Ansteigende Form unter Beweis stellen, ein gutes Spiel abliefern. Zudem mit freiem Kopf nach Unterfranken, um dann mit wenigen technischen Fehlern versuchen am Ende etwas mitzunehmen. Dass Wunsch und Zielsetzung zugleich am Ende so eindrucksvoll in die Tat umgesetzt wurden ist auch ein Verdienst von Trainer Michael Bernert, der seine Truppe für diese schwere Auswärtspartie bestens eingestellt hatte. Er ist zudem erster SG-Trainer, der in jüngster Vergangenheit etwas Zählbares aus der Marktstefter Mehrzweckhalle mitnehmen durfte.
Bis in die Haarspitzen motiviert starteten die Mädels aus Helmbrechts und Münchberg in das schwere Auswärtsspiel um von Beginn mit konzentriertem Auftritt der Partie ihrem Stempel aufzudrücken. Carina Hempfling und Sara Kantnerova eröffneten den Torreigen. Als Veronika Koch mit einem Doppelschlag die Führung bis zur achten Minute auf 6:1 ausbaute, erkannte die Mannschaft: Heute geht hier was!
Zumal mit der zurückgekehrten Mia Hahn und später Jasmin Brugger zwei hervorragende Torsteherinnen zwischen den Pfosten standen und ihren starken Vorderleuten ein sicherer Rückhalt waren. Die Abwehr muss an erster Stelle für den späteren klaren Erfolg genannt werden. Sie hielt immer dagegen, blockte und fing etliche Bälle heraus. Störte zudem immer wieder geschickt die Gastgeberinnen in ihren Aufbauaktionen, sodass der eine oder andere Pass im Seitenaus landete. Daraus entstanden die schnellen Konter und am Ende die einfachen Tore, mit denen der klare Vorsprung über die gesamte erste Halbzeit gehalten wurde.
Aber eine Abwehr allein würde nicht zum Gelingen beitragen. Da muss auch der Angriff seinen Teil dazu beitragen und das hat er in eindrucksvoller Weise vollzogen. Immer wieder in die Tiefe durchgestartet wurden die entscheidenden Lücken gefunden. Zudem wussten die Gastgeber oftmals nur durch siebenmeterreife Fouls die SG-Angriffsaktionen zu unterbinden. Bei den anschließenden Strafwürfen überzeugte Carina Hempfling mit einer 100%igen Vollstreckerquote.
Es passte viel an diesem Tag. Auch deshalb, weil die Frankenwäldlerinnen mit ihrer Gesamtvorstellung Erinnerung an ihre besten Zeiten weckten. Da war es wieder, das Feuer, das in den Augen loderte. Den festen Willen und die Überzeugung auf die Platte zu bringen, dass es am Ende nur einen Sieger geben kann. Mit dieser Einstellung bestritten die Gäste diese Partie. Mit der daraus entstandenen Sicherheit war man auch jederzeit Bestimmer der Szenerie.
So standen bei der 6-Tore-Pausenführung immerhin schon 19 erzielte eigene Treffer. Eine Zahl die verdeutlicht, dass die SG an diesem Tag dem Fehlerteufel keine Gelegenheit zur Mitarbeit gab. Mit dem gleichen Elan kamen die Mädels aus der Kabine zurück und knüpften nahtlos an die Darbietung der ersten dreißig Minuten an.
Es waren nur wenige Momente und Fehler, die den Steftern zwischenzeitliche kurze Ergebniskorrekturen ermöglichten. Bis auf drei Tore Differenz kamen die Kitzinger Vorortler kurzzeitig auf, ehe sie sich wieder dem Gästerhythmus unterordnen mussten. Das war beim 21:24 in der 47. Minute. Danach war Schicht im Schacht und die Partie lief in der Schlussphase nur noch in eine Richtung.
Nachlassen war zu keinem Zeitpunkt mehr angesagt. Im Gegenteil. Die Bernert-Schützlinge erhöhten nochmals die Schlagzahl und den Vorsprung. Es war ein geschlossener Gesamtauftritt, mit dem die Frankenwäldlerinnen voll uns ganz überzeugten. Neben der kompakten Abwehr sind im Angriff noch Carina Hempfling, Sara Kantnerova, Sophia Knoll und Veronika Koch hervorzuheben, die zusammen, 26 der 34 Treffer markierten.
Mit diesem Erfolg gilt die Ergebniskrise aus dem Saisonauftakt endgültig für beendet. Ausgeglichenes Punktekonto und der Blick nach vorne mit ähnlichen guten Vorstellung sind jetzt erst einmal das Nahziel.
Ein freudestrahlender Trainer „Mick“ Bernert nach dem Abpfiff:
„Das war das beste Saisonspiel meines Teams. Die Mädels haben eindrucksvoll bewiesen wie schön Handball sein kann.“
TV Marktsteft – SG Helmbrechts/Münchberg 26:34 (13:19)
SG H/M:
Brugger, Hahn (Tor);
Hempfling (9/3), Leonie Ott, Schlegel (2), Kantnerova (5), Popp (2), Knoll (5), Zinkler, Matus (3), Koch (7), Roßner (1), Lutz.
Schiedsrichter: Frenzel / Kretzer (Rimpar) leiteten hervorragend
Zuschauer: 110
Zeitstrafen: 4; 5.
Siebenmeter: 6/5; 3/3.
Spielfilm: 0:2, 1:6, 3:10, 6:13, 11:16, 13:19 (Pause); 15:22, 18:23, 21:24, 23:26, 25:31, 26:34.