„Für uns ist es extrem wichtig die Vorrunde mit einem positiven Erlebnis abzuschließen. Auch wenn der Punktestand von Michelfeld vielleicht derzeit etwas anderes aussagt, aber ein Selbstläufer wird das auf jeden Fall nicht. Wir müssen mit absolutem Fokus an diese Aufgabe herangehen.“ So sagte es Christian Seiferth in der Vorschau auf diese Partie.
Genau so traf es dann in nahezu allen Punkten auch ein und deshalb resümierte der SG-Trainer nach dem Abpfiff wie folgt:
„Hart erkämpft und enorm wichtig. Ein Gaumenschmaus war es wahrscheinlich nicht. Aber in diesem Spiel zählten nur alleine die 2 Punkte.“ So Seiferth zusammenfassend.
Dass es kein Handball-Feuerwerk wurde, dazu trugen auch die Unparteiischen ein Stück weit bei. Linie durchziehen ist die eine, die Messlatte bei Strafen an einer bestimmten Höhe festzutackern die andere Seite der Medaille. Nahezu 40-45 Minuten spielten die Mannschaften in Unter- oder Überzahl oder auch mal 5 gegen 5. Ein wenig mehr Fingerspitzengefühl hätte dem Spielfluss sicherlich gut getan.
Aber so mussten beide Teams damit zurechtkommen und versuchen, sich darauf einzustellen. Besser in die Partie starteten erst einmal die Gastgeber. Sie wussten, dass sie eine weitere Niederlage im Tabellenkeller festhalten und der Weg ins sichere Mittelfeld damit immer steiniger würde. Die SG musste sich erst an die Verhältnisse in der Marktstefter Sporthalle gewöhnen und brauchte eine verhältnismäßig lange Anlaufzeit.
Ab dem 3:3 gelang es den Gastgebern die Führung auf ihre Seite zu ziehen. Die Frankenwäldler damit ständig in der Jägerrolle, sahen sich dabei mit meist zwei Toren in der Hinterhand. In dieser Phase kam vielleicht die Erinnerung an die Begegnung in Kernfranken zurück. Hatte man doch bei diesem letzten Vierpunkte-Auswärtsspiel am Ende sogar Glück, dass man nicht mit komplett leeren Händen dastand und zumindest beim 25:25 noch ein Remis sicherte.
Die ersten fast 25 Minuten ließen vielleicht die Gedanken schon einmal in diese Richtung abweichen. Doch war es die Rückenstärkung die Kraft verlieh. Torhüter Hurt war diesmal nur bei einem Strafwurf im Gehäuse, den er allerdings glänzend meisterte. Und glänzend ist das Zauberwort dieses Aufeinandertreffens. Eine solche Leistung zauberte SG-Torhüter Felix Behrens aufs Parkett, der nicht nur einmal die Kastanien mit überragenden Reaktionen aus dem Feuer holte.
Hinzu kam ein Jonas Roßner, der in seiner Rolle des Abwehrorganisators einmal mehr überzeugte und den Laden hinten dicht hielt. Vorne waren es vor allem Jakob Pritschet, der einmal mehr mit seinem Tordrang überragte und Dusan Ilijin, der nicht nur ein sicherer Siebenmeterwerfer sondern ein ständiger Unruheherd und guter Vollstrecker war.
Diese vier Spieler waren Hauptakteure und Grund, warum die Begegnung ab der 24. Minute langsam in die andere Richtung kippte. 9:7 führte Michelfeld ehe den Gästen in knapp fünf Minuten ein 5:0-Lauf zum 9:12 gelang. Das zehrte an den Nerven der Gastgeber, die bis zum Pausenpfiff zwar nochmals verkürzen aber nicht mehr egalisieren konnten.
Genau das sollte sich auch nach Wiederanpfiff nicht mehr ändern. Mit den Zwischenständen von 11:14 bis zum 14:17 hielten die Mannen aus Helmbrechts und Münchberg bei durchgehender Dreitoreführung die Zügel fest in der Hand. Danach mobilisierte der Neuling aus dem Kitzinger Land nochmals alle Kräfte und kam zum zwischenzeitlichen 20:21.
Aber als es nochmals richtig eng zu werden schien, hatte die Gästeabwehr mit ihrem glänzend disponierten Keeper Felix Behrens wieder alles unter Kontrolle. So endete die Aufholjagd beim 20:21. Was folgte war ein kleiner Lauf, den Darek Zach mit seinem dritten Treffer zum 21:24 beendete. Dass die Partie dann trotzdem nur mit einem Tor Differenz zu Gunsten der SG ausging lag einzig und allein an den nie aufsteckenden Gastgebern, die mit einem Doppelschlag in der Schlussminute zum 23:24 Endstand verkürzten.
Die SG und die Vierpunktespiele in des Gegners Hallen. Vom Ergebnis her diesmal deutlich glücklicher als beim Remis in Kernfranken. Ab der 25. Minute auch nicht unverdient, zumal die Abwehr die entscheidenden Akzente setze. Zudem brachten es Jakob Pritschet, Jonas Roßner und Dusan Ilijin im Angriff auf zusammen 17 Treffer.
Als kleines Vorrundenfazit steht jetzt ein mit 12:10 positives Punktekonto. Dass dies auch schnell wieder in die Miesen rutschen kann, lässte sich mit einem Blick auf den Spielplan vermuten. Dort warten jetzt in Folge Spitzenreiter ASV 1863 Cham und der Zweitplatzierte HBC Nürnberg auswärts. Dann mit der Außenseiterrolle für die SG Helmbrechts/Münchberg. Damit lässt es sich aber mit der Hoffnung auf Überraschungen für den Moment erst einmal gut leben.
SV Michelfeld – SG Helmbrechts/Münchberg 23:24 (11:13)
SG H/M:
Hurt, Behrens (Tor);
Jannik Merz, Panzer (2), Silas Pritschet, Zach (3), Aust, Bär, Johannes Huber (1), Christoph Huber (1), Janne Roßner, Jonas Roßner (5), Jakob Pritschet (5), Ilijin (7/3).
Schiedsrichter: De Angelis / Gröner (Rothenburg o.d. Tauber)
Zuschauer: 250
Zeitstrafen: je 10
Rote Karte: Lukas Möslein (SVM) in der 46. Minute wegen Foulspiel.
Siebenmeter: 5/2; 3/3.
Spielfilm: 2:1, 5:3, 7:5, 9:7, 9:12, 10:12, 11:13 (Pause); 13:16, 16:18, 18:20, 20:22, 21:24, 23:24.