Bevor am heutigen Samstag für die SG-Männer um 19:30 Uhr beim Spitzenreiter ASV 1863 Cham der Start in die Rückrunde der Oberligasaison 2024/2025 erfolgt, lohnt es sich nochmal kurz einen Blick nach hinten zu werfen. Nämlich auf die Abschluss-Vorrundentabelle, die es wirklich in sich hat.
Der neutrale Beobachter könnte jetzt das Ganze hochrechnen und davon ausgehen, dass die Rückrunde in etwa gleich verläuft. Dann würde sich am Saisonende die Tabellierung wie folgt darstellen. Die beiden momentan Führenden aus Cham und Nürnberg würden den Direktaufsteiger und den Relegationsplatz zum Aufstieg unter sich ausspielen.
Der aktuelle Dritte von der SG DJK Rimpar II würde wahrscheinlich auf Platz drei abschließen, seidenn es gelingt den Unterfranken die Überraschung nach vorne. Das aktuelle Schlussquartett könnte am Ende vielleicht sogar tatsächlich die vier Absteiger stellen. Da scheint sich die Spannung für die Rückrunde nach dem jetzigen Stand der Dinge auf die Plätze vier bis acht zu konzentrieren. Diese fünf Mannschaften werden aller Vorausssicht nach den Abstiegsrelegationsplatz unter sich ausmachen und das verspricht Woche für Woche Spannung pur.
In dieser Gruppe befindet sich neben der SG Auerbach/Pegnitz und dem TV Marktsteft auf rang acht und neun mit jeweils 11:11 Zählern, auch die SG Helmbrechts/Münchberg, die sich zusammen mit dem ESV 27 Regensburg und der HSV Hochfranken mit jeweils 12:10 Punkten die Plätze vier bis sechs teilt.
Was das Punkte sammeln betrifft gelten die Frankenwäldler in dieser Saison als Spätstarter. Grund dafür ein Spielplan, der es in sich hatte und auch in der Rückrunde wieder in sich haben wird. Ausgerechnet die beiden führenden Teams jeweils zu Beginn der jeweiligen Runden wünscht man sich nicht unbedingt. Nun ist das Ganze auch kein Wunschkonzert, sodass die Spieler aus Helmbrechts und Münchberg im ungünstigten Fall damit rechnen müssen, wieder mit zwei Niederlagen in die Serie zu starten. Im ersten Heimspiel der Rückrunde gegen das Schlusslicht Eching könnte dann der Punktestand wieder egalisiert werden.
Das klingt irgendwie ein Stück weit möglich, ist eben unterm Strich letztlich aber doch nur blanke Theorie. Genau die gilt es in der Praxis auf den Kopf zu stellen und damit könnte Christian Seiferth mit seiner Gruppe bereits heute im Bayerischen Wald beginnen. Ein Sensationspunktgewinn in Cham? Warum eigentlich nicht.
Der ASV 1863 Cham ist zusammen mit dem HBC Nürnberg bisher der Liga davongeeilt. Klingt nach Übermannschaft, aber unschlagbar? Keinesfalls! Irgendwann erwischt es auch den Souveränsten in einer Spielzeit. Da muss nicht einmal Hochmut der Grund sein. Es kann ganz einfach an einem Tag vieles in die falsche Richtung laufen. Selbst in Bestbesetzung kann so etwas passieren. Dem Gegner einfach mal in die Karten spielen und der packt dann die Gelegenheit beim Schopfe.
Also genau die SG-Aufgabe für heute? Gerne würden die Frankenwäldler heute in Rolle des Favoritenstürzers schlüpfen. Zumal sie sich nur ungerne an die 30:35 Vorrunden-Heimniederlage in der Münchberger Gymnasiumhalle erinnern. Dort hat sich nämlich der heutige Ligaprimus keinesfalls als unantastbar vorgestellt. Im Gegenteil. Die Spieler aus Helmbrechts und Münchberg lieferten dem ASV 1863 Cham einen Kampf auf biegen und brechen und das über 53 Minuten absolut auf Augenhöhe.
Es waren die trefferlosen Minuten und die Unachtsamtkeiten bei der SG, die den Oberpfälzern damals einen 7:0-Lauf bescherten. Mit dem drehten sie die Partie, machten aus einem 14:16 Rückstand eine 21:16 Führung und nahmen die fünf Tore Differenz bis über die Ziellinie mit.
Grund zur Revanche besteht nun heute. Was die Gäste daraus machen, wird auch ein Stück weit von der Tagesform abhängen. Doch eines steht schon vor dem Anpfiff fest. Der Tabellenführer wird heute auf einen zu allem entschlossenen Gast treffen. Sollte es der SG tatsächlich gelingen, auch nur einen Zähler aus der Josef-von-Fraunhofer Gymnasiumhalle zu entführen, dann hätte sie einmal mehr bewiesen, es mit allen Gegner der Liga aufnehmen zu können.
Es stünde zudem wieder einmal der Beweis, das alle Theorie Grau ist und sich die Wahrheit ausschließlich nur auf dem Hallenboden befindet.
Trainer Christian Seiferth sieht sein Team in der Außenseiterrolle und formuliert dies so:
„Schau mer mal, dann sehn wir schon- so könnte das Motto lauten.“ „Der Druck des „Gewinnen müssens“ liegt in dieser Partie ganz klar nicht auf unserer Seite. Allerdings wäre es schon erfreulich, wenn wir Cham in dieser Partie so lange ärgern könnten, wie möglich.“
Es war eine fast perfekte Darbietung, die die SG-Damen am Vorwochenende beim Spitzenreiter HaSpo Bayreuth abgeliefert haben. Was fehlte war ein Quäntchen Glück um am Ende mit einem Punkt im Gepäck die Heimfahrt antreten zu können. So standen die Schützlinge von Trainer Michael Bernert wieder einmal in dieser Saison mit leeren Händen da, obwohl die abgelieferte Leistung eigentlich weit mehr verdient hätte.
Abgehakt, nächster Anlauf und der startet heute um 17:45 Uhr in der Helmbrechtser Göbelhalle. Gegner ist dann kein geringerer als der erste Verfolger vom Spitzenreiter HaSpo Bayreuth. Der Tabellenzweite HBC Nürnberg gibt seine Visitenkarte im Frankenwald ab und wird dort mit der Zielsetzung „Auswärtssieg“ auflaufen.
Am letzten Spieltag ist aus dem mit bisher fünf Minuspunkten belasteten Verfolgertrio die HSG Pleichach zurückgefallen. Pleichach unterlag sensationell beim bisherigen Schlusslicht TSG Estenfeld, sodass HaSpo Bayreuth mit dem HBC Nürnberg und der HC Sulzbach-Rosenberg im Moment nur zwei direkte Verfolger im Nacken hat. Und die müssen punkten um die Wagnerstädter nicht davonziehen zu lassen.
Sulzbach-Rosenberg hat heute im direkten Duell gegen HaSpo die Chance, mit einem Erfolg sich selber an die Ligaspitze zu setzen. Voraussetzung dafür ist aber, dass dann Nürnberg in der Göbelhalle ebenfalls strauchelt. Es warten somit hochinteressante Spiele an diesem Wochenende auf die Fans des Oberliga-Damenhandballs. Ganz besonders wird man deshalb auch in Helmbrechts das Geschehen beäugen.
Nicht nur deshalb weil vor allem die, die letzte Woche in Bayreuth dabei waren, sich nach einer ähnlich guten Leistung sehnen. Sondern auch darum weil bekannt ist, dass gerade gegen spielstarke und technisch gute Mannschaften die SG ihre besten Spiele abliefert. Jüngste Beispiele waren in Marktstefft und eben zuletzt in der Wagnerstadt.
Zudem gesellt sich die Tatsache, vor den Gästen aus der Noris nicht in Ehrfurcht erstarren zu müssen. Der Grund dafür ist schon mit der Leistung im Hinspiel begründet. Dort haben die Bernert-Schützlinge über weite Strecken nicht nur mitgehalten, sondern den Ton angegeben. Was damals fehlte, war eine höhere Trefferquote um am Ende auch etwas mitzunehmen.
Zwar führte seinerzeit Nürnberg in der Anfangsphase, musste dann aber bis zur 41. Minute einen Rückstand hinterherlaufen. Dann drehte der HBC das Geschehen, konnte aber die Mädels um Torjägerin Carina Hempfling erst nach dem 20:20 in der Schlussphase endgültig auf die Verliererstraße drängen.
Die Gastgeberinnen werde sich erinnern und heute genau dort die Hebel ansetzen, wo sie im Vorrundenspiel falsch abgebogen sind. Ein offener Schlagabtausch ist zu erwarten, wenn auch die Gastgeberinnen personell einmal mehr stark gebeutelt sind. Mit LA Veronika Koch, RA Christina Neeser , RA Lena Popp , Kreisspielerin Sophia Knoll und Sara Kantnerova fehlen aus unterschiedlichen Gründen gleich fünf Schlüsselspielerinnen.
Tabellensechster gegen Ligazweiter. Klingt auf dem ersten Blick nicht unbedingt nach Spitzenspiel. Als solches kann es aber durchaus eingereiht werden, zumal beide Teams auf dem gleichen Niveau und somit auf Augenhöhe agieren.
Trotz der Ausfälle sieht Trainer „Mick“ Bernert das Ganze im Vorfeld durchaus zuversichtlich.
„Wir hatten in Nürnberg einen starken Auftritt. Leider waren bei den Gastgeberinnen in der Crunchtime mehr Körner in der Schüssel. Wenn mein Team es schafft in die starke Phase vom Hinspiel zu kommen, das dann bis zum Ende durchzieht und wir die beiden Pluspunkte auf unser Konto schreiben können, wäre das gegen den aktuellen Tabellenzweiten ein geiles Ding. Das gestrige Abschlusstraining hat gezeigt, dass alle heiß auf die Revanche sind.“
Bezirksoberliga und Bezirksliga
Nach der verlängerten Weihnachtspause nimmt heute auch die 2. Männermannschaft der SG Helmbrechts/Münchberg den Punktspielbetrieb in der Bezirksoberliga im Handballjahr 2025 auf. Dass sie dabei um 17:30 ausgerechnet beim verlustpunkfreien Tabellenführer HSG Rödental/Neustadt aufs Parkett muss ist wieder eine andere Sache.
Das Ligaschlusslicht aus dem Frankenwald steht mit bisher nur einem einzigen Remis in dieser Spielzeit bereits jetzt mit dem Rücken zur Wand und muss in den nächsten Spielen unbedingt punkten. Nur so bleibt die Minimalchance auf den Klassenerhalt überhaupt noch in Blickweite.
Ob mit dem Punkte sammeln bereits heute im Coburger Land begonnen wird bleibt abzuwarten. Auch deshalb, weil die Heimbegegnung in der Vorrunde alles andere als Grund zur Hoffnung gibt. Dort wurde damals gegen ein Rumpfteam der HSG mit 25:33 verloren und damit begann eine bisher total verkorkste Saison für die zweite SG-Garnitur. Die Zeit für Besserung und der damit verbundenen Aufholjagd wird knapp und knapper. Deshalb würde der SG II gerade heute ein Überraschungserfolg für den weiteren Saisonverlauf gut zu Gesicht stehen und eventuell den notwendigen Schub in die richtige Richtung verleihen.
Zwar Tabellennachbarn, aber mit komplett gegensätzlichem Punktekonto. Das sind der Tabellenfünfte TV Hallstadt mit 11:5 Zählern und die 2. Mannschaft der SG Helmbrechts/Münchberg mit 7:13 Punkten auf rang sieben in der Bezirksoberliga der Frauen.
Es gibt gleich mehrere Gründe, warum die Schützlinge von SG-Trainer Michael Plachert am morgigen Sonntag ab 14:30 Uhr gerne aus der Hirschaider Regnitz-Arena etwas Zählbares mitnehmen möchten. Nach der schon fast standesgemäßen Niederlage beim Angstgegner TSV Weitramsdorf in der Vorwoche und zuletzt 1:5 Punkten aus den zu zurückliegenden drei Begegnungen ist es an der Zeit wieder ans Punkten zu denken.
Zudem dürfe die knappe und damals durchaus vermeidbare Vorrunden-Niederlage noch immer schmerzen. Seinerzeit beendete die Hallstadter Torjägerin Anja Görtler 19 Sekunden vor dem Abpfiff mit dem 22:21 die Hoffnungen auf einen SG-Punktgewinn.
Ob die Revanche morgen tatsächlich gelingt bleibt abzuwarten, zumal die Bamberger Vorortler mit einem Sieg in die Spitzengruppe der Liga vorstoßen könnten und diese Möglichkeit in eigener Halle unbedingt im Auge behalten wollen.
Zu einem Derby kommt es am morgigen Sonntag ab 15:00 Uhr in der Oberkotzauer Saaletalhalle. Dort erwartet in einem reinen Mittelfeldduell der Bezirksliga Oberfranken der Ligasechste TS Schwarzenbach/Saale den Fünften SG Helmbrechts/Münchberg III. Beide Teams besitzen die Möglichkeit, mit einem Sieg ihr Punktekonto auszugleichen und ihren gesicherten Mittelfeldrang zu untermauern.
Jugendspiele
Samstag 18.1. – Heimspiele in Helmbrechts
14:15 Uhr weibliche D gegen HG Naila
15:45 Uhr männliche A gegen HSC 2000 Coburg 2