Nach dem ersten Punktgewinn aus der Vorwoche im Derby gegen Hochfranken II wollten diesmal die Frankenwäldler nachlegen und den ersten Saisonsieg unter Dach und Fach bringen. Dass dies gegen den noch verlustpunktfreien Tabellenzweiten HG Kunstadt kein Selbstläufer wird, war im Vorfeld allen klar. Vor allem deshalb nicht, weil die Gäste in einer Woche zum absoluten Schlagerspiel der Liga den punktgleichen Spitzenreiter HSG Rödental/Neustadt am Obermain empfangen.

Dennoch sollte dies die Gastgeber nicht von ihrem Vorhaben abbringen, die zwar noch immer schmerzlich auf ihre Leistungsträger Tobias Sammet und Jan Philip Kritzenthaler verzichten mussten, aber sonst mit kompletter Kapelle antraten.

Hochkonzentriert in der Startphase legten die Hausherren bis zur 17. Minute 2 Tore vor. Vor allem klappte diesmal das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhütern über das gesamte Spiel hervorragend. Nur schade, dass der Angriff sich dabei nicht mit einklickte. Dort lief es im Gegensatz zu den anderen bisherigen Begegnungen deutlich unrunder. Beleg dafür waren nur 22 Gegentreffer gegen ein Topteam der Liga. Mit dieser Gegentrefferquote sollte eigentlich ein Sieg möglich sein. Doch nur 20 selbst erzielte Treffer bestätigen den schon fast rabenschwarzen Tag der einheimischen Angreifer.

Viele Fehler und das Auslassen klarster Einwurfgelegenheiten auf beiden Seiten führten zu einem sehr torarmen Spiel. Schon zur Pause bestätigte der 8:9 Rückstand, dass die beiden Sturmreihen sich an Minimalismus überboten. Für die Gastgeber ging es in Hälfte zwei mit den zwei Gesichtern weiter. Hinter stabil und sicher ließ die Oberligareserve so gut wie nichts zu.

Doch um daraus im weiteren Verlauf Kapital zu schlagen hätte man auch im eigenen Angriff die entsprechende Durchschlagskraft benötigt. Dies war bei weitem nicht der Fall, sodass aus der durchaus möglichen Ergebnisverkürzung bis kurz vor Spielschluss sogar ein Fünftorerückstand (16:21) wurde. Da half auch eine direkte Manndeckung nichts mehr. Schade, dass sich diesmal der SG-Angriff komplett als Erfolgsverhinderer in den eigenen Weg stellte.

Auch deshalb, weil neben einer Vielzahl an vergebenen Kontern auch noch drei Siebenmeter liegen gelassen wurden.

So bleibt als Fazit das weinende Auge: Wieder gegen ein Topteam der Liga über weite Strecken auf Augenhöhe agiert, um nach dem Abpfiff mit erneut leeren Händen dazustehen. Da darf man sich im SG-Lager auch nicht wundern, wenn nach vier Spieltagen 1:7 Punkte und ein Platz nahe dem Tabellenkeller steht.

Es wäre auch eine verfehlte Wortwahl hier vom Wurfpech und unglücklichen Umständen zu sprechen. 100 % Eigenverschulden und unverzeihliche Nachlässigkeiten beim Abschluss treffen den Nagel dann wohl schon eher auf dem Kopf.

Jetzt geht es am kommenden Samstag im Kellerduell der Liga zum HSC 2000 Coburg III, wo dann der nächste Anlauf in Richtung erster Saisonsieg gestartet wird.

SG Helmbrechts/Münchberg II – HG Kunstadt 20:22 (8:9)

SG H/M:
Mertel, Biller (Tor);
Jannik Merz (1), Köhler (2), Kramß (1), Gmach, Opel (7/1), Schindler, Mayer (1/1), Stefan Roßner (3/1), Troßman (2), Baumgärtel (2/1), Eberhardt (1), Peetz.

Schiedsrichter: Weber/Rank (Hof) leiteten ordentlich

Zuschauer: 110

Zeitstrafen: Keine; 3.

Rote Karte: Elias Schickentanz (Kunstadt) in der 44. Minute wegen Foulspiel

Siebenmeter: 7/4; 1/1.

Spielfilm: 2:0, 6:4, 6:8, 8:9 (Pause); 9:13, 13:14, 14:19, 15:20, 16:21, 19:21, 20:22.