Spitzenspiel und Oberfranken-Derby zum Abschluss der Hinrunde, als am vergangenen Sonntag die gastgebende SG Helmbrechts-Münchberg als Tabellenführer auf den Tabellenzweiten aus Bayreuth traf. Das Spiel versprach somit Spannung aufgrund der Tabellenkonstellation und auch weil sich beide Teams seit Jahren aus zahlreichen Duellen kennen. Allerdings kamen auch beide Mannschaften aus der Weihnachtspause und waren damit ohne Spielrhythmus. Es war also im Vorfeld schwer, das eigene Leistungsvermögen nach der kurzen Vorbereitung auf die zweite Wettkampfperiode richtig einzuschätzen.
Die ersten Minuten, wie auch generell die erste Halbzeit war daher leider von einer etwas höheren technischen Fehlerquote auf beiden Seiten gekennzeichnet, als man es von den Kontrahenten erwarten konnte. Dennoch fand die Heimmannschaft in der gut gefüllten Helmbrechtser Göbelhalle besser in die Partie und drückte von Anfang an aufs Tempo. Beim 6:4 in der 13. Spielminute unterbrach die Bayreuther Bank daher sicher aus Vorsichtsgründen bereits mit einem Team Time Out das Spiel, weil sich HASPO in dieser Phase bereits schwer tat Lösungen im Angriff gegen die gut positionierte Abwehr der SG zu finden, die wiederum Ballgewinne sofort im Tempospiel zu nutzen wusste.
Es folgte eine starke Phase der Heimmannschaft zwischen der 16. bis zur 23. Spielminute, als sich die Frankenwälder kontinuierlich vom 8:6 über 11:7 und 13:8 bis zum 14:9 absetzen konnten. Sowohl im Angriff als auch in der Abwehr agierten die Hausherren cleverer und trafen die besseren Entscheidungen, die folglich in schön herausgespielten Treffern mündeten. So kurz vor der Halbzeitpause waren sich die Helmbrechts-Münchberg aber offensichtlich in Anbetracht des Vorsprungs schon zu sichern und stellten unerklärlicherweise für zwei Minuten die Arbeit ein. Konsequenz war der völlig unnötige 14:12 Halbzeitstand, da HASPO durch drei schnelle Antworten im Tempogegenstoß zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewillt war das Spiel herzugeben.
Auch zu Beginn des zweiten Spielabschnitts blieb Bayreuth auf Tuchfühlung und kämpfte weiter. Die SG legte immer wieder bis zu zwei Tore vor, die die Gastgeber aber innerhalb weniger Minuten wieder egalisierten. Die Frankenwälder waren in dieser Phase nicht konsequent genug, vor allem in der Defensive und die Gegentore fielen zu einfach. Was aber zu keinem Zeitpunkt zugelassen wurde, war eine Bayreuther Führung. Die Gastgeber waren jederzeit Herr der Lage und konnten das Tempo wieder anziehen bzw. das Spielgeschehen im Angriff sowohl durch gelungene Einzelaktionen als auch durch kollektive Maßnahmen bestimmen.
Ab der 39. Spielminute und damit eigentlich noch vor der richtigen Crunch Time, kannte die Begegnung dann nur noch eine Richtung: die SG baute die Führung sogar teilweise in Unterzahl immer weiter aus und die Gegenwehr der Gäste ließ immer mehr nach. Ein 5:1-Lauf in sechs Spielminuten zwang HASPO wiederum zur Auszeit beim Zwischenstand von 30:25. Das war sicherlich die Vorentscheidung des Spiels. Auch in den verbleibenden Spielminuten dominierte die SG mit einem weiteren 5:3-Lauf die Partie und siegte am Ende verdient und recht deutlich mit 35:28.
Die SG bestätigte damit als ungeschlagene Mannschaft in der Hinrunde nicht nur die Tabellenführung, sondern hat auch mittlerweile eine gewisse Selbstsicherheit und ein Vertrauen in die eigene Leistungsstärke erreicht, so dass auch die Phasen in denen das Spiel noch enger war, nicht am Nervenkostüm der einzelnen Spieler oder der Mannschaft rütteln konnte. Das Team verfügt über hohe Qualität, die es auch gilt in der Rückrunde unter Beweis zu stellen, denn es warten noch schwere Begegnungen insbesondere in Auswärtsspielen, die mit der gleichen Konsequenz angegangen werden müssen, wie bisher.
SG HM – HASPO BT 35:28 (15:13)
SG: Mey (Tor), Benker, Held (5), Herbst (2), Achenbach (1), Rank, Brett (6), Bilek (13), Chilla (1), Grüner, Hertrich (3), Ende (4)