Sich für die 22:38 Hinspieldemontage revanchieren war das Ziel der Gastgeber. Wenn möglich, sogar mit einem Überraschungspunkt liebäugeln, der im Abstiegskampf vielleicht dann doch noch entscheidend wiegt. Im Umkehrfall spekuliert die HSG noch immer auf die Vizemeisterschaft.

Nach Abpfiff und dem Remis der HG Kunstadt beim HC 03 Bamberg war klar, dass der Plan der Gäste wohl eher aufgeht. Jetzt auf Rang zwei gerutscht, können die Fichtelgebirgler bei zwei abschließenden Siegen gegen Spitzenreiter HSG Rödental/Neustadt und bei der HSV Hochfranken II diese Position auch über die Ziellinie retten.

Für die Gastgeber gehen die Bezirksoberlichter langsam aus, auch wenn diese Leistung zuversichtlich nach vorne blicken lässt. Es fehlen halt die Punkte und die lagen auch in dieser Partie phasenweise in absoluter Griffnähe. Doch am Ende war es nicht nur das Glück des Tüchtigen, sondern in der einen oder anderen Szene auch ein Stück weit mehr Cleverness auf Gästeseite.

Den Frankenwäldlern war klar, dass ein Erfolg nur über eine kompakte Abwehr und wenig Fehlern zum Ziel führen wird. Aber genau das gelang immer wieder nur sporadisch. Im Defensivbereich wurde den Gästen zu viele Räume gelassen, in denen sie ihre Angriffe ruhig und überlegt aufbauen konnte. So konnte die HSG nach anfänglich ausgeglichenem Spielverlauf ab der 9. Minute ständig aus einer Führung heraus agieren. Ab Mitte der ersten Hälfte wuchs der Gästevorsprung sogar auf 3-4 Treffer.

Die Hausherren sahen sich fortan in der Verfolgerrolle, was bekanntlichweise immer zu größerem Kräfteverschleiß führt. Die SG agierte im Angriff oft zu fahrig und ließ deshalb etliche Gelegenheiten ungenutzt. Trotzdem waren die Einheimischen guter Dinge, zumal sie sich spielerisch oft auf Augenhöhe sahen. Zwei Konter innerhalb von nur 15 Sekunden ließen den Rückstand bis zum Seitenwechsel sogar auf zwei Tore Differenz schrumpfen.

Das gab einen zusätzlichen Schub für den zweiten Abschnitt. Die Abwehr der SG sowie deren Keeper fanden immer besser ins Match und der eigene Angriff traf im gleichen Maße zielgenauer. Aber genau in dieser Phase war die HSG clever genug, um durch einen Doppelschlag durch Konstantin Burger die Führung wieder auf vier Treffer auszubauen.

Wer jetzt dachte, dass das Derby fortan in eine Richtung laufen würde, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Die SG blieb dran und glich nach großem Kampf wieder aus (20:20). Doch die HSG schlug zurück und zog ihrerseits wieder auf 24:21 davon. Weder dieser Zwischenstand noch das vorübergehende 23:28 sollte ein sanftes Ruhekissen für die Fichtelgebirgler werden.

Im Gegenteil. Jetzt wurde die Gastgeber nochmals richtig wach gerüttelt und setzten zu einem imponierenden Schlussspurt an, der nach 59:43 Minuten mit dem Tor durch Christian Peetz zum 27:28 endete Mit der wohl bisher besten Saisonleistung brachten die Frankenwäldler den neuen Tabellenzweiten an den Rande einer Niederlage und schöpfen jetzt nochmals neue Hoffnung für die beiden abschließenden Begegnungen bei der HG Hut/Ahorn und daheim gegen die HSG Weidhausen-Ebersdorf.

Die Gäste hatten den Vorteil auf ihrer Seite in der einen oder anderen Szene etwas abgeklärter zu agieren und stützten sich dabei auf die Landesligaerfahrung von Konstandin Burger und Johannes Wippenbeck.

HANDBALL                    MÄNNER                    Bezirksoberliga Oberfranken

SG Helmbrechts/Münchberg II – HSG Fichtelgebirge            27:28            (13:15)

SG H/M:
Mertel, Biller (Tor);
Opel (10/5), Kramß (1), Kritzenthaler (4), Strößner (2), Großmann, Troßmann (2), Janne Roßner (3), Wolfrum (1), Peetz (4/2).

HSG:
Bayer, Christopher Gruber (Tor);
Schlitter (6), Wuttke (3), Burger (5), Zißler (2), von Dreusche (1), Wippenbeck (6/1), Finnley Gruber, Purucker (2), Fürbringer (3).

Schiedsrichter: Jäger/Uzun (Schwarzenbach/Saale)

Zuschauer: 150

Zeitstrafen: 1; 6.

Rote Karte: Max Purucker (HSG) in der 55. Minute wegen Foulspiel

Spielfilm: 2:1, 4:5, 5:9, 8:12, 9:14, 13:15 (Pause); 14:18, 18:19, 20:20, 20:23, 23:24, 23:28, 27:28.