Das Zehnerfeld der Männer Landesliga/Nord biegt langsam auf die Zielgerade ein. Das letzte Punktspielwochenende ist der 7./8. Mai. Dann müssen alle Partien absolviert sein. Noch 5 ausstehende Spiele hat der SV Michelfeld zu bestreiten, weil er am meisten von den coronabedingten Ausfällen betroffen war. Die meisten Mannschaften müssen noch 3 – 4 Begegnungen austragen. Zu diesem Pulk gehört auch die SG Helmbrechts/Münchberg, die noch je zweimal auswärts und daheim antreten muss.
Das Saisonende vor Augen, wird auch der Blick auf die Tabelle von Spieltag zu Spieltag intensiver. Auch deshalb, weil es sich in dieser Phase der Saison lohnt, nach jeder gespielten Partie die eigenen Möglichkeiten in Richtung Ligaverbleib einmal durchzurechnen.
Während das Titelrennen nur noch zwischen dem TSV 2000 Rothenburg und dem HC Erlangen III stattfindet, wird bzw. ist es in anderen Tabellenregionen deutlich spannender, weil ausgeglichener. Bei zwischenzeitlich je 22 Minuspunkten nutzt diese Ausgeglichenheit dem MTV Stadeln und dem TSV Lohr II allerdings herzlich wenig, denn diese beiden Mannschaften müssen den Weg in die jeweiligen Bezirksoberligen antreten.
Theoretische Chancen auf den Landesligaerhalt besaß noch vor Wochenfrist der SV Michelfeld, der aber ein schweres Restprogramm hat und zudem in den beiden Nachholbegegnungen während der Woche leer ausging. Die HSG Fichtelgebirge und der TV Erlangen-Bruck II mit zwischenzeitlich 18 Pluspunkten haben das rettende Ufer in greifbarer Nähe, ja eigentlich schon fast erreicht.
Verbleiben für den 4. Direktabsteiger und dem Team für den Relegationsplatz mit der HSG Rödental/Neustadt, HaSpo Bayreuth II und der SG Helmbrechts/Münchberg eigentlich nur noch 3 Kontrahenten.
Trotz aller coronabedingten Ausfälle und Verschiebungen ist es dem Terminplaner mehr oder weniger ungewollt gelungen, am Sonntag ab 16:00 Uhr in der Rödentaler Franz-Goebel-Halle zwei der direkten Mitbewerber im Abstiegskampf zusammenzuführen. Dann treffen die beiden Spielgemeinschaften aus dem Coburger Land und dem Frankenwald aufeinander.
Abstiegskampf pur ist angesagt. Zumindest für die HSG Rödental/Neustadt, die sich bei noch 3 ausstehenden Begegnungen und aktuellen 11:19 Punkten keinen Ausrutscher mehr erlauben kann, ja regelrecht zum Siegen verdammt ist. Megadruck auf den Schultern der Gastgeber.
Das muss natürlich im Umkehrfall nicht bedeuten, dass für die Schützlinge von SG-Trainer Christian Seiferth ein gemütlicher Sonntagsausflug ansteht. Ganz im Gegenteil. Den Gästen wird ein rauher Wind um die Ohren wehen, denn eine Rödental/Neustadter Heimniederlage ist gleichzeitig mit dem Direktabstieg gleichzusetzen. Die Hausherren werden alles geben, um den Kelch noch einmal vorbeiziehen zu lassen.
Und die SG? Die besitzt die ganz große Chance mit einem doppelten Punktgewinn einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt zu gehen. Bis jetzt gehen die Frankenwäldler intern davon aus, die letzten beiden Heimspiele gegen Stadeln und Michelfeld gewinnen zu müssen. Dann stünde man in der Endabrechnung bei 19:17 Zählern, vorausgesetzt die Partien am Sonntag und das Spiel am Mittwoch, 27. April bei der HSG Fichtelgebirge würden keinerlei Ertrag bringen.
Noch komfortabler kann der Ausgang für die Mannen aus Helmbrechts und Münchberg aber dann werden, wenn man am Sonntag die Punkte aus der Rödentaler Goebelhalle entführt. Dann könnte es im allergünstigten Fall für die SG so werden, dass bereits 17 Pluspunkte und damit in der Endabrechnung sogar ein negatives Konto zum Ligaerhalt reichen.
Diesen speziellen Fall ganz fest im Auge behalten und morgen in Rödental alles, aber auch wirklich alles auf´s Parkett zu werfen um dann dafür zu sorgen, dass sich die Sorgenfalten auf SG-Stirn früher als gedacht wieder glätten könnten.
Trainer Christian Seiferth formuliert es im Hinblick auf die kommende Begegnung so:
„Jedem muss klar sein um was es jetzt geht.“
Ein Spaß zum Saisonende ist es mit Sicherheit nicht, wenn man mit einem Blick auf die Landesliga Tabelle der Frauen das sieht, was aktuell abgelesen werden kann. Im Neunerfeld der Liga steigt der Erste in die Bayernliga auf. Was aber dann in der Rangfolge passiert, könnte man gerne auch als schlechten Scherz interpretieren.
Dass die letzten 4 Teams in die jeweiligen Bezirksoberligen absteigen, ist noch nachvollziehbar. Warum aber der am Ende Viert- bzw. Fünftplatzierte in die Relegation müssen, ist zwar mit künftiger Ligenplanung bzw. -Gestaltung zu erklären, aber trotzdem so einfach nicht rüberzubringen. Das bedeutet nämlich: Lediglich die Teams auf Rang zwei und drei verbleiben in der Landesliga. So kann es erstmals passieren, dass eine oder mehr Mannschaften mit positiven Punktekonto noch um den Ligaerhalt kämpfen müssen. Eigentlich ein Unding.
So richtig hart kann es dabei auch die SG Helmbrechts/Münchberg treffen. Die Truppe des Trainergespanns Christopher Seel und Daniel Schenk startete glänzend in die Saison. Die SG-Mädels schlugen zum Saisonauftakt die jetzt bereits als Meister und Bayernligaaufsteiger feststehende HSG Pleichach und blieben auch in den folgenden Spielen ungeschlagen. Logische Folge war, dass sich die Spielgemeinschaft aus Helmbrechts und Münchberg mit an der Spitze festsetzte und lange Zeit zum erstern Jäger des jetzigen Titelträgers wurde.
Doch dann folgte eine Serie mit Niederlagen in der Fremde, an die sich im weiteren Saisonverlauf wechselnde Erfolge angliederten. Der Zwischenstand zwei Spieltage vor Saisonende sind dadurch aktuelle 13:11 Punkte und Rang fünf. Eigentlich eine prima Bilanz aus SG-Sicht. Vor allem unter Berücksichtigung, dass die sehr junge Truppe noch Erfahrung sammeln und dazu eben auch noch einen Lernprozess durchschreiten muss.
Doch nutzen all diese positiven Tatsachen für den Moment herzlich wenig. Die Realität bedeutet nämlich, dass dieser 5., genau wie der davor liegende 4. Rang Relegationsspiele nach sich zieht. Das möchten die Seel-Schützlinge nur allzugerne vermeiden. Geht aber nur ganz sicher, wenn die letzten beiden Spiele gewonnen werden.
Selbst dann muss die SG noch darauf hoffen, dass Zirndorf II zumindest eines seiner letzten beiden Spiele verliert, weil bei Punktgleichheit der direkte Vergleich dann für die Mittelfranken spricht. Die SG muss in der Endabrechnung 17:11 erreichen und zudem auf gegnerische Schützenhilfe hoffen.
Der Druck könnte nicht größer sein, wenn die Frankenwäldler am Samstag um 17:00 Uhr in Nürnberg beim Ligaschlusslicht 1.FCN Handball auflaufen. Dort ist ein Sieg Pflicht und auch fest eingeplant, damit zumindest die Chance auf das Herzschlagfinale am 8. Mai um 14:00 Uhr in der Münchberger Gymnasiumhalle gegen den TV Marktsteft erhalten bleibt.
Im Hinblick auf die kommende Partie in Nürnberg sieht es Trainer Christopher Seel so:
„Ob wir begeistert sind oder nicht. Wir müssen die Situation bezüglich Relegation/Abstieg jetzt so annehmen wie sie ist. Jetzt gilt eine bekannte Floskel und zwar dahingehend, dass wir die eigenen Hausaufgaben erledigen. Diese müssen jetzt mit einem Auswärtssieg in Nürnberg beginnen und zwar ohne Wenn und Aber.“
Auch die 2. Mannschaften der SG Helmbrechts/Münchberg spielen an diesem Wochenende endlich wieder um Punkte. Dabei müssen die Männer II im Kellerduell der Bezirksoberliga am Samstag um 16:00 Uhr in der Mainfeldhalle in Michelau auf´s Parkett. Gastgeber ist dort das Ligaschlusslicht vom TV Weidhausen (9 Spiele 3:15 Punkte). Die SG II rangiert bei gleicher Spieleanzahl mit 6:12 Zählern 2 Ränge vor den Westoberfranken und besitzt heute die große Chance, sich mit einem Sieg etwas Luft im Abstiegskampf zu verschaffen.
Ebenfalls dringend auf jeden Zähler angewiesen ist auch die 2. Damenmannschaft in der Bezirksoberliga Oberfranken. Nach dem Auswärtserfolg vor 2 Wochen in Rodach gegen Weitramsdorf möchte die 2. SG-Garnitur morgen nachlegen und rechnet sich deshalb ab 15:00 Uhr auch bei HaSpo Bayreuth II Chancen auf etwas Zählbares aus.