Ausgeglichenes Punktekonto, Tabellenplatz sieben. Mindestens genauso sollte aus Sicht der SG Helmbrechts/Münchberg die Abschlusstabelle in der Oberliga Staffel Nord am Ende dieser Saison aussehen. Dann würde eine Abstiegsrelegation unnötig und der Klassenerhalt für ein weiteres Jahr Oberligazugehörigkeit gesichert. So durchaus realisierbar, wenn aus eigener Kraft die gesteckten Ziele erreicht werden und keine negativen Überraschungen die Vorausplanungen durchkreuzen.
Es ist von der Tabellensituation her gesehen eine besonders intensive Spielzeit. Es führen der aktuelle Tabellenführer ASV 1863 Cham (25:3 Punkte) und sein derzeit einziger echter Verfolger HBC Nürnberg (24:4) souverän die Liga an. Dahinter in Lauerstellung mit allerdings schon 8 Minuszählern die SG DJK Rimpar II. Einen weiteren Platz zurück rangiert der ESV 27 Regenburg mit 18:10 Punkten. Um in den Spitzenkampf einzugreifen sind das bereits ein paar Miese zuviel.
Regensburg wird die Lage aus eigener Sicht wahrscheinlich anders einreihen. Als Aufsteiger zum momentanen Saisonzeitpunkt bereits ein dickes Punktepolster auf die Abstiegsränge ist ein Pfund, mit dem jederzeit gewuchert werden kann. Zwei weitere Zähler könnten bereits heute hinzu kommen, wenn die Oberpfälzer ihre Hausaufgabe fehlerfrei lösen.
In diesem Fall bedeutet das, in der Sporthalle des ESV 27 ab 15:00 Uhr gegen die SG Helmbrechts/Münchberg einen weiteren Heimsieg einzufahren. Es ist beachtlich, wie sich der Neuling in dieser Runde bisher schlägt. In eigener Halle wurden erst drei Zähler abgegeben. Es mussten schon die beiden Spitzenmannschaften sein, die an der Donau bestehen konnten.
Mit 24:24 waren es Tabellenführer Cham und mit einem 33:28 Erfolg der Zweite Nürnberg, die die weiße Heimweste der Domstädter beschmutzten. Alle anderen, die bisher in Regensburg gastierten, wurden mehr oder weniger klar in die Schranken verwiesen. Droht dieses Szenario heute auch den Mannen aus Helmbrechts und Münchberg? Durchaus möglich. Aber unbeantwortet möchten die Gäste diese Frage nicht im Raum stehen lassen.
Schon allein deshalb nicht, weil die Erinnerungen an das Vorrundenspiel in der Göbelhalle durchaus Potential für einen Sieg boten. Damals haben die Frankenwäldler den Start regelrecht verschlafen und sind bis zur 23. Minute ständig einem 4-Tore-Rückstand hinterher gerannt. Danach verkürzte die SG, geriet aber ab dem 14:18 bis zum 19:23 fast durchgehend wieder in die Verfolgerrolle.
Zu diesem Zeitpunkt wären alle in der Halle am Ende noch mit einem Remis zufrieden gewesen. Ständig hinterhergerannt, am Schluss gepunktet – alles gut. So hätte es sein können. Wurde es letztlich vom Ergebnis her mit dem 28:28 auch, aber von Freude konnte damals nicht mehr gesprochen werden.
In den letzten 12 Minuten drehten die Gastgeber auf und rissen das Match komplett an sich. Die Aufholjagd trug Früchte, die SG drehte den Spieß und lag zwischendurch sogar mit 26:24 vorne. Als Jakob Pritschet 9 Sekunden vor der Schlusssirene das 28:27 gelang, feierten die Fans bereits stehend den sich abzeichneten Heimsieg. Der wurde es aber nicht, die Geschichte ist bekannt. Die Gäste bekamen mit der letzten Aktion einen berechtigten Strafwurf zugesprochen, den Christoph Deml zum Gleichstand einnetzte.
Das ist die Geschichte der Vorrunde. Die heutige müssen die Protagonisten neu schreiben. Zwar ist das Heimrecht meist von Vorteil, muss aber nicht immer gleich mit einem doppelten Punktgewinn bestätigt werden. Vor allem dann nicht, wenn ein Gast, wie die SG Helmbrechts/Münchberg, heute aufkreuzt, der jeden Zähler im Kampf um den Ligaerhalt selber dringend benötigt.
Die Seiferth-Schützlinge werden mit Sicherheit alles daran setzen, um nicht mit leeren Händen die Heimreise anzutreten. Erstens, um vielleicht so einen Zähler zu entführen, der in der Endabrechnung gewaltiges Gewicht bekommen könnte. Zweitens, stärken die Erinnerung an die Vorrundenpartie diese Hoffnungen, denn auch dort war ein starker Neuling am Ende lediglich gleichwertig. Genau das könnte auch heute wieder so sein. Grundvoraussetzung ist aber dann, die Regensburger Schaltzentralen weitgehendst zu neutralisieren um so einem geordneten Spielaufbau der Gastgeber zu hindern. So in etwa könnte der Schlüssel zum SG-Erfolg aussehen.
„Um in Regensburg etwas mitzunehmen brauchen wir definitiv ein Spiel mit wenigen Fehlern und hoher Trefferquote.“ So Trainer Christian Seiferth im Hinblick auf diese Partie.
Was war das für eine Vorstellung? 21:29 verloren die SG-Damen ihre Oberligapartie am vergangenen Samstag in der Münchberger Gymasiumhalle gegen den bisherigen Tabellenletzten HV Oberviechtach, der mit diesem Erfolg auf Rang zehn hochkletterte. Das Punktekonto der Frankenwäldlerinnen ist jetzt mit 15:15 wieder ausgeglichen. Mit dem Blick nach vorne haben sich die Bernert-Schützlinge mit Vorstellung und Ergebnis einen Bärendienst erwiesen. Die Erklärung dazu beginnt mit einer Rückschau auf die bisherige Saison.
Ein hammerhartes Auftaktprogramm brachte gleich zwei Niederlagen, denen zwei Siege am Stück folgten. Danach ein Remis, dann wieder zwei Niederlagen mit anschließendem Punktezwischenstand von 5:9. Doch dann fanden Begegnung für Begegnung die Mädels aus Helmbrechts und Münchberg immer besser in die Saison. Das war in einer sehr ausgeglichenen Liga auch notwendig, um nicht schon früh nach hinten abzurutschen. Mit einer Serie von 10:4 Zählern in sieben Spielen gelang mit zwischenzeitlich 15:11 Zählern der Sprung auf Rang sechs und damit seinerzeit auf einen vermeintlich gesicherten Mittelfeldplatz.
Um einen solchen zu halten war und ist aber weiterhin „Punkte sammeln“ angesagt. Genau das gelang der SG in den beiden zurückliegenden Spielen aber nicht. Bei einem Spitzenteam wie Sulzbach-Rosenberg zu verlieren, zudem ein Angstgegner der SG, ist fürwahr keine Schande. Die allerdings folgte auf dem Fuße gegen das bisherige Ligaschlusslicht HV Oberviechtach, das in Münchberg alles ins Match warf und mit dem Auswärtssieg für eine faustdicke Überraschung sorgte.
Damit ist die SG mit 15:15 Zählern wieder bei einem ausgeglichenem Konto gelandet und ab da kann die Geschichte weitergesponnen werden. Im Moment alles gut. Ein siebter Platz aktuell so schlecht nicht und alle Optionen weiterhin in eigener Hand. Doch müssen diese auch genutzt werden und da taucht die nächste Gefahrenstelle am Horizont auf.
Am heutigen Samstag müssen die SG-Frauen ab 17:15 Uhr in der Schwarzenfelder Mehrzweckhalle gegen die HSG Nabburg-Schwarzenfeld Farbe bekennen. Der punktgleiche Tabellennachbar rangiert auf Rang acht, der unter Umständen gleichzeitig der Relegationsplatz im Kampf um den Ligaverbleib werden kann. Das hängt ganz davon ab, wer aus den oberen Ligen absteigen muss, wovon dann auch die Oberliga betroffen ist.
Das bedeutet, dass die SG-Frauen bei einer eventuellen heutigen Niederlage mit Nabburg-Schwarzenfeld die Plätze tauschen um dann selber für den Moment auf diesen brisanten Rang abrutschen. Das gilt es zu verhindern. Aber nicht mit der Einstellung, schon wieder im Vorfeld gewonnen zu haben. Dieser Gedanke könnte sich nämlich schnell breit machen, wenn nochmals der Blick zurück auf die Hinrundenpartie gerichtet wird. Dort siegte die SG mit einer guten Leistung 31:24 und diktierte jederzeit das Geschehen.
Doch zwischenzeitlich hat sich der heutige Gastgeber stabilisiert. Mit eindrucksvollen Vorstellungen konnten sich die Oberpfälzer aus dem Tabellenkeller nach oben arbeiten. Berücksichtigt sollte zudem werden, dass die HSG von ihren letzten fünf Partien nur beim Spitzenreiter HaSpo Bayreuth verlor. Die anderen Spiele wurde allesamt überzeugend gewonnen. Besonders erwähnenswert ist, dass mit Pleichach, Zirndorf und Sulzbach-Rosenberg gleich drei Mannschaften aus der Spitzengruppe bezwungen wurden.
Das sollte als Alarmzeichen für die SG reichen, um heute mit einer anderen Einstellung als in der Vorwoche gegen Oberviechtach aufzulaufen. Nur nicht verlieren sollte auf der Agenda der Frankenwäldlerinnen ganz oben stehen, denn bei einer Niederlage könnte der Druck wachsen.
Vor allem dann, wenn Nabburg-Schwarzenfeld an seine gute Serie anknüpft, zudem der TSV Roßtal weiter punktet und immer näher ans rettende Ufer rutscht. Freilich haben es die Mädels aus Helmbrechts und Münchberg momentan nicht leicht, weil sie personell immer wieder dezimiert auflaufen müssen.
Genau das ist im Moment ein großes Problem, mit dem die Mannschaft auch heute wieder klar kommen muss. Fehlen werden auf jedem Fall Carina Hempfling aus Studien- und Sophia Knoll aus beruflichen Gründen. Nach Verletzungen zurück sind Anna Smrhova und Sara Kantnerova. Zudem wollen es die noch angeschlagenen Denise Bär und Katharina Schlegel zumindest probieren.
„Da muss nicht nur am Kreis wieder improvisiert werden. Auch in Angriff und Abwehr sind Umbesetzung notwendig.“ Erklärt Coach Bernert nachdenklich.
„Mit der aktuellen Personal- und Trainingssituation wird es sehr schwer werden in Nabburg/Schwarzenfeld. Wenn wir etwas Zählbares mitnehmen möchten, muss jede Spielerin am obersten Limit bis zum Schluss der Partie kämpfen!“ So Trainer „Mick“ Bernert abschließend, aus dessen Zitat Sorge und Hoffnung gleichzeitig herauszuhören sind.
Bezirksliga Oberfranken und Bezirksoberliga Oberfranken
Ein ungleiches Duell steht am morgigen Sonntag ab 17:00 Uhr in der Marktleugaster Oberlandhalle auf dem Programm. Dort erwartet der souveräne und noch immer verlustpunktfreie Spitzenreiter TV Gefrees die 3. Garnitur der SG Helmbrechts/Münchberg. Nachdem für die Frankenwäldler schon bei der 29:35 Vorrundenniederlage nur die Rolle des zweiten Siegers übrig blieb, wäre auch diesmal alles andere als als klarer TVG-Erfolg eine große Überraschung.
Die Obermainhalle in Burgkunstadt ist am morgigen Sonntag Austragungsort für eine Doppelveranstaltung zwischen der HG Kunstadt und den zweiten Garnituren der SG Helmbrechts/Münchberg.
Start ist um 14:00 Uhr, wenn die beiden Damenteams die Klingen kreuzen. Die Gastgeberinnen als noch immer punktloses Ligaschlusslicht gelten dabei als krasser Außenseiter. Wenn die Gäste auch nur einigermaßen an die Leistung ihres 36:21 Vorrundensieges anknüpfen können, dann sollten die Plachert-Schützlinge eine weiteren doppelten Punktgewinn einfahren.
Dafür lohnt es sich alles in die Waagschale zu werfen, zumal mit einem Erfolg der sechste Tabellenplatzt dann untermauert wird und sich die SG II so immer weiter von den Abstiegsrängen entfernen könnte.
LETZTE MELDUNG: Aufgrund von Erkrankungen wird das Spiel der Damen 2 am Sonntag in Kunstadt verschoben.
Diese Situation hätte auch die 2. Männermannschaft der SG gerne, doch steht ihr als Ligaschlusslicht in der Bezirksoberliga Oberfranken seit Wochen das Wasser bis zum Halse. Um überhaupt noch den Ligaerhalt im Auge zu behalten war der 31:27 Heimerfolg gegen den nach Pluspunkten punktgleichen HSV Hochfranken II vor zwei Wochen zwingend notwendig.
Der reicht aber nicht aus, es muss weiter gesiegt werden. Bei noch sechs ausstehenden Begegnungen ist es völlig egal, aus welchen Tabellenregionen sich die Gegner der SG Helmbrechts/Münchberg II gegenüberstellen. Die Frankenwäldler müssen nicht nur den punktleichen HSV Hochfranken II hinter sich lassen. Es muss auch noch die HSG Weidhausen-Ebersdorf überflügelt werden, die momentan mit 7:13 Zählern auf Rang acht liegt.
Eine Mammutaufgabe für die Oberligareserve der SG. Die HG Kunstadt liegt auf Rang zwei der Tabelle und gilt als einziger noch ernsthaften Verfolger des TV Gefrees. Allein aus diesem Grund hängen heute für die SG II die Trauben in der Obermainhalle wahrscheinlich unerreichbar hoch. Es nützt trotzdem nichts. Wollen die Frankenwäldler die Klasse halten, dann darf man sich vor dieser Voraussetzung nicht abschrecken lassen und muss versuchen auf Sieg zu spielen.
Jugendspiele
Samstag 8.2. – Heimspiele in Münchberg
14:15 Uhr weibliche B2 gegen SG Bamberg-Burgebrach
16:00 Uhr weibliche B gegen ESV 27 Regensburg 2
17:45 Uhr männliche A gegen HSG Rödental/Neustadt … wurde vom Gegner abgesagt
Auswärts
11:00 Uhr weibliche A bei der HG Amberg
Sonntag 9.2. – Auswärts
13:30 Uhr männliche B beim ASV 1863 Cham … diese Partie entfällt und auf den 15. Febr. 2025 – 10:15 Uhr verschoben
11:30 Uhr männliche D beim TSV 1861 Hof
14:45 Uhr männliche C bei der TG Landshut