Leider konnte die männliche B-Jugend am vergangenen Samstag den ersten Matchball zur Meisterschaft in der ÜBOL nicht nutzen. Im Auswärtsspiel in Oberviechtach stemmte sich eine aufopferungsvoll kämpfende Heimmannschaft dem Tabellenführer in den Weg und wollte mit aller Macht einen Achtungserfolg gegen die SG erringen. Das ist ihr mit dem Unentschieden am Ende des Tages auch gelungen, auch wenn dies von glücklichen Umständen für die Gastgeber begleitet war.

Die Gäste kamen in der Oberpfalz schwer in die Partie. Nach dem Zwischenstand von 4:4 (5. Spielminute) lief die SG in der ersten Halbzeit regelmäßig mit einem zwei-Tore-Abstand der Musik hinterher. Auch wenn in der Abwehr die Bälle teilweise erobert werden konnten, machten technische Fehler im Ballvortrag diesen Vorteil sofort wieder zu Nichte. Auch im Angriff wurden klare Einwurfmöglichkeiten nicht genutzt. Dazu kamen Abstimmungsprobleme im Abwehrverbund. Alles eigentlich unerklärliche Dinge, die bei den Helmbrechts-Münchbergern so in der Kombination und Häufigkeit schon lange nicht mehr aufgetreten sind.

Der Halbzeitstand von 18:15 für die Gastgeber war zu diesem Zeitpunkt völlig verdient, denn Oberviechtach war im ersten Spielabschnitt einfach effektiver und nutze seine Möglichkeiten im Gegensatz zu den Frankenwäldern. Doch natürlich kamen diese nach der Halbzeitpause anders auf die Platte zurück.

Endlich waren Stärke und Selbstbewusstsein der Mannschaft zurück, was sich jetzt in jeder einzelnen Aktion widerspiegelte. Mit einem 8:3-Lauf innerhalb von acht Spielminuten war die Partie zu Gunsten der SG gedreht und man hatte die Hoffnung, dass es jetzt in gewohnten und ruhigen Bahnen weiterläuft. Es folgte natürlich die Auszeit (34. Spielminute) der Heimmannschaft um diesen Lauf zu unterbrechen und sich neu einzustellen.

Dieser Eingriff hatte zunächst wenig Effekt, denn die SG war jetzt am Drücker. Erste Unterzahlsituationen überstand das Team unbeschadet und konnte beim 26:29 in der 41. Spielminute den Abstand halten. Doch leider schwenkte das Pendel in der Crunchtime wieder eher Richtung Gastgeber aus. Diese konnten die Partie beim 30:30 in der 46. Spielminute nicht nur wieder egalisieren, sondern ihrerseits sogar – begünstigt durch eine fragwürdige Zeitstrafe gegen die SG – beim 32:31 (47. Spielminute) erstmals wieder in Führung gehen.

Jedoch kommt „Aufgeben“ bekanntlich nicht im Wortschatz der SG vor. Die Mannschaft stemmte sich in der Abwehr und mit beherzten Aktionen im Angriff gegen die Niederlage. In der 50. Spielminute erzielte Noa Chilla einen seiner insgesamt sechs wichtigen Treffer in der Partie zum 33:33 Ausgleich, zumindest ein wichtiges Zwischenergebnis für die SG, um die Tabellenführung zu behalten. Aber es waren noch rund 50 Sekunden auf der Uhr, die der HV Oberviechtach noch zum Heimsieg hätte nutzen können. Die SG verteidigte leidenschaftlich und musste sogar noch eine weitere Zeitstrafe (49:45 Spielminute) hinnehmen.

Noch 15 Sekunden in Unterzahl galt es zu überstehen, gefühlt eine Ewigkeit im Handball. Der Schiedsrichter ließ der Heimmannschaft fast eine Minute Angriffszeit bis endlich auf passives Spiel erkannt wurde. Es bot sich somit in den letzten 5 Sekunden noch die Chance für die SG den Sieg zu erreichen. Der Tempogegenstoßpass auf Noa Chilla kam leider etwas verzögert, so dass dem SG-Angreifer nicht mehr ausreichend Zeit zum Abschluss blieb. In seinen Wurf ertönte das Schlusssignal der Zeitmessanlage. Somit blieb es beim Unentschieden.

Die Mannschaft hatte sich an dem Tag natürlich mehr vorgenommen und eine Enttäuschung machte sich verständlicherweise breit, denn der Ausgleich fühlte sich einfach wie eine Niederlage an. Doch die Ausgangssituation der SG für das Erreichen der Meisterschaft ist nach wie vor sehr gut. Jetzt gilt es diesen Beweis in der letzten Begegnung der Saison auswärts bei der HASPO Bayreuth am 06.04. um 16 Uhr – hoffentlich mit großer Fanunterstützung – endgültig anzutreten.

HV Oberviechtach – SG Helmbrechts/Münchberg 33:33 (18:15)
SG: Mey (Tor), Benker, Held (3), Herbst, Achenbach (3), Rank, Brett (8), Bilek (10), Chilla (6), Hertrich, Ende (3)