Wenn am Samstag um 16:30 Uhr in der Volksschulturnhalle in Wunsiedel der Anpfiff zum immer jungen Aufeinandertreffen zwischen der HSG Fichtelgebirge und SG Helmbrechts/Münchberg ertönt, dann werden die folgenden 60 Minuten sicherlich wieder alles bringen was ein Derby auszeichnet.
Trotzdem sei im Vorfeld ein Blick auf die Tabelle und auf die bisherigen Spiele der beiden Kontrahenten gestattet. Die SG bevorzugt in der laufenden Saison anscheinend ein Wechselspiel der Ergebnisse. Den beiden Auftaktsiegen folgten zwei Niederlagen. Danach behielten die Schützlinge von Trainer Christian Seiferth wieder zweimal die Oberhand, bevor sie in den beiden zurückliegenden Begegnungen jeweils leer ausgingen.
Besonders schmerzte hier vor allem die Eintoreniederlage in der Vorwoche in der Helmbrechtser Göbelhalle gegen einen starken Neuling SG Regensburg II. Vor allem der Schlussakkord wirkte nachhaltig, zumal die Schiedsrichter gerade in dieser Phase einige unglückliche Pfiffe gegen die Gastgeber tätigten. Das schmerzte nicht nur bei Spielern und Verantwortlichen, sondern auch in den Herzen der SG-Fans.
SG-Trainer Christian Seiferth im Rückblick auf die letzte Woche und im Hinblick auf das Derby:
„Uns muss es gelingen, die Wut der genommenen Punkte in eine positive Energie und in absoluten Willen umzuwandeln. Es ist zu erwarten, dass es für beide Mannschaften ein sehr kompliziertes Spiel werden wird.“
Deshalb muss der Blick sofort wieder nach vorne gerichtet werden und dabei auch auf die aktuelle Tabelle, wo die Frankenwäldler mit 8:8 Zählern im Mittelfeld rangieren.
Sollten sich die Handballer aus Helmbrechts und Münchberg weiterhin an diesen Rhythmus halten, dann stünde normalerweise wieder ein Sieg auf dem Programm, doch dagegen wird die die HSG 2020 mit aller Gewalt stemmen.
Den Gastgebern steht aufgrund ihrer speziellen personellen Probleme eine ganz schwere Saison bevor. Sackten die Fichtelgebirger in den ersten drei Partien noch 4:2 Punkte ein, so gingen sie zuletzt gleich viermal leer aus. 4:10 Punkte und Rang neun sind vielleicht nicht unbedingt das, was wegen des zur Verfügung stehendem kleinen Kaders im Vorfeld bei den Verantwortlichen aus Marktredwitz, Wunsiedel, Marktleuthen und Niederlamitz erwartet wurde.
Genau in dieser Konstellation liegt die Brisanz der Begegnung. Unabhängig davon, dass jede Mannschaft schon aus Prestigegründen gerne ein Derby für sich entscheiden möchte, stellt sich die Situation diesmal aus den jeweiligen Betrachterwinkeln mit zukunftsnahen Perspektiven völlig unterschiedlich dar.
Die Gäste werden alles daran setzen, damit das Punktekonto nicht in den Minusbereich rutscht. Das wäre vielleicht sogar gleichbedeutend damit, dass sich die SG dann für einen „Zeitraum X“ nach hinten orientieren müsste, was eventuell Druck auslösen kann. Wichtig ist natürlich auch, dass das Vorhaben Auswärtssieg mit voller Kapelle leichter in Angriff genommen werden kann, als wenn wieder Improvisation gefragt ist. Entscheidung dahingehend sicherlich erneut erst wieder am Spieltag.
Das Problem steht auch bei der HSG 2020 Fichtelgebirge auf der Tagesordnung, doch muss die Viererspielgemeinschaft, egal wer zur Verfügung steht, langsam ans Punkte sammeln denken, damit der Kontakt zum Mittelfeld nicht aus greifbarer Nähe rutscht.
Es knistert im Vorfeld, den Fans kommt dies sicher entgegen. So sind Spannung und Dramatik schon jetzt ein Menüpunkt auf der Derbyspeisekarte.
Es liegt wieder eine Fahrtstrecke von ca. 230 km hinter der SG Helmbrechts/Münchberg, wenn Samstag um 18:00 Uhr in der Grundschulturnhalle in Pfaffenhofen-Niederscheyern der Anpfiff zur Landesligapartie zwischen dem MTV Pfaffenhofen und der SG erfolgt.
Die Oberbayern rangieren mit 8:6 Punkten momentan auf Rang sechs der Tabelle. Sie spielen bis jetzt eine abwechslungsreiche Saison mit Höhen und Tiefen und sind durchaus in der Lage, gegen Spitzenteams einen acht- und deshalb auch unberechenbaren Gegner abzugeben, wie zuletzt bei der knappen 26:27 in Marktsteft. Es fällt zudem auf, dass Pfaffenhofen bereits vier Begegnungen für sich entschied und bei zwei von drei Niederlagen jeweils nur mit einem Tor Differenz verlor.
Das zeigt einmal mehr, wie eng die Liga in dieser Spielzeit beieinander liegt. Dazu besitzt Pfaffenhofen mit Laura Thalhammer eine der besten Torschützinnen in dieser Klasse. Sicherlich nicht die einzige Stärke des MTV, aber ein wesentlicher Faktor. Das zeigt in der Summe bereits im Vorfeld, dass es für die SG-Mädels darum geht, eine der größten Hürden der Landesliga zu überspringen. Die Schützlinge von Trainer Christopher Seel und Co-Trainer Florian Bär sind somit hinreichend gewarnt.
Der Ligadritte aus dem Frankenwald, der zudem erst mit einer Saisonniederlage behaftet ist, muss sich deshalb ganz warm anziehen um das heutige Auswärtsspiel schadlos zu überstehen. Spielerisch und kämpferisch stecken die Trumpfasse trotzdem in Gästeärmeln. Bisher waren die Auftritte nicht nur vom zählbaren Erfolg geprägt. Es war auch meist sehr sehenswert, was die SG-Mädels auf die Platte zauberten.
Genau das müssen die Gäste auch am Samstag wieder im Gepäck haben, wenn Sie dem Spiel ihren Stempel von Beginn an aufdrücken wollen. Es wird sich in dieser Partie bestimmt keine Mannschaft eine längere Ausfallzeit gönnen. Schon deshalb nicht, weil die fehlenden Treffer in einer solchen Phase am Ende über Sieg und Niederlage entscheiden können.
Trainer Christopher Seel im Hinblick auf diese Partie:
„Aber auch wir reisen nicht ohne Ambitionen an, denn auch wir wollen unsere Stärken ausspielen. Die letzten Partien, egal ob enges Spiel, oder dominant geführt, geben keinen Grund zu Zweifeln, dass auch wir die zwei Punkte an der Ilm holen können.“
Alles andere als rund, läuft es momentan bei den 2. SG-Mannschaften in den jeweiligen Bezirksoberligen. Besonders unglücklich agieren die 2. SG-Männer, die in der laufenden Saison erst einmal als Sieger die Halle verließen Nach sechs Spielen 2:10 Punkte und der vorletzte Tabellenplatz sind alles andere als das, was die Mannschaft sich vor Saisonbeginn in etwa erhofft hatte.
Nur ein Team dieser Klasse ist mit bisher 1:11 Zählern noch schlechter. Das ist die HSG 2020 Fichtelgebirge II, die am Sonntag in der Städtischen Sporthalle in Marktleuthen ab 16:00 Uhr Gastgeber in absoluten Kellerderby ist. Der Verlierer dieser Partie rutscht ans Tabellenende und geht dann ganz schweren Zeiten entgegen.
Besser sieht es bei den 2. SG-Damen aus. Zuletzt mit zwei Niederlagen am Stück zwar die Tabellenführung verloren, ist die Truppe von Kathrin Kieser und Nele Fröhlich mit 8:4 Punkten auf Rang vier noch immer sehr ordentlich platziert. Da steht am Samstag ab 14:30 Uhr eine spannende Auseinandersetzung auf dem Spielplan.
Gastgeber ist dann in der Wunsiedler Volksschulhalle die HSG Fichtelgebirge. Der Reiz dieser Partie liegt darin, dass sich der Sieger weiter nach vorne orientieren kann, wogegen der Verlierer erst einmal im Mittelfeld verbleibt.
Die 3. Männermannschaft gastiert als verlustpunkfreier Tabellenführer der Bezirksklasse am Samstag um 15:00 Uhr in der Oberkotzauer Saaletalhalle. Sie trifft dort auf den direkten Verfolger TS Schwarzenbach/Saale und könnte sich mit einem Sieg weiter absetzen.
Jugendspiele:
Samstag 20.11.
Heimspiele in Münchberg
14:30 Uhr männliche D gegen HSV Hochfranken
18:00 Uhr männliche A gegen HC Tirschenreuth
Auswärts
16:00 Uhr weibliche C bei der TG Landshut
Sonntag 21.11.
Heimspiele in Münchberg
12:30 Uhr männliche C gegen HBC Nürnberg
14:15 Uhr weibliche C2 gegen TSV Weitramsdorf
16:00 Uhr männliche B gegen HSG Fichtelgebirge
Auswärts
12:30 Uhr weibliche D bei der SG Marktleuthen/Niederlamitz