Ein Spiel mit Charakter einer Spitzenbegegnung hat am Ende das gehalten, was sich beide Kontrahenten im Vorfeld versprochen haben. So sahen es auch die Verantwortlichen beider Teams und die rund 200 Zuschauer in der Ebersdorfer Frankenlandhalle, die allerbesten Handball-Damensport geboten bekamen.

SG-Trainer Michael Plachert formulierte nach dem Abpfiff. „Hätten wir alle bisherigen Begegnungen mit dem gleichen Elan und dem enstprechenden Engagement bestritten, stünden wir zum jetzigen Zeitpunkt mit Sicherheit mit vorne in der Tabelle.“

Von Beginn an war erkennbar, dass die auch an diesem Tag ersatzgeschwächten Gäste sich einiges vorgenommen hatten. Spitzenreiter ärgern, auch das stand auf der Agenda. Nachdem Antonia Panzer, Larissa Fechner, die vor allem als es zwischendurch mal eng wurde ihr Teams im Spiel hielt, sowie die spätere 4-fache Torschützin Christina Neeser die SG II mit 3:1 in Führung warfen, war schnell erkennbar, dass diese Partie kein Spaziergang für die noch unbesiegten Gastgeber wird.

Die Frankenwäldlerinnen wussten auf viel die enstprechenden Antworten und hielten stark dagegen. Zudem agierten die Schützlinge von Michael Plachert bis zur 20. Minuten aus einere knappen eigenen Führung heraus. Erst danach legte HSG Weidhausen-Ebersdorf vor. Ab dem 12:10 bis zum 16:14 Halbzeitstand blieb es bei der Zweitoreführung der Westoberfranken.

Leidglich beim 23:23 in Hallstadt musste der Spitzenreiter in dieser Saison einmal Federn lassen. Alle anderen Begegnungen wurden mehr oder weniger klar siegreich gestaltet. Doch auch den Polstermöbelstädtern war bekannt, dass sie die SG Helmbrechts/Münchberg II nicht an ihrer aktuellen Platzierung in der Tabelle messen kann. Man wusste in Ebersdorf, dass mit der Gäste-Oberligareserve wohl eines der spielstärksten Teams der Bezirksoberliga aufkreuzt.

Das sollte sich vor allem im Verlauf der zweiten Halbzeit noch bemerkbar machen. Unmitelbar nach Wiederanpfiff baute die HSG erstmals die Führung auf 3 Treffer aus. Dieser Vorsprung wurde quasi zur Standardführung für die Hausherren in fast der gesamten zweiten Halbzeit. 20:17, 22:19, 24:21 bis zum 26:23. Da dachten schon viele in der Halle, dass sich dieser Ergebnisrhythmus bis zum Ende fortsetzen könnte.

Doch wurde beim genaueren Betrachten des Spielgeschehens deutlich, wie stark die Gäste dagegen hielten. Sie ließen den Tabellenführer einfach nicht weiter wegziehen und der spürte den Gästewillen deutlich. Es waren noch knapp acht Minuten Restspielzeit. Sollte eigentlich für den Spitzenreiter reichen, um den nächsten doppelten Punktgewinn an die eigene Fahne zu heften.

Doch dann passierte genau das, was Weidhausen-Ebersdorf nicht auf der Rechnung hatte. In nicht einmal zwei Minuten gelang Denise Walter sowie zweimal Christina Neeser ein Dreierpack zum 26:26. In der 28. Minute gelang zuerst Emilia Gauger das 27:26 und danach Christina Neeser das 28:27. Jetzt war die große Sensation plötzlich greifbar. Zumal kurz danach der 29. Gästetreffer möglich war, aber wegen betreten des Wurfkreises berechtigterweise keine Anerkennung fand. So gelang 18 Sekunden vor dem Abpfiff Nina Lausch noch der Ausgleich, der alles in allem für diese Auseinandersetzung als gerechtes Ergebnis zu bezeichnen ist.

Für die SG Helmbrechts/Münchberg II ein Riesenerfolg. Für den Spitzenreiter das zweite Remis und damit erst der zweite Punktverlust in dieser Saison, mit dem man trotzdem an der Ligaspitze bleibt.

In der entscheidenden Schlußphase zeigte sich einmal mehr, wie wichtig ein Rückhalt zwischen den Pfosten ist. Mit Romina Harich hatte die SG II einmal mehr eine überragende Torhüterin in ihren Reihen, an der die Gastgeber gleich reihenweise verzweifelten. Neben der bereits erwähnten Spielerinnen überzeugten noch Antonia Panzer und Emilia Gauger mit jeweils 9 Treffern.

 

HANDBALL                    FRAUEN                    Bezirksoberliga Oberfranken

HSG Weidhausen – SG Helmbrechts/Münchberg II                28:28            (16:14)

SG H/M II:
Harich (Tor);
Panzer (9), Walter (2), Neeser (4), Jakob, Sujak, Maloszyk, Gauger (9/6), Leonie Ott, Till (2), Fechner (2).

Schiedsrichter: Posanski (Coburg)

Zuschauer:   200

Zeitstrafen: 2; 3.

Siebenmeter: 4/4; 7/6.

Spielfilm: 1:3, 3:6, 7:7, 10:10, 12:10, 14:12, 16:14 (Pause); 18:15, 20:17, 22:19, 24:21, 26:23, 26:27, 27:27, 27:28, 28:28.