Heute um 16:30 Uhr ertönt in der Münchberger Gymnasiumhalle der Anpfiff zum Saisonfinale der Männer Oberliga Staffel Nord. Eine Partie, in der es vor allem für die Gäste noch um einiges geht. Die Rede ist vom SV Michelfeld, der als Aufsteiger wahrscheinlich auch gleich wieder zurück in die Bezirksoberliga Unterfranken muss. Ja, müssen die Kitzinger Vorstädter tatsächlich gleich wieder absteigen?

Mit einem Blick auf die Tabelle vor diesem Spieltag ist diese Frage mit „ja“ zu beantworten. Doch gibt es in den Oberliga die hauchdünnen Chancen, die oft auch nach Saisonende noch bestehen. Nämlich so lange, bis alle oberen Ligen ebenfalls mit ihrer Saison durch sind und deren Auf- und Absteiger feststehen.

So lange wird bei den betreffenden Mannschaften der Rechenschieber zur Hilfe genommen und alle Möglichkeiten durchgespielt. Für die Gäste bedeutet dies heute. Der HSC Bad Neustadt muss beim Spitzenreiter HBC Nürnberg verlieren. Das wird vielleicht sogar so eintreffen, zumal die Norisstädter nur mit einem Heimsieg ihre Tabellenführung gegenüber dem ASV 1863 Cham verteidigen und damit auch Meisterschaft und Aufstieg in die Regionalliga eintüten.

Dann braucht es heute noch einen Michelfelder Sieg in der Gymnasiumhalle. Damit würden in der Endabrechnung der HSC Bad Neustadt und der SV Michelfeld punktgleich über die Ziellinie gehen. Die Badstädter hätten dann aber den direkten Vergleich gegenüber Michefeld verloren. Damit stünden sie auf dem direkten Abstiegsrang und Michelfeld würde in die Relegation gehen.

Die muss erfolgreich bestritten werden und dann ist noch immer nicht sicher, ob selbst der Relegationserfolg für den Klassenerhalt ausreicht. Für die beteiligten Mannschaften bestimmt keine angenehme Situation. Die Hoffnung ist ständiger Begleiter, selbst wenn am Ende die leeren Hände stehen sollten.

Für die SG Helmbrechts/Münchberg gehören diese Rechenbeispiele seit einigen Wochen der Vergangenheit an. Warum? Weil sich die Schützlinge von Trainer Christian Seiferth nach durchwachsenem Start dann aber mit Vehemenz in diese Saison hineingearbeitet haben und gegen Ende der Spielzeit zusammen mit den beiden Spitzenteam HBC Nürnberg, dem ASV 1863 Cham und der SG Auerbach/Pegnitz zu den vier besten Mannschaften der Rückrunde gehörten.

Und das nach einem Saisonstart, der die Mannschaft etliche Wochen im hinteren Tabellendrittel der Liga festhielt. Nach sieben Spieltagen 5:9 Punkte ließen die Euphorie nicht gerade durch die Decke gehen. Doch die SG Helmbrechts/Münchberg besitzt mit Christian Seiferth einen Trainer mit langer Erfahrung, der in den vielen unterschiedlichen Saisonabschnitten auf ebenso viele gestellte Fragen fast immer die richtigen Antworten parat hatte. Zudem besitzt er auf dem Spielfeld das Personal, dass die taktischen Anweisungen jederzeit 1:1 auf die Platte bringt.

Da sind Routiniers mit Führungskraft und jungen talentierte Nachrücker, die zwischenzeitlich auch immer mehr Verantwortung übernommen haben und so zu einer Einheit gereift sind, die sich eindrucksvoll durch die letzten beiden Saisondrittel bewegt hat. 21:7 Punkte in dieser Phase sprechen eine deutliche Sprache.

Deshalb möchten sich auch heute die Frankenwäldler von ihrem treuen und jederzeit unterstützenden Anhang nochmals mit einer guten Leistung in die Sommerpause verabschieden. Dies wäre vielleicht sogar leichter möglich, wenn heute ein Gegner zu Gast wäre, der ebenfalls sorgenfrei in dieses Saisonfinale gehen könnte.

Doch Michelfeld hat nichts zu verschenken, wie eingangs dargestellt. So werden die Gäste alles versuchen, um heute die beiden Punkt einzusacken. Der Trend geht in Richtung offener Schlagabtausch und genau den haben die Fans durchweg in dieser Saison miterleben dürfen und sind dabei bestens unterhalten worden. Sie hätte absolut nichts dagegen, wenn dies auch heute nochmals der Fall wäre.

„Es liegt eine in Summe durchaus zufriedenstellende Saison hinter uns. Sportlich und Regional betrachtet, dürfen wir damit nach Coburg und Bayreuth mit auf’s Stockerl und bleiben die Nr. 3 in Oberfranken.“ Resümiert Trainer Christian Seiferth.

„Heute aber, wollen wir uns nicht darauf ausruhen und unserem treuen und lautstarken Fananhang noch einmal guten und temporeichen Oberliga-Handball bieten, damit auch die letzten zu vergebenden Punkte bei uns bleiben.“ Ergänzt Seiferth als Wunsch und Zielsetzung zugleich.

 

Am heutigen Samstag wird in der Münchberger Gymnasiumhalle um 14:30 Uhr das Saisonfinale in der Frauen Oberliga Staffel Nord angepfiffen. Zu Gast ist kein geringerer als der neue Meister und Regionalligaaufsteiger HaSpo Bayreuth, der sich souverän durch die Serie bewegt und die Konkurrenz um Längen distanziert hat.

Könnte man meinen, dass die Wagnerstädter auch heute nichts mehr anbrennen lassen und sich mit einer abschließenden guten Vorstellung aus der Saison 2024/2025 verabschieden. Die Gastgeberinnen geben alles, spielen gut mit, verlieren am Ende und für beiden Mannschaften wäre es wahrscheinlich so in Ordnung. Könnte so eintreffen, die Heimmannschaft würde sich aber damit keinesfalls einverstanden erklären. Warum? Weil es in dieser Saison eine bisher wohl einmalige Tabellenkonstellation im Abstiegskampf gibt.

Auf Rang fünf steht einen Spieltag vor Schluss der TV Marktsteft mit 24:18 Punkten, Mit der gleichen Punktzahl die HSG Nabburg/Schwarzenfeld auf Rang sechs. Die HSG Pleichach mit 23:19 auf Platz sieben und auf den achten Rang die SG Helmbrechts/Münchberg, mit ebenfalls 23:19. Die Frankenwäldlerinnen liegen vor Anpfiff des letzten Spieltages somit auf dem Abstiegsrelegationsplatz und müssen sich nun im Vorfeld mit allen möglichen Details beschäftigen.

Ein Horrorszenario könnte eintreffen. Nämlich dann, wenn nach dem Abpfiff die Gastgeberinnen heute als Sieger die Halle verlassen und trotzdem auf dem Abstiegsrelegationsplatz hängen bleiben. Doch der Reihe nach mit den verschiedenen Varianten und den dann daraus sich ergebenden Möglichkeiten.

Bei einer heutigen Heimniederlage können die Mädels aus Helmbrechts und Münchberg sämtliche Vorauskalkulationen bei Seite schieben. Dann geht es gegen den Tabellenachten der Oberliga Staffel Süd in die Abstiegs-Relegation. In der Südgruppe ist die Tabellensituation ein ganz andere. Dort stehen nach dem vorletzten Spieltag der Kissinger SC und der SC Unterpfaffenhofen-Germering als achter und neunter mit 17:25 Zählern und somit deutlich negativem Kontostand punktgleich in der Tabelle.

So lässt sich Abstiegskampf auch noch einigermaßen den Sportinteressierten erklären. Aber nicht mit einem positiven Konto wie in der Nordgruppe.

Um die Rechenbeispiele fortzuführen. Selbst bei einem heutigen Sieg der SG ist der Klassenerhalt noch nicht sicher. Gewinnt dann auch die HSG Pleichach ihr Heimspiel gegen die seit Wochen bereits als Absteiger feststehende TSG Estenfeld, was auch so erwartet wird, dann ist Pleichach bei Punktgleichheit weiter in der Oberliga, weil die Unterfranken den direkten Vergleich gegen die SG für sich entscheiden konnten.

Dann kommen zwei weitere Teams mit in die Verlosung. Gewinnen auch der TV Marktsteft und die HSG Nabburg/Schwarzenbach müssten selbst bei einem SG-Erfolg und dann 25:19 Punkten!!! die Frankenwäldlerinnen in die Relegation. Erst bei einem SG-Erfolg und gleichzeitigem Punktverlust von Marktsteft oder Nabburg/Schwarzenfeld wäre die SG sicher in der Liga. Gegen diese beiden Mannschaften hat die SG die direkten Vergleiche gewonnen.

Die kurioseste aller Möglichkeiten wäre: Pleichach und die SG gewinnen und Nabburg/Schwarzenfeld und Marktsteft spielen Remis. Dann wäre diese vier Mannschaften punktgleich und es würde einen neue Tabelle nur zwischen diesen Mannschaften erstellt. Dann muss der Rechenschieber tatsächlich noch Hilfestellung leisten. Zumindest soviel vorab. Jedes Team käme dann auf 6:6 Punkte und jeder Mannschaften hätte gegen jeden Gegner je einmal verloren und gewonnen. Das Torverhältnis würde es dann richten. Noch verrückter ginge es nicht!

Doch all diese Eventualitäten können in die Tonne, wenn die SG heute nicht als Grundvoraussetzung dieser Rechenexempel mit einen Heimsieg die Punktspielrunde abschließt.

„Unsere Damen brennen auf das Spiel und wissen, dass nur gewinnen zählt. Das ist unser Ziel und auf nichts anderes bereiten wir uns vor. Auch im Hinspiel in Bayreuth waren wir schließlich schon nah dran.“ So fasst es im Vorfeld der Sportlicher Leiter der Frauen Florian Bär kurz und knapp zusammen.