noch immer kein Sieg auf der Habenseite verbucht werden konnte.
Das hat auch damit nichts zu tun, dass die Fahrt nach Westoberfranken ohne gelernten Mittelspieler und mit vier A-Jugendlichen angetreten wurde, die zudem ihre Sache recht ordentlich erledigten.
Es liegt an den Spielverläufen, die sich immer wieder in gleichen Abläufen abspielen. Meist schwach gestartet fängt sich die Mannschaft im weiteren Verlauf, muss dann aber immer einen mehr oder weniger großen Rückstand hinterherlaufen. Kippt dann die Partie zwischendurch trotzdem auf die eigene Seite, dann ist der Kräfteverschleiß bis dahin zu groß, um am Ende den Sieg auch nach Hause zu schaukeln.
So starteten die Gäste auch diesmal schwach. Vor allem die zahlreichen Fehler im Angriff bringen dem Gegner immer wieder Ballgewinne und in der Folge auch einfache Tore. Einzig Maximilian Köhler machte da eine Ausnahme. Er hatte mehr Wurfglück und war diesmal mit 10 Treffern die Zuverlässigkeit in Person. Ihm folgten Philipp Troßmann und Janne Roßner mit je 5 Toren. Trotzdem zusammen mit den Nebenleuten viel zu wenig, in Anbetracht der gebotenen Gelegenheiten.
Der Pausenrückstand war unnötig, aber noch immer egalisierbar. So kamen die Spieler aus Helmbrechts und Münchberg mit gestärkter Moral aus der Kabine zurück und drückten der Partie in der Folge ihren Stempel auf. Es schien tatsächlich so, als könnten die Gäste das Geschehen bis zum Schluss an sich reißen um den angestrebten Sieg doch noch einzufahren.
Doch von einer auf die andere Minute war es mit der Herrlichkeit wieder vorbei. Ohne Not und vor allem ohne Druck des Gegners gaben die Frankenwäldler die Partie im Endspurt wieder aus der Hand und verhalfen den Hausherren zum ersten Saisonsieg. Zudem war der eigentlich Wendepunkt ein Wechselfehler, der gleichzeitig zu Coburger Ballbesitz führte.
Jetzt befindet sich die SG II mitten im Abstiegskampf und muss erst einmal das eigene Nervenkostüm festigen, um dann mit dieser völlig neuen Situation umzugehen. Vielleicht kommen die zwei Wochen Spielpause jetzt zur rechten Zeit, um sich zu regenerieren und neu aufzustellen. Die technischen und spielerischen Mittel für diese Spielklasse sind zweifelsfrei vorhanden. Nur müssen sie halt im Spiel abgerufen und auf´s Parkett gebracht werden.
Nach den Herbstferien wartet mit HaSpo Bayreuth II das nächste Kellerduell mit dann hoffentlich erfolgreicheren Ausgang für die SG II.
HANDBALL MÄNNER Bezirksoberliga Oberfranken
HSC 2000 Coburg III – SG Helmbrechts/Münchberg II 31:28 (13:10)
SG H/M II:
Mertel (Tor);
Kramß (1), Kritzenthaler (3), Grüner, Hellmuth (2), Mayer, Gmach, Peetz (2), Troßmann (5), Köhler (1), Janne Roßner (5), Eberhardt.
Schiedsrichter: Kauschke (Herzogenaurach); Sahrmann (Kulmbach) leiteten hervorragend
Zuschauer: 40
Zeitstrafen: 5; 4.
Siebenmeter: 4/4; 4/1.
Spielfilm: 2:0, 3:3, 6:4, 9:6, 12:7, 13:10 (Pause); 16:14, 17:18, 19:21, 22:24, 28:24, 30:26, 31:28.