Zwei klare Siege gegen den aktuellen Tabellendritten zeigen einmal mehr, zu was die Schützlinge von SG-Trainer Michael Plachert in der Lage gewesen wären, wenn sie diese Konstanz über die gesamte Spielzeit abgerufen hätten. Doch Glanzauftritte wie diesem, folgten immer wieder teils unerklärliche Einbrüche, die der SG Oberligareserve bisher nie mehr als einen gesicherten Mittelfeldplatz einbrachten.
Dennoch hat die Mannschaft Qualitäten, mit denen sie immer wieder wuchern kann. So auch diesmal, denn nach kurzer Abtastphase wurde der Hebel schnell umgelegt. Die Gäste agierten fünf Minuten auf Augenhöhe, wurde dann aber früh im Spiel auf die Verliererstraße gedrängt. Das SG-Kollektiv funktionierte. Vor allem im Deckungsbereich ließen die Gastgeberinnen fast gar nichts zu. Die HSG biss sich immer wieder die Zähne aus und im Umkehrfall dominierte der heimische Angriff nach Belieben.
Nach 13 Minuten führten die Frankenwäldlerinnen bereits souverän mit 13:4. Ein Kantersieg bahnte sich an, der sich in der Folge immer weiter abzeichnete. Der Ball lief durch die eigenen Reihe wie am Schnürchen. Für die Gäste blieb oft nur die Rolle der Zuschauerinnen übrig. Es wäre ohne Übertreibung bei etwas mehr Wurfglück sogar eine noch deutlicher Pausenführung möglich gewesen.
So war eigentlich bereits nach 30 Minuten die Frage nach dem Sieger geklärt. Mit dem gleichen Elan und erfolgreichem Abschlüssen kam die Mannschaft aus der Kabine zurück. Es war in der Summe eine geschlossene Mannschaftsleitung, mit der sich das Team durch die Partie bewegte. Trotzdem war die große Dominanz aus der ersten Halbzeit ein Stück weit verflogen. Das hing in erster Linie damit zusammen, dass die HSG nochmals alle Reserven ins Match warf, um nicht komplett aus der Halle geschossen zu werden.
So gelang den Gästen mit zunehmender Spieldauer ein immer gleichwertigeres Spiel, dass sogar darin endete, indem der zweite Abschnitt mit 12:11 an die Fichtelgebirglerinnen ging. Belohnung für nimmermüden Einsatz und Kampfgeist.
Aus SG-Sicht war eigentlich zur Pause schon klar, dass die Wiederholung einer derart überzeugenden Vorstellung wie in Halbzeit eins eigentlich nicht möglich wird. In der Summe war es aber ein rundum gelungener Auftritt mit drei herausragenden Spielerinnen in den eigenen Reihen. Sara Sujak konnte sich mit 8 Treffern auf Außen selbst belohnen. Auf den Rückraumpositionen gelang dies Emilia Gauger mit 8 und Antonia Panzer mit 6 Treffern.
Nachdem sich die SG mit diesem Erfolg am TV Hallstadt vorbei auf Rang fünf schob, kann den letzten beiden Begegnungen bei der HG Kunstadt und abschließend daheim gegen den voraussichtlichen neuen Meister und Aufsteiger in die Oberliga HSG Weidhausen-Ebersdorf beruhigt entgegen gesehen werden.
HANDBALL FRAUEN Bezirksoberliga Oberfranken
SG Helmbrechts/Münchberg II – HSG Fichtelgebirge 32:23 (21:11)
SG H/M II:
Harich, Devjatov (Tor);
Panzer (6), Sujak (8), Felicia Ott (2), Jakob (2), Maloszyk, Gauger (8/1), Ernst, Leonie Ott, Tautenhahn (4/3), Till (1), Brett, Fechner (1).
HSG:
Gruber;
Netsch (4), Vivian Denk, Zeidler (3), Hannweber (3), Kauer (6), Schedl (2), Wunschel, Satrova, Leonie Denk (3/2), Necekalova (2), Koubora.
Schiedsrichter: Cem Uzun (Schwarzenbach/Saale)
Zuschauer: 110
Zeitstrafen: 1; 3.
Siebenmeter: 6/4, 3/2.
Spielfilm: 2:1, 11:3, 14:6, 15:8, 20:9, 21:11 (Pause); 23:12, 26:15, 27:18, 28:22, 30:22, 32:23.