Es bleibt dabei. Die ungeliebten Sonntagnachmittags-Auswärtsspiele bringen der SG wenig bis meist gar keinen Ertrag. Das war auch diesmal in der Rimparer Dreifachsporthalle nicht anders. Nach dem Abpfiff standen die Männer aus Helmbrechts und Münchberg nachdenklich auf der Spielfläche. Wussten sie doch in dem Moment, dass die angestrebten Auswärtspunkte nicht aus Unterfranken entführt werden konnten und zudem der Weg ins gesicherte Mittelfeld der Tabelle noch weit und eventuell sogar steinig werden könnte.
Dass dies auch ein Stück weit dem hammerharten Anfangsprogramm in dieser Serie geschuldet ist, steht außer Zweifel. Die vermeintlich leichteren Gegner aus dem hinteren Tabellendrittel warten in den kommenden Wochen noch auf die SG. Dann allerdings müssen die Schützlinge von Trainer Christian Seiferth liefern um sich nicht selber in Gefahr zu bringen.
Mit dem Bayernligaabsteiger SG DJK Rimpar wartete eine junge und spielstarke Truppe auf die Frankenwäldler, die nur in den Anfangsminuten den Gästen eine 0:1 bzw. 1:2 Führung erlaubte. Maximilian Schneider drehte mit einem Doppelschlag die Partie. Ab der 5. Minute spielten die Gastgeber aus einer meist 3-4 Tore-Führung heraus.
Rimpar behielt die Kontrolle über die Begegnung. Auch deshalb, weil sie ihrer Vollstreckerqualitäten nahezu auf den kompletten Kader verteilte. Dies belegte auch die Statistik am Ende der Begegnung. Von den insgesamt elf Rimparer Torschützen trafen je ein Spieler vier bzw. fünfmal und neun Akteure waren zwei oder dreimal erfolgreich.
Die Gäste hatte neun Vollstrecker. Davon waren Dusan Ilijin mit 9/3 und Darek Zach mit 7 Feldtoren erfolgreich. Die anderen 7 Werfer trafen ein bzw. zweimal. Es fehlte bei den Gästen an diesem Tage einfach die auf die Breite verteilte Durchschlagskraft. Da waren die Gastgeber ihrem Kontrahenten um einiges überlegen und nicht nur in diesem Punkt.
Die jungen Rimparer spielten deutlich frischer und vor allem druckvoller nach vorne. Der Heimvorteil mit Harz trug einmal mehr seinen Teil dazu bei. Das schnelle Spiel nach vorne nutzten die Gastgeber wann immer sich die Gelegenheit bot. Dies war im weiteren Verlauf auch immer deutlicher an den jeweiligen Zwischenständen abzulesen.
Kurz vor und nach dem Seitenwechsel legte die SG DJK beim Stande von 18:12 erstmals sechs Tore dazwischen. Von da an wussten die Gäste: Jetzt galt es wach zu bleiben und alles dagegen zu setzen um den letzten Hauch einer Chance auf etwas Zählbares zu wahren. Dies gelang aber nur für den Moment, denn nach dem 20:16 packten die Hausherren alles ins Match, was zur Vorentscheidung beitrug. Die gebotenen Gelegenheit wurde konsequent und kaltschnäuzig genutzt.
Nach vier Rimparer Treffern am Stück hieß es 24:16. Auch in den folgenden Minuten lief bei der Spielgemeinschaft aus Helmbrechts und Münchberg nur wenig, eigentlich gar nicht mehr viel zusammen. Die Brechstange, oft letzten Mittel zum Erfolg, verfehlte die angedachte Wirkung komplett. Ein Beleg dafür waren ganze drei Gästetreffer zwischen der 35. und 49. Minute.
Mit dieser Ausbeute konnte beim letztjährigen Bayernligisten die Hoffnungen auf ein erfolgreiches Abschneiten spätesten nach dem 17:28 Rückstand in der 49. Minute begraben werden. Jetzt ging es aus SG-Sicht tatsächlich nur noch um Schadensbegrenzung. Es hätte im ungünstigsten Fall eine richtige Packung setzen können. Dass dies so nicht eintraf hatte letztlich Gründe.
Zum Einen wechselten die Gastgeber jetzt durch und verloren dabei etwas die Grundordnung in ihrem Spiel. Die Gäste ihrerseits packten nochmals alles aus, um nicht aus der Halle geschossen zu werden. Zumindest die Schlussphase war auf SG-Seite dann doch wieder ein Stück weit effektiver. Mit fünf Toren in Folge konnte sogar nochmals auf 29:25 verkürzt und damit das Ergebnis für den Moment wieder erträglicher gestaltet werden. Der Endstand von 32:26 für Rimpar geht in Ordnung, weil die Mannschaft an diesem Tag ihren Gästen einiges voraus hatte.
Die SG muss lernen, vor allem auswärts besser und schneller ins Spiel zu finden. Lange Anlaufphasen wird kein Gegner dieser Liga zulassen und Spitzenmannschaften, wie es diese junge Rimparer Mannschaft mit bundesligaerfahrenen Jugendspielern zweifelsfrei ist, schon gar nicht.
So blieb der SG am Ende einmal mehr die Erkenntnis, dass es auswärts in dieser Liga besonders schwer ist. Vor allem dann, wenn ein Gegner wie Rimpar II eigene Fehler oft gnadenlos für sich nutzt.
SG-Trainer Christian Seiferth brachte es nach dem Abpfiff kurz und knapp auf den Punkt:
„In der Summe zu wenig von Allem gegen eine junge und entschlossene Truppe aus Rimpar.“
HANDBALL MÄNNER Oberliga Staffel Nord
SG DJK Rimpar II – SG Helmbrechts/Münchberg 32:26 (17:12)
SG H/M:
Hurt, Behrens -1 Treffer- (Tor);
Panzer (1), Silas Pritschet (2), Zach (7), Bär, Julian Merz (1), Jakob Reif, Christoph Huber (2), Janne Roßner, Jonas Roßner (2), Jakob Pritschet (1), Ilijin (9/3).
Schiedsrichter: Drummer (Forchheim) / Langner (Weitramsdorf)
Zuschauer: 110
Zeitstrafen: 4; 5.
Siebenmeter: 3/2; 5/3.
Spielfilm: 1:2, 5:3, 9:5, 11:6, 13:9, 16:11, 17:12 (Pause); 20:13, 20:16, 23:16, 28:17, 29:20, 29:25, 32:26.