Am vergangenen Sonntag fand das absolute Spitzenspiel der ÜBOL Nord der männlichen B-Jugend zwischen dem gastgebenden Tabellenersten HV Oberviechtach und der SG Helmbrechts-Münchberg als Tabellendritter statt.
Im Hinspiel musste die SG mit 26:27 eine knappe Niederlage hinnehmen. Beim Rückspiel wollten die Jungs den Spieß natürlich gerne umdrehen. Ein Sieg hätte sogar die Tabellenführung für die SG bringen können.
Die Frankenwälder starteten vielversprechend und gingen in der 6. Spielminute bereits mit 2:4 durch einen sicher verwandelten Siebenmeter von Huber in Führung. Doch die Heimmannschaft ließ sich davon nicht beeindrucken und übernahm beim 6:5 in der 10. Spielminute ihrerseits die Führung. Damit war das erste Abtasten vorbei und die Partie nahm an Fahrt auf. Während die SG in der Offensive ein gutes Tempo vorlegte und auch in variablen Angriffsaktionen glänzte, mühte sich die HV etwas mehr, um zu erfolgreichen Abschlüssen zu kommen. Die Defensive der SG stand zwar gut, aber die Gastgeber fanden dann auch bei drohendem Zeitspiel meistens noch eine kleine Lücke, die sie zu Torerfolgen nutzten.
Bis zur 16. Spielminute (10:10) war das Spiel ausgeglichen. Doch im Anschluss – bis zur 22. Spielminute – hatte die SG eine Schwächephase und drohte beim 15:12 den Anschluss zu verlieren. Bei fast gleichzeitiger Dezimierung beider Teams durch jeweils eine Zeitstrafe, nutzen die Oberpfälzer die entstehenden Räume, insbesondere über die Außen, effektiver aus, um sich abzusetzen.
Aber das brachte die SG nicht aus dem Konzept. Die Oberfranken schlugen eiskalt bis zur Halbzeit aus einer sehr aufmerksamen Deckungsarbeit zurück und stellten mit schnellem Umschaltspiel durch einen 3:0-Lauf (zweimal Strößner und einmal Hellmuth), alles wieder auf Anfang (Halbzeitstand 15:15).
Die zweite Spielhälfte begann wieder mit Vorteilen für die SG und war im Nachhinein die stärkste Phase der Gäste. Bis zum 18:22 (34. Spielminute) konnten sich die Jungs beim Tabellenführer absetzen. Insbesondere Huber und Bilek trugen mit gelungenen Angriffsaktionen zu diesem größten Vorsprung in der Partie bei. Doch wie gewonnen so zerronnen. Bereits drei Spielminuten später hatte sich Oberviechtach beim 21:22 zurückgekämpft. Die SG war nicht konstant genug in der Defensive und auch Durststrecken bei den Torabschlüssen brachten die Hausherren zurück ins Spiel.
Dennoch schafften es die Frankenwälder weiterhin aus Führungen heraus die Partie zu bestimmen. Über 22:24 bis sogar zum 24:27 in der 44. Spielminute war das wieder eine stärkere Phase. Doch die Schwankungen sollten anhalten und der HV Oberviechtach war nicht gewillt die Tabellenführung so einfach abzugeben. Die Crunchtime hatte längst begonnen und die Gastgeber packten in Sachen Aggressivität in der Deckung nochmals etwas oben drauf.
Was folgte war beim Stand von 26:27 zwar eine Zeitstrafe in der 47 Minute für die Hausherren und einen Siebenmeter für die SG, also Überzahl für die SG fast bis zum Ende der Partie und die Chance auf eine zwei Tore Abstand zu stellen. Doch leider konnte sowohl der Strafwurf nicht verwandelt werden, als auch die zahlenmäßige Überlegenheit nicht genutzt werden. Vielmehr schaffte es Oberviechtach die Unterzahl ohne Gegentreffer zu überstehen und direkt nach Auffüllen in der 49. Minute wieder den Ausgleich zu erzielen (27:27).
In den hektischen und unübersichtlichen letzten Sekunden war trotzdem immer noch alles möglich. Die SG erzielte durch eine beherzte Aktion von Brett das 27:28 und war wieder in Front. Damit wäre der direkte Vergleich zu Gunsten der SG ausgefallen und das Ergebnis hätte die Tabellenführung bedeutet. Es waren noch 43 Sekunden zu spielen. Oberviechtach nutzte in Ballbesitz seine letzte Chance und glich zum 28:28 aus. 15 Sekunden verblieben der SG um ein letztes Mal zurückzuschlagen, doch die HV konnte den letzten Angriff der Helmbrechts-Münchberg verteidigen.
Ein Sieg wäre aus der eigenen Stärke der Mannschaft grundsätzlich möglich gewesen. Doch über die ganze Spielzeit hinweg, waren einfach zu viele Schwächephasen und keine konstanten Abwehr- und Angriffsleistungen zu verzeichnen, die an diesem Tag nötig gewesen wären, um den Gegner einmal über einen längeren Zeitraum auf Distanz zu halten. Diese Schwankungen verhinderten letztendlich den doppelten Punktgewinn. Doch wer weiß, vielleicht kann auch dieser eine Punkt in der Endabrechnung noch helfen.
Der Kampf in der Spitzengruppe geht unvermindert weiter, denn die SG muss die nächste schwere Auswärtshürde beim aktuellen Tabellenzweiten, der HBC Nürnberg, am kommenden Freitag 12.01. nehmen.
HV Oberviechtach – SG Helmbrechts-Münchberg 28:28 (15:15)
SG: Meister, Mey (beide Tor), Brett (2), Ende (1), Huber (11/2), Chilla (3), Rank, Bilek (4), Held (1), Hellmuth (3), Strößner (3).