Nach sieben Spielen mit 8:6 Punkten im Plusbereich und aktuell Rang vier. Das ist in der Summe für die Männer der SG Helmbrechts/Münchberg so schlecht nicht – oder? Mit einem Rückblick auf das bisherige Geschehen fällt auf, dass sich die Berg- und Talauftritte der SG fast im Eilzugtempo abwechseln.

Bei den überzeugenden Vorstellungen der Frankenwäldler zum Saisonstart gegen den ASV 1863 Cham daheim, dann auswärts in Marktsteft, beim Derby in Schönwald gegen die HSV Hochfranken sowie beim Sensationserfolg gegen Lauf/Heroldsberg schnupperten die Schützlinge von Trainer Christian Seiferth eine Prise Höhenluft.

Dazwischen lagen die Täler, die vor allem durch katastrophale Angriffsleistungen durchschritten werden mussten. Eine vermeidbare 24:27 Heimniederlage gegen die 3. Garnitur des Bundesligisten HC Erlangen III, folgte eine Woche später mit 17:35 die erste Packung gegen den HBC Nürnberg. Hinzu kam noch der Auswärtsauftritt letzte Woche beim TV 1861 Erlangen-Bruck II, wo beim 19:31 die SG-Angreifer erneut die 20-iger-Marke der eigenen Tore verfehlten.

Das bisher ständig improvisiert werden musste ist die eine Sache. Eine weitere die Tatsache, dass Verletzungen und Erkrankungen immer wieder Leistungsträger zum Aussetzen zwangen. Keine schöne Situation für Trainer und Mannschaft, weil es einfach nicht möglich war, Mechanismen zusammen einzustudieren und diese in der Praxis Woche für Woche zu verinnerlichen.

Dazu Trainer Christian Seiferth: „Wir müssen es einfach schaffen, als Team weiter zusammenzurücken und lernen, die Störfaktoren auszublenden.“

Die deshalb vorübergehend entstandenen Lücken im System könnten noch eine Weile so bleiben. Vor allem wenn die Mannschaft weiterhin nicht mit kompletten Kader auflaufen kann.

Was aber nicht so einfach erklärbar, ist die katastrophale Ausbeute bzw. die Verwertung glasklarer Einwurfgelegenheiten. Manchmal entsteht der Eindruck, als betreue bzw. unterstütze der Chancentod die komplette SG-Angriffsreihe. Trainer Christian Seiferth zitierte bei der Pleite in Erlangen-Bruck vollkommen richtig. „Mit 31 !! Wurffehlversuchen gewinnt man gegen keinen Gegner.“

Um das Ganze noch klarer dazustellen. Solche Angriffsleistungen sind nicht einmal bezirksoberligatauglich. Daran muss gearbeitet werden. Jeder für sich und dann zusammen. Dazu bedarf es Eigenkorrektur und den Willen, den eigenen Schweinehund beim Torwurf zu überwinden. Nur Gnadenlosigkeit im Abschluss Mann gegen Mann oder Stürmer gegen Torwart werden auf lange Sicht hier eine Verbesserung bringen. Die oft brotlosen Zauberwürfe oder halbherzigen Abschlüsse werden dieses Problem nicht lösen.

Es besser zu machen und zu zeigen, dass sich desolate Stürmerleistungen in der gezeigten Form künftig nicht mehr wiederholen, besteht bereits am Samstag, ab 19:45 Uhr in der Helmbrechtser Göbelhalle. Dann kreuzt der Neuling SG Regensburg II mit seiner bisherigen Bilanz von 7:3 Punkte nach 5 Partien auf und wird sich bestimmt als Gegner präsentieren, der nur mit Effektivität im Angriff zu bezwingen ist.

Trainer Christian Seiferth abschließend: „Ziel muss es sein, bis Weihnachten kein Spiel mehr zu verlieren. Dies wird allerdings nur mit absolutem Willen und Leidenschaft zu relalisieren sein.“

 

Heimrecht genießen auch die SG-Damen und empfangen in der Göbelhalle bereits um 17:45 Uhr mit der TSG Estenfeld eine Mannschaft aus dem Tabellenmittelfeld. Die Gäste aus dem Raum Würzburg sind aufgrund ihres Punktekontos nur schwer einzuordnen. Siege und Niederlagen wechseln sich regelmäßig ab. Das letzte Auswärtsspiel wurde bei der HG Zirndorf II knapp mir 23:21 gewonnen, während der darauf folgende Heimauftritt gegen den Tabellenführer TV Marktsteft mit 20:24 verloren ging.

Aber gerade in dieser Partie zeigte der Gast, dass er sich auf einem guten Weg in dieser Saison befindet. Denn knapp fünf Minuten vor dem Abpfiff war Estenfeld bis auf zwei Tore Differenz herangekommen. Für die kleine Sensation hat es dann am Ende nicht ganz gereicht, für ein gestärktes Selbstbewusstsein allemal.

Die Gastgeber ihrerseits setzten ihren Auswärtsauftritt vor 3 Wochen in Marktsteft mit 21:35 in den Sand. Doch bereits in der Vorwoche verhinderten die Mädels von Trainer Christopher Seel und Co-Trainer Florian Bär mit dem 24:23 Auswärtssieg im Spitzenspiel beim TV 1861 Erlangen-Bruck weiteren Flurschaden.

Nicht nur das, sie sorgten mit diesem doppelten Punktgewinn dafür, das an der Spitze alles noch enger zusammengerückt ist. Vor allem wurde in Erlangen augenscheinlich, dass in dieser Begegnung der Gästesieg von der Tordifferenz her weit weniger klar zum Ausdruck kam, als es die spielerische Darbietung gegen ein starkes Brucker Team verdeutlichte.

Die SG ist damit im Moment Ligavierter. Dabei hat die Spielgemeinschaft aus Helmbrechts und Münchberg vom Führungssextett mit lediglich fünf Partien die bisher wenigsten Spiele ausgetragen. Gleichzeitig aber auch mit erst einer Niederlage die wenigsten Minuspunkte. Eigentlich gute Voraussetzungen, um weiterhin in der Spitze mitzumischen.

Da stellen sich Trainergespann und Team jetzt nur noch die Frage: „Wann werden wir endlich einmal wieder mit kompletter Kapelle antreten können?“ Zumindest in dieser Begegnung nicht, zumal die A-Jugendlichen in Vöhringen ihren Punktspielauftritt absolvieren. Zudem fallen weiterhin Leistungsträgerinnen aus, die noch immer an Verletzungen laborieren.

Trotzdem wird man versuchen, dieses Aufeinandertreffen so anzugehen, um am Ende die Punkte in der Helmbrechtser Göbelhalle zu behalten.

Erneut keine optimalen Voraussetzungen für alle Beteiligten und dennoch schaut Co-Trainer Florian Bär, der auch diesmal die Mannschaft betreut, zuversichtlich nach vorne: „Auch wenn wir momentan personell stark gebeutelt sind, glauben wir an unsere Stärke und wollen uns mit einem Heimsieg in der Spitzengruppe festsetzen.“

Am Sonntag sind dann die beiden 2. SG-Teams Gastgeber in der Göbelhalle. Den Beginn macht die 2. Damenmannschaft um 14:00 Uhr, wenn sie im Gipfeltreffen der Bezirksoberliga als Tabellenführer den Verfolger HSG Weidhausen-Ebersdorf empfängt. Diese Klasse lebt momentan von einer ganz besonderen Tabellenkonstellation. Die letzten vier Vereine in der Zehnergruppe haben allesamt 2:8 Zähler auf dem Konto. Fünf der sechs vorderen Mannschaften weisen minimum einen und maximum drei Verlustpunkte auf.

Dazu gehört auch der TSV Weitramsdorf, der nur einen Minuszähler besitzt und der SG Helmbrechts/Münchberg II am letzten Sonntag beim 35:27 die erste Saisonniederlage beigebracht hat. Im anderen Spitzenteffen der Vorwoche verlor der TV Hallstadt bei der 28:30-Niederlage in Weidhausen-Ebersdorf seine bis dahin weiße Weste. Die Polstermöbelstädter wiederum möchten gerne am Sonntag in Helmbrechts nachlegen, die SG II sich mit einem Sieg wieder richtig ins Gespräch bringen. Mehr Spitzenspiel geht nicht.

Von der Spitze in den Keller heißt es, wenn es um die 2. Männermannschaft der SG Helmbrechts/Münchberg geht. Nach dem 31:20 Auftaktsieg im Derby gegen den TV Gefrees hagelte es nur noch Niederlagen, die zudem mit bereits zweimal über 40 Gegentreffern deftig ausfielen. Dass damit der Kampf um den Klassenerhalt schon früh begonnen hat, ist der SG-Reserve voll und ganz bewusst.

Punkte müssen her und diese wind wahrscheinlich daheim leichter als in der Fremde zu erzielen. Ob allerdings der HC 03 Bamberg am Sonntag ab 16:00 Uhr in der Rolle des Punktelieferanten im Frankenwald antritt bleibt abzuwarten, zumal die Domstädter sich mit einem weiteren Erfolg erst einmal im vorderen Mittelfeld festsetzen können.

Jugendspiele am Wochenende

Samstag 12.11. – Heimspiele in Helmbrechts

12:45 Uhr weibliche D gegen TSV Hof 1861

16:00 Uhr weibliche C gegen TSV Vaterstetten

Auswärts

13:00 Uhr weibliche A beim SC Vöhringen

16:00 Uhr männliche B bei der SpVgg Diepersdorf

 

Sonntag- Auswärts

10:00 Uhr männliche D bei der HSG Rödental/Neustadt

11:00 Uhr weibliche B beim HC Erlangen 2

11:15 Uhr männliche C beim SC 04 Schwabach