Es war die 48. Minute, die die Gäste endgültig auf die Verliererstraße brachte. Nach einer von zahlreichen guten Paraden von Lukas Hurt, vor allem in der zweiten Halbzeit, erzielte der SG-Keeper mit einem Weitwurf ins leere Gästegehäuse das 26:22.
Zuvor trafen ein an diesem Tag brandgefährlicher und zielsicherer Jakob Reif zum 24:22, der starke Rechtsaußen Silas Pritschet zum 25:22 und am Ende des 4:0-Laufes nochmals Jakob Reif zum 27:22. Das war der mitentscheidende Abschnitt in dieser über weite phasen guten Oberligapartie, in der es vor allem für die Gastgeber um sehr viel ging.
Der Verlauf der bisherigen Spielzeit ist bekannt und wurde aus SG-Sicht bereits mehrmals in seiner Chronologie aufgelistet. Deshalb stand diesmal alternativlos der Heimsieg auf der SG-Agenda. Dass der nicht so mir nichts dir nichts aus dem Ärmel zu schütteln war, zeigte allein der Punktestand von 7:3 bei der Spielgemeinschaft aus Auerbach und Pegnitz. Die Gäste überzeugten mit zahlreichen Kantersiegen im bisherigen Saisonverlauf und hatten nicht vor, in der Göbelhalle den braven Punktelieferanten abzugeben.
Schon allein deshalb war vorauszusehen, dass ein hartes Stück Arbeit den Schützlingen von Trainer Christian Seiferth bevorstand und das dokumentierte auch die Torfolge in der Anfangsviertelstunde. Von Beginn dominierte das Wechselspiel Eintoreführung für die Hausherren und danach immer wieder prompter Gästeausgleich. Bis zum 7:7 setzte sich dieses Szenario fort, ehe Silas Pritschet und Dusan Ilijin erstmals zwei Treffer dazwischen legten.
Doch wie gewonnen so zerronnen zogen David Klima und Thomas Raß für die Gäste wieder gleich. Beide Mannschaften neutralisierten sich bis dahin in vielen Bereichen. Die Partie war jederzeit spannend, die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Was bis dahin und vor allem auch im weiteren Verlauf auffiel war die Tatsache, dass bei Auerbach/Pegnitz die Hauptlast des Spieles von einem starken Quartett getragen wurde.
Mit Thomas Raß (5), Maxim Pankraz (7), David Klima (7) und Jan Rohrbach (6) sind die Initiatoren der Gäste-SG genannt. Sie waren ein ständiger Unruheherd und zudem wurfgewaltige Vollstrecker. Gut, dass bei den Gastgebern entsprechende Gegenmittel griffen. Die heimische Abwehr war stark, konnte die gegnerischen Aktivitäten zwar nicht immer, aber immer öfter entscheidend einengen und dadurch Auerbach/Pegnitzer Spielgefährlichkeit einschränken. Der Nachteil auf Gästeseite war, dass sich außer den genannten nur noch zwei Akteure in die Torschützenliste eintrugen und das war, wie sich am Ende herausstellte, dann doch ein bisschen zu wenig um in Helmbrechts zu punkten.
Freilich blieb der Spielverlauf bis zur Pause eng. Beim 13:14 und 14:15 hatte es sogar kurz den Anschein, als sollten die Frankenwäldler mit einem Rückstand in die Kabinen gehen. Dagegen hatte aber Jakob Pritschet etwas und erzielte den 15:15 Pausenstand. Jakob Pritschet ging einmal mehr voran und hat den ständigen Drang Entscheidungen herbeiführen zu wollen. Das ist in vielen Phasen vorbildlich, aber nicht immer von Ertrag begleitet. Vielleicht wäre ein Abwägen szenebedingt ab und an eine Alternative um noch effektiver zu agieren.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit tasteten sich beide Mannschaften wieder langsam ins Geschehen. Es dauerte immerhin bis zur 35. Minute, ehe Julian Merz wieder für die Gastgeber vorlegte. Mit ihm ist ein weiterer Akteur der Frankenwäldler genannt, der diesmal mit einem rundum gelungen Auftritt überzeugte. Die zurückliegenden Spiele haben es öfter belegt, dass die SG-Außen in dieser Spielzeit mit stark schwankenden Leistungen aufwarteten. Doch diesmal war das anders. Vor allem Julian Merz trug mit sieben Buden maßgeblich zur Außengefährlichkeit der Gastgeber in dieser Partie bei.
So hielten auch im weiteren Verlauf die Seiferth-Schützlinge ihre knappe Ein- bzw. Zweitoreführung bis zur geschilderte Schlussphase ab der 48. Minute. Von da an lief die Begegnung nur noch in eine Richtung. Die Abwehr der Hausherren einschließlich TW Lukas Hurt ließ immer weniger zu, sodass den Gästen gegen Ende auch der letzte Biss zur Resultatsverbesserung genommen wurde. So waren es einmal mehr Julian Merz und Jakob Reif mit den Treffern 34 und 35, die den Vorsprung kurzzeitig sogar auf sieben Treffern ausbauten, bevor Jan Rohrbach mit dem 29. Gästetor den Schusspunkt unter die torreiche Begegnung setzte.
Für die oberpfälzer/oberfränkische Spielgemeinschaft bedeutete dies die zweite Saisonniederlage. Für die Gastgeber den zweiten Heimerfolg nacheinander. Was sich beim Sieg im Derby gegen die HSV Hochfranken bereits abzeichnete, setzte sich diesmal fort. Helmbrechts/Münchberg arbeitet erfolgreich daran, in eigenen Hallen die Gegner wieder zu dominieren. Mit der Zielsetzung verbunden, dies im weiteren Saisonverlauf fortzuführen, geht der Blick hoffnungsvoll nach vorne.
„Großer Wille, Starke Mannschaftsleistung – ein absolut verdienter Sieg.“ So fasste es nach Abpfiff ein sichtlich zufriedener SG-Trainer Christian Seiferth zusammen.
HANDBALL MÄNNER Oberliga Staffel Nord
SG Helmbrechts/Münchberg – SG Auerbach/Pegnitz 35:29 (15:15)
SG H/M:
Hurt -1 Treffer-, Behrens (Tor);
Jannik Merz, Panzer, Silas Pritschet (5), Zach (3), Bär (1/1), Johannes Huber, Julian Merz (7), Jakob Reif (8), Christoph Huber, Roßner (2), Jakob Pritschet (5), Ilijin (3).
Schiedsrichter: Buck/Gimperlein (Puschendorf)
Zuschauer: 220
Zeitstrafen: 8; 5.
Siebenmeter: 1/1; 2/1.
Spielfilm: von 1:0 bis 7:7 immer Eintoreführung-Ausgleich, 9:7, 10:10, 13:14, 15:15 (Pause); 18:16, 20:19, 23:22, 27:22, 28:25, 31:28, 35:29.