Zum Saisonende die zusammenfassenden Worte des Trainers vorab: „Es war ein versöhnlicher Abschluss einer sehr guten, aber nicht ganz perfekten Saison. 4 bis 5 Wochen vor Schluss in sicheren Gefilden, war letztlich eines der Ausrufezeichen dieser Saison.“, so Seiferth.

„Zudem möchte ich den guten Zusammenhalt hervorheben. Platz fünf mit 28:16 Punkten würden sich andere gerne wünschen.“, so der SG-Trainer mit einem Augenzwinkern!

Dabei hat Christian Seiferth gar nicht extra hervorgehoben, dass nach dem durchwachsenen Start mit 5:9 Zählern ab dann bis zuletzt eine Serie mit 23:7 !! Punkten stand. Das ist schon eher eine Ausbeute in Richtung eines absoluten Spitzenteams.

Seiferth bedauert nach Spielschluss, dass Dusan Ilijin aus beruflichen Gründen seiner Frau die SG bereits nach einer Saison wieder verlässt. Er wird eine Lücke hinterlassen, für die es Ersatz zu finden gilt.

Am letzten Spieltag kreuzten unangenehme Gäste auf, die nach den Worten Seiferth´s nicht zu den Lieblingsgegnern gehören, was immer das bedeuten mag. Vielleicht ist auch ein Teil dieser Aussage in der Spielweise der Gäste begründet. Sie legten auf jeden Fall alles ins Match, was ihnen in Richtung Sieg dienen könnte und da gehört dann wohl auch ein Stück weit Härte dazu.

Der SV Michelfeld besaß bei einem Erfolg immer noch die Chance, den direkten Abstiegsplatz zehn zu verlassen und auf Rang neun, dem Abstiegsrelegationsplatz, vorzurücken. Das wäre im Falle eines Sieges tatsächlich auch so passiert, denn der Mitkonkurrent HSC Bad Neustadt kam beim neuen Meister und Aufsteiger in die Regionalliga, HBC Nürnberg, mit 27:42 unter die Räder.

Michelfeld hat gegen Bad Neustadt den direkten Vergleich gewonnen. Um dieses Szenario in die Tat umzusetzen, stand dann aber am Ende die 36:39 Niederlage in der Münchberger Gymnasiumhalle im Weg.

In der Vorschau auf diese Partie stand: Offener Schlagabtausch zum Saisonfinale. Das Endergebnis ist dafür Bestätigung genug. Zwar bewegten sich beide Kontrahenten zäh in diese Partie. Es dauerte immerhin bis zur 4. Minute ehe Marius Olbrich und der elffache Torschütze Lukas Dennerlein mit einem Doppelschlag die torreiche Begegnung starteten und ihren SVM mit 2:0 in Front warfen.

Dem achtfachen Torschützen Julian Merz gelang mit einem Doppelschlag der Ausgleich. Zudem gefiel er mit einer konzentrierten Leistung über 60 Minuten und erzielte dabei den einen oder anderen sehenswerten Treffer. Nach dem Ausgleich übernahmen die Hausherren die Dominanz. Nach dem Motto: „Wenn´s läuft, dann aber auch gleich richtig“ zog die SG in beeindruckenswerter Weise auf 9:3 und 11:5 davon.

Was sich in diesen Minuten aber noch nicht abzeichnete, war die spätere Tatsache, dass es die einzigen Minuten der Frankenwäldler waren, in denen sie Ball und Gegner nach Belieben dominierten. Nach Julian Merz war es nur noch Moritz Panzer, der über die gesamte Distanz mit einer guten Leistung überzeugte.

Der Rest der Mannschaft fiel ins Mittelmaß ab und da machten auch diesmal die beiden Torhüter keine Ausnahme. Sie hatten zwar die Finger immer wieder am Spielgerät, aber eben nicht entscheidend. Nach einer in der Summe guten Saison der beiden Keeper, die so manchen Punkt sicherten, gönnten sich Lukas Hurt und Felix Behrens eben einmal keinen Sahnetag.

Profiteur wurden mit zunehmender Spieldauer die Gäste, zumal ihnen eine alles andere als die sonst gewohnt sattelfeste SG-Abwehr entgegenstand. So wurde ab Mitte der ersten Hälfte ein Schlagabtausch mit offenem Visier eingeleitet. Urplötzlich war der Gast beim 12:9 wieder mit in der Verlosung. Für die Gästefans Begeisterung und Spannung pur, weil immer noch die Hoffnung ständiger Begleiter war.

Doch auch die Heimfans in der gut besuchten Gymnasiumhalle fanden an diesem Scheibenschießen ihrenr Gefallen. Zudem konnte aus SG-Sicht ja sowieso nichts mehr passieren, egal wer am Ende als Sieger dasteht. Doch der sportliche Ehrgeiz auf heimischer Seite sprache schon dafür, dass die Punkte in Münchberg behalten werden.

So steuerte das Match mit Wurfgewalt der Pause entgegen, wo die Führung der SG-Mannen um die Routiniers Benjamin und Dominik Aust sowie Christoph Bär immer weiter schmolz. Beim 18:16 standen nur noch zwei Tore dazwischen. Vielleicht war es in Hälfte eins nicht nur die eine oder überhastete Aktion nach vorne zu viel. Es wurde auch hinten immer wieder der Gast nur all zu halbherzig attackiert.

Der SV Michelfeld nahm den Elan mit in den zweiten Abschnitt und suchte krampfhaft nach der Wende in der Torfolge. Diesen Gefallen machten die Gastgeber den Unterfranken aber nicht. Außer dem 0:2 Rückstand gelang Michelfeld keine weitere Führung. Die SG bot zwar keine berauschende Partie, ließ aber auch keine Wende mehr zu.  Drohte Gefahr, dann drehten die Hausherren wieder an der Schraube.

Bedeutete in der Ergebnisreihenfolge ab der 36. Minute bis zum Abpfiff, dass sich die SG-Führung immer zwischen drei und fünf Treffern bewegte. Die Partie wurde von beiden Seiten mit enormen Tempo geführt. Deshalb auch wenig Abwehraktionen und die zahlreichen Teffer auf beiden Seiten.

Was SG-Trainer Christian Seiferth zum Abschluss noch einmal wichtig war, dass alle Spieler entsprechende Einsatzzeiten bekamen. Freilich kommt durch die zahlreichen Wechsel der Motor dann auch mal ins Stottern. Im Endeffekt änderte dies aber am verdienten Heimerfolg nichts. Die Gäste standen nach Abpfiff mit nachdenklicher Miene auf der Spielfläche, hatten sich aber schon wenige Minuten später wieder gefangen. Immerhin stand für den SV Michelfeld der direkte Abstieg in die Bezirksoberliga Unterfranken fest.

Dagegen rundum zufriedene Gesichter im heimischen Lager nach einem weiteren doppelten Punktgewinn und den Blick in ein paar geruhsamere Wochen rund um den Handballsport.

 

HANDBALL                    MÄNNER                    Oberliga Staffel Nord

SG Helmbrechts/Münchberg – SV Michelfeld                    39:36            (18:16)

SG H/M:
Hurt, Behrens (Tor);
Benjamin Aust, Panzer (4), Silas Pritschet (3), Zach (3), Dominik Aust (1/1), Bär (5/3), Eberhardt (1), Julian Merz (8), Christoph Huber (1), Janne Roßner (2), Jonas Roßner (1), Jakob Pritschet (6), Ilijin (4).

Schiedsrichter: Thomas Drummer (Forchheim) / Daniel Langner (Weitramsdorf)

Zuschauer: 300

Zeitstrafen: 4; 7.

Siebenmeter: 5/4; 3/3.

Spielfilm: 0:2, 5:2, 9:3, 11:5, 12:9, 15:13, 18:16 (Pause); 20:18, 23:18, 24:21, 27:22, 27:25, 30:27, 35:30, 36:33, 39:35.